Milchstraße - Geschichten von der großen Liebe (German Edition)
eines Patienten stattfinden. Ich kenne zwar die ganzen Geräte, diese hier jedoch kommen aus London. Alles ist in Englisch und läuft in die entgegengesetzte Richtung, wie ich es gewohnt bin. Das Bedienfeld ist links. Die Pumpe dreht sich nicht nach rechts sondern nach links. Total konfus.
Nach einer kurzen Eingewöhnung genieße ich den Aufenthalt am Schiff, das Meer, die einzelnen Häfen und Länder. Ich habe immer mehr Spaß: Gemeinsam mit einem Kollegen und dessen Frau mache ich Ausflüge an Land. Ziemlich spannend!
Nach der Reise begrüßen mich meine Kollegen mit einem großen Banner „Herzlich Willkommen zurück.“ Das rührt mich total.
Zwei Tage später meldet sich Dr. Richards, der Initiator der Aktion, und fragt, wie es mir gefallen hat. „Die Patienten waren sehr zufrieden mit Ihnen. Möchten Sie eine weitere Kreuzfahrt begleiten?“ Und so bin ich einen Monat später wieder auf großer Fahrt. Es folgen viele weitere Reisen.
Zuerst sieben, acht Mittelmeertouren, dann geht es bis an die Eismeergrenze. Ich besuche die nördlichste Siedlung der Welt. Es ist schweinekalt dort, minus 35 Grad, aber von der Natur bin ich hin und weg.
Wenn das klappt, dann kann auch etwas anderes funktionieren, sage ich mir, Karibische Inseln oder Südsee wären auch nicht schlecht. Jedes halbe Jahr bekomme ich einen Plan, wohin die Reisen führen. Wenn ich die Dialysepatienten mitbringe, kann ich mir aussuchen, wohin ich will. Und so mache ich das.
Die erste Reise in die Karibik dauert ungefähr sieben Wochen. Wir fahren von einer Insel zur nächsten. Der Hammer! Es ist traumhaft. Ich kann das gar nicht beschreiben. Nachts auf einer Liege an Deck liegen, in eine Wolldecke eingemummelt den Sonnenuntergang zu beobachten und dabei einen Drink zu genießen - es ist so schön, dass mir die Worte fehlen Wow!
Da mich Asien schon immer interessiert, ist das mein nächstes Ziel. Ich fliege nach Bangkok und reise über Singapur, Malaysia nach Bali.
Asien ist meine große Liebe. Es ist etwas Besonderes, in einer alten Jeans und T-Shirt durch Bangkok zu gehen, an der Straße etwas zu essen und mich mit Einheimischen zu unterhalten. Die Gerüche nach Essen und Gewürzen, die Menschen, ihre Offenheit und Herzlichkeit fesseln mich.
Mein Luxusproblem: Ich bin auf Bali und gestresst von der Arbeit. Ich steige in ein Taxi und sage dem Fahrer: „Ich möchte in ein abgelegenes Hotel, wo nicht so viele Touristen sind.“
Er fährt mich auf Umwegen in eines der teuersten Hotels der Welt. Dort werde ich königlich empfangen, es fehlt nur noch, dass man mir die Füße küsst. Durch die Zimmer dieses Hotels weht eine Atmosphäre von Harmonie und Liebe.
„Darf ich den Hotelstrand nutzen? Ich bin vom Schiff und habe nur wenig Zeit“, frage ich. Es begleitet mich jemand zum Strand. Jeder Gast erhält seine eigene Hütte mit Doppelbett und Liegestühlen davor, seinen eigenen Butler und seinen eigenen Masseur. Ich fühle mich wie ein Fürst und genieße meinen kleinen Ausflug in vollen Zügen.
Von einigen Reisen habe ich Videoaufnahmen. Wenn ich sie mir anschaue, hüpft mein Herz.
Eberhard
Lesbisch
Mal wieder ein Wochenendtraining, bei dem es um Selbsterfahrung geht. Deine Erkenntnisse kannst du sofort auf der Bühne vortragen. Als am Samstagabend ein junger Mann auf die Bühne kommt, denke ich: mich tritt ein Pferd. Das ist genau mein Mann! Genau DER, DEN will ich!“
Was mache ich jetzt? Hundert Leute hier, keine Ahnung wie er heißt, wer er ist. Als er mit seiner Rede fertig ist, verfolge ich ihn mit meinem Blick. Doch ich sehe nicht, wo er sitzt, und danach ist gleich Pause. Auch in der Pause finde ihn nicht.
Nach der Pause setze ich mich enttäuscht auf einen Gangplatz. Ich krame gerade in meiner Handtasche als er vor mir steht und sagt: „Ja, genau mit dir wollte ich sowieso noch reden.“
Wie vom Himmel gefallen! Ich sitze da wie versteinert. Mein Prinz hat ebenfalls versucht, mich kennen zu lernen.
Nach dem Wochenende geht jeder seiner Wege. Wir haben unsere Telefonnummern ausgetauscht. Ich traue mich jedoch nicht, ihn anzurufen. Eine Woche später meldet er sich bei mir. Er liege gerade in der Badewanne und habe endlich den Mut, mich anzurufen. Er möchte mich kennen lernen. Wir vereinbaren ein Treffen. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Einfach so, zack. Es passt. Drei Monate später ziehen wir zusammen.
Ist das der siebte Himmel? Da können die tollsten Männer in meinem Umfeld auftauchen, ich blende alle aus. Für mich
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