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Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Titel: Miles Flint 01 - Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Schiff ist eine Mittelklassejacht, kein Spitzenprodukt. Die Logik lautet, dass das Schiff, wenn man gezwungen ist, es zu verlassen, verloren ist. Damit besteht keine Notwendigkeit mehr, Schiff oder Ladung noch länger zu schützen.«
    »Zwei Kapseln bei einem Schiff dieser Größe?«
    »Vorschrift. Wenn die empfohlene Anzahl an Mannschaftsangehörigen und Passagieren voll ausgeschöpft wurde, sollte der Platz immer noch für alle reichen. Es würde verdammt eng darin sein, und man sollte beten, dass man schnell gefunden wird, aber für ein paar Tage sollte es gehen.«
    »Also müssen wir die Kapseln suchen.«
    »Wir setzen die Verkehrspolizei darauf an. Und wir sollten jeden, der in den nächsten zwei Tagen in den Hafen einläuft, fragen, ob er die Kapseln gesehen oder an Bord genommen hat.«
    DeRicci nickte. »Das würde uns weiterbringen.«
    »Vielleicht.« Flint sah sie an. »Sollten unsere Mörder die Kapseln benutzt haben, dann könnten sie auch irgendwo in der Nähe von einem Schiff erwartet worden sein.«
    »Falls sie ein eigenes Schiff hatten, warum sollten sie dann die Kapseln benutzen?«, gab DeRicci zu bedenken.
    »Guter Einwand.« Flint beäugte den Rest des Rumpfs, fand aber nichts außer ein paar weiteren Brandspuren.
    »Bereit, um reinzugehen?«, fragte DeRicci.
    »Kommen Sie mit?«, erkundigte sich Flint.
    DeRicci nickte. »Ich bin beunruhigt, wenn HazMat sagt, dass ein Chaos auf uns wartet. Normalerweise kümmern die sich um ihren Job, nicht um unseren.«
    Das hatte Flint ebenso empfunden. Er nahm zwei Stufen auf einmal, als er in den Tunnel zurückkehrte. Das Ende des Tunnels mündete direkt in der Hauptluke der Jacht. Ehe er den Öffnungsschalter der Außentür betätigte, hielt er inne.
    »Was?«, fragte DeRicci, die unmittelbar hinter ihm stand.
    Sie überließ ihm tatsächlich die Führung, statt zu versuchen, ihn einzuschüchtern oder unter Druck zu setzen. Anscheinend fühlte sie sich hier wirklich überfordert.
    »Dieses Schiff war irgendwo festgemacht, und zwar erst vor kurzer Zeit.« Er deutete auf Kratzer neben der Tür. »An etwas, das nicht den Vorschriften entspricht und nicht ordnungsgemäß an das Schiff angedockt werden konnte.«
    »Soll das heißen, sie waren in einem anderen Hafen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Wenn ich raten soll, würde ich sagen, sie wurden geentert.«
    DeRicci presste die Lippen aufeinander. »Zuständig in diesem Fall …«
    »Sind wir. Die Leichen sind hier aufgetaucht.«
    Sie nickte. »Vergewissern Sie sich, dass das auf der Aufzeichnung erscheint.«
    Das hatte er bereits. Flint legte die Handflächen an die äußere Tür und öffnete sie. Das HazMat-Team hatte die innere Tür geschlossen, genauso, wie es im All der Fall wäre.
    »Verdammte HazMat«, sagte DeRicci und blickte zu Boden. »Nur Gott weiß, wie viele Beweise die hier zertrampelt haben.«
    Daran hatte Flint gar nicht gedacht. Als Detective hatte er immer noch eine Menge zu lernen. Als ehemaliger Raumpolizist sah er in HazMat ein Gottesgeschenk, kein potentielles Problem. »Wir hätten ihre Stiefel als Beweisstücke konfiszieren sollen.«
    »Wir werden sie uns holen, falls wir sie brauchen.«
    Flint bewegte den Arm, um sicherzustellen, dass er alles in der kleinen Luftschleuse aufzeichnete. Die Ermittlungsarbeit umfasste so vieles, das er noch nicht wusste.
    »Worauf warten sie?«, fragte DeRicci. Erst jetzt wurde ihm klar, dass sie von ihm erwartete, dass er die Tür öffnete.
    Er antwortete nicht. Stattdessen öffnete er die Hauptluke.
    Der Gestank traf ihn zuerst: Urin, Blut, Fäkalien und die ersten Anzeichen der Verwesung. In all seinen Jahren hatte er nie etwas derart Scheußliches gerochen.
    »Sie haben die Umwelttechnik ausgeschaltet«, sagte er unter der Hand, die er über sein Gesicht gelegt hatte.
    »HazMat?«
    »Nein, wer auch immer zuletzt hier war. Vielleicht die Leute, die mit den Fluchtkapseln verschwunden sind.« Er zog einen kleinen Streifen Protectovlies aus der Tasche und zog ihn zurecht, sodass er über Mund und Nase passte. Das Gewebe entsprach der Ausrüstung von HazMat, war jedoch viel kleiner und nur für Notfälle gedacht. Seiner Ansicht nach war dieser Gestank ein Notfall.
    »Nicht alle Systeme sind abgeschaltet«, stellte DeRicci fest. »Ich erkenne diesen Geruch. Das ist verfaulendes Fleisch, und das erfordert eine sauerstoffreiche Umgebung.«
    »Aber das System hätte diesen Geruch ausfiltern sollen«, wandte Flint ein. »Und er ist trotzdem da.«
    »Auch, wenn die

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