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Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Titel: Miles Flint 01 - Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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der Entfernung nicht erkennen. Auf jeden Fall war er nicht allein. Ein Rev war dort geblieben und schlug auf eine Stelle der Wand ein, die die Verhörzimmer voneinander trennte.
    DeRicci hatte schon von Vorfällen dieser Art gelesen. Wenn Verhandlungen scheiterten oder auch nur stockten, nahmen die Rev Zuflucht zu roher Gewalt. Die meisten Kulturen fürchteten die Rev, weil sie so groß waren und so viel so schnell zerstören konnten.
    Im Gang roch es nach Ingwer und faulenden Melonen. DeRicci widerstand dem Drang, die Hand vors Gesicht zu halten. Sie versuchte, einen der Rev auf sich aufmerksam zu machen, aber die schienen sie überhaupt nicht zu sehen. Stattdessen fuhren sie fort, ihre unteren Gliedmaßen gegen die Wände zu knallen.
    Zuerst dachte DeRicci, es wäre eine zufällige Vorgehensweise; dann erkannte sie, dass die Rev einem vorgegebenen Plan folgten und einen Bereich zerstörten, ehe sie zum nächsten vorrückten.
    Sie hatte keine Ahnung, was sie tun sollte. In all ihren Jahren in Armstrong hatte sie so etwas noch nie erlebt.
    DeRicci hätte nicht einmal sagen können, welcher Rev mit ihr gesprochen hatte. Gott helfe ihr, ihre Augen waren nicht geschult genug, die Unterschiede zwischen den Rev zu erkennen, obwohl sie wusste, dass es welche geben musste.
    Einer der Rev drehte den Kopf, und seine Augen, die anscheinend gänzlich aus seinem kleinen Gesicht hervorgetreten waren, schienen sich auf sie zu fixieren.
    Dann rückte die ganze Gruppe vor, kam direkt auf sie zu, und sie stand hilflos mit dem Rücken zur Wand.

 
29
     
    A uf dem Rückweg zum Hafen schickte Flint eine Botschaft ab, in der er einen Dolmetscher und einen Raum anforderte, in dem er sich mit den Wygnin treffen konnte. DeRicci hätte diejenige sein sollen, die mit ihnen sprach – sie hatte ihre Kultur wenigstens in ihrem Alientraining an der Akademie kennen gelernt –, aber er wagte nicht, sie in diese Sache mit hineinzuziehen.
    Sollte sein Plan fehlschlagen, wollte er, dass das auf ihn zurückfiel und nur auf ihn.
    Der Hafen hatte ihm einen bescheidenen Konferenzraum in der Nähe des interstellaren Wartebereichs zur Verfügung gestellt. Die Wygnin und die Dolmetscherin waren bereits dort. Zwei Raumpolizisten standen vor der Tür, um sicherzustellen, dass alles seine Ordnung hatte.
    Sie nickten ihm zu, als er vorbeiging. Er kannte keinen von ihnen, aber er erwiderte die Geste. Sie wussten, wer er war, so wie er immer gewusst hatte, wer jeweils hinter einer Erfolgsgeschichte steckte. Die meisten Raumpolizisten träumten davon, zum Detective aufzusteigen, aber nur wenige erhielten die Chance dazu.
    Flint hatte gedacht, es wäre eine unglaubliche Erleichterung, diesen Job zu ergattern. Er hatte sich unglaublich geirrt.
    Flint öffnete die Tür zum Konferenzraum und fühlte sogleich eine ganze Woge von Emotionen. Vorwiegend ein wilder Zorn, vermengt mit Verwirrung und Groll.
    DeRicci hatte ihn gewarnt, dass Wygninemotionen überwältigend sein konnten, dass ein unvorbereiteter Ermittler die Gefühle der Wygnin für seine eigenen halten könnte. Sie war darin geschult worden, mit derartigen Situationen umzugehen, diese Emotionen abzuwehren. Er nicht.
    Flint widerstand dem Wunsch, die Tür wieder zu schließen und es noch einmal zu versuchen. Stattdessen sammelte er sich und trat ein.
    Nur zwei Wygnin waren geblieben. Sie hatten nicht Platz genommen. Stattdessen standen sie nebeneinander am Kopf des Tisches und starrten zur Tür. Flint hegte den Verdacht, dass sie diesen emotionalen Übergriff geplant hatten, um die Person, die den Raum betrat, aus dem Gleichgewicht zu bringen. Zorn wogte durch seinen Leib, und er kämpfte darum, ihn zu verdrängen, ermahnte sich, dass dies nicht sein Zorn war. Es war ihr Zorn.
    Eine Dolmetscherin saß am Tisch. Sie war menschlich, aber nur ein bisschen. Ihre kostspieligen Modifikationen hatten aus ihr einen optischen Möchtegern-Wygnin gemacht. Ihr Haar, ihre Haut und ihre Augen schimmerten im gleichen Goldton. Sie war gertenschlank und hatte ihre langen Finger auf den Bauch gelegt, wie es die Wygnin zu tun pflegten.
    Flint nickte ihr kurz zu und wandte sich wieder ab. Sie war offensichtlich nicht auf seiner Seite.
    Glücklicherweise war der Raum recht groß. Wäre er kleiner, hätten die Gefühle ihn überwältigt. Wie die Dinge nun lagen, würde er darum kämpfen müssen, diese Begegnung zu überstehen.
    Flint hielt den Blick gesenkt, wie DeRicci es ihm gesagt hatte. »Danke, dass Sie gekommen

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