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Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Titel: Miles Flint 01 - Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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korrekt?«, fragte Flint.
    Der Rev schüttelte den Kopf. »Sie hatte Erfolg. Aber später wurde ihr Klient wegen des gleichen Verbrechens verurteilt, wegen der Herstellung von Drogen; nur sind dieses Mal zwei der Rev, die diese Drogen genommen haben, daran gestorben.«
    Die Heimatwelt der Rev, Revina, und ihre Satelliten kämpften schon seit sehr langer Zeit gegen den Drogenhandel. Da das Gefühlsleben der Rev so sprunghaft war, benutzten viele Rev künstliche Hilfsmittel, um ihre Gefühle im Zaum zu halten. Anders als es bei Menschen zumeist der Fall war, war der Drogenhandel auf Revnata ein Verbrechen, das die obersten Schichten der Gesellschaft mit einbezog und dessen gut situierte Kunden oft in interstellaren Unternehmen arbeiteten.
    Flint hatte eine Menge mit dem Drogenhandel der Rev zu tun gehabt, weil die Rev Koffein als eine der schlimmsten Drogen auf ihrem Markt betrachteten. Koffein wirkte auf das Nervensystem der Rev wie Kokain auf das der Menschen, beschleunigte ihre Denkprozesse, ließ sie effizienter arbeiten und schenkte ihnen Selbstvertrauen. Und Koffein tötete einen von fünf Rev, die es regelmäßig nahmen. Da Koffein in allen menschlichen Kolonien eine legale Droge war, mussten die Rev sich darauf verlassen, dass die Grenzpatrouillen und Raumpolizisten ihnen halfen, Transporte in die Rev-Welten zu verhindern.
    Flint war mit den künstlich hergestellten Drogen der Rev-Welten nicht vertraut, aber er nahm an, dass die ähnlich gefährlich waren wie Koffein.
    »Also war er ein Wiederholungstäter, und das hätte sie wissen müssen«, sagte Flint. »Und deshalb wird sie auf Revnata eines Verbrechens beschuldigt.«
    »Sie wird nicht beschuldigt«, widersprach der Rev. »Sie ist schuldig. Sie hat einen bekannten Kriminellen verteidigt, und ihre Täuschung hat zum Tod zweier Rev geführt.«
    »Für die Rev ist das eine ausgemachte Sache«, fügte der Dolmetscher hinzu. »Sie müssen ihr gar nichts beweisen, außer, dass sie diesen Kerl verteidigt hat.«
    » Was haben Sie gesagt?«, fragte der Rev den Dolmetscher auf Rev. Flint erkannte die Worte. Er hatte sie selbst schon häufig genug benutzt.
    Der Dolmetscher antwortete auf Rev. Der Sprecher nickte und fuhr fort: »Diese Frau ist unserer Justiz schon zu lange entgangen. Sie dürfen nicht zulassen, dass das so weitergeht.«
    Und das würde Flint auch nicht tun, wenn er erst wusste, wo sie war. »Nur noch eine Frage, und dann werde ich sehen, ob ich sie dazu bekommen kann, irgendetwas davon zuzugeben.«
    Der dritte Rev beugte sich vor, und seine dunklen Augen wölbten sich aus den Höhlen. Im Zimmer war es noch heißer als zuvor.
    »Das alles ist vor langer Zeit geschehen«, sagte Flint. »Ist diese Frau schon seit Jahren auf der Flucht? Falls dem so ist, würde das vielleicht den geänderten Namen erklären.«
    »Sie hat vor Gericht gegen uns gekämpft und ihren Status als Mensch als Entschuldigung vorgebracht«, sagte der Rev. »Das wäre ein zulässiger Einwand, hätte es sich um einen menschlichen Klienten gehandelt, aber sie hatte einen Rev als Klienten, einen Rev, den kein anderer Rev angenommen hätte. Sie hätte es besser wissen müssen.«
    Die meisten Verbrecher hätten es besser wissen müssen, besonders, wenn es um Wiederholungstaten in irgendeiner Rev-Welt ging, sinnierte Flint, sprach es aber nicht aus. Immerhin war dies der erste Fall seit zwei Tagen, der ihn nicht mit ethischen Bedenken erfüllte. Wenn Palmer sich tatsächlich in ein Rechtssystem hatte einbringen müssen, das sie nicht verstanden hatte – oder schlimmer: versucht hatte, eines zu verändern, das sie verstanden hatte –, dann hatte sie auch gewusst, welche Konsequenzen das nach sich ziehen konnte.
    »Ich gehe davon aus, dass sie ihren eigenen Fall verloren hat.«
    »Ja«, bestätigte der Rev. »Vor zwei Wochen wurde sie aufgefordert, sich uns zu ergeben. Stattdessen ist sie verschwunden.«
    Das weckte Flints Aufmerksamkeit. »Sie ist was?«
    »Verschwunden. Wir haben ihr Haus aufgesucht, und sie war fort. Alles, was sie besaß, war noch da, einschließlich ihrer Konten, die seit Tagen nicht angerührt worden sind.«
    »Und doch haben Sie sie gefunden«, stellte Flint fest.
    »Man informierte uns über ihre Anwesenheit auf der Raumjacht. Sie sollte uns übergeben werden. Stattdessen ist es ihr gelungen zu fliehen.«
    »Und hierher zu kommen.«
    »Ja«, sagte der Rev.
    Das alles deckte sich mit den Dingen, die Flint in den Logbüchern zu hören bekommen hatte. »Was ist aus

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