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Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Titel: Miles Flint 01 - Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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der nächste Teil besser gefallen würde.
    Die Akte enthielt keine weiteren Informationen zu den vier Namen – weil sie verschwunden waren, offenbar mit Erfolg. Er durchforstete die Anklagen, die zu jener Zeit vor dem Dritten Multikulturellen Tribunal verhandelt worden waren, und fand die dritte Cousine: Ilana Rothman. Außerdem stellte er fest, das jemand den Fall als geschlossen gekennzeichnet hatte.
    Flint musste noch etwas tiefer graben, um den Grund dafür herauszufinden. Vor ein paar Wochen war Ilana Rothman in New Orleans, Louisiana, ums Leben gekommen. Sie hatte in einem Apartmenthaus im French Quarter gewohnt, gemeinsam mit drei Freunden, die zum Zeitpunkt ihres Todes nicht zu Hause gewesen waren. Die Freunde, zwei Frauen und ein Mann, tauchten nicht wieder auf.
    Aber Ilana Rothman war ebenfalls im Zuge eines Disty-Rachemords zu Tode gekommen. Offensichtlich waren die anderen den Disty in New Orleans entkommen, hatten sich einen neuen Verschwindedienst gesucht und die Erde verlassen – was ihre neu aufgebauten Identitäten und die Tatsache erklärte, dass die Informationen über sie alle so perfekt sauber waren.
    Der Fall war eindeutig. Flint hatte es nicht mit einem Verbrechen zu tun. Er hatte es mit der Bestrafung für ein Verbrechen zu tun. Die Disty hatten jedes Recht, diese drei Personen zu töten.
    Aber er hatte das Gefühl, dass irgendetwas an dem Szenario nicht stimmte. Er hatte nur noch nicht herausgefunden, was das war.
    Flint streckte die Arme über den Kopf und fühlte sich zum ersten Mal an diesem Tag müde. Der Fall hatte sich exakt so entwickelt, wie DeRicci es vorausgesagt hatte.
    Dann erstarrte er, die Arme immer noch ausgestreckt. Er hatte noch immer nicht das Geheimnis der fehlenden Rettungskapseln oder der verschwundenen Crew gelöst. Flint kehrte zu den Akten zurück und überprüfte die erwartungsgemäß chaotischen persönlichen Daten der drei Toten, die auf dem Schiff gefunden worden waren.
    Als junge Leute hatten sie alle keinen Flugunterricht erhalten. Er versuchte es noch einmal mit den DNA-Daten, um weitere Treffer bezüglich der drei Personen zu suchen und vielleicht etwas über die Identitäten zu erfahren, die sie während der fünfzehn Jahre benutzt hatten, in denen sie auf der Flucht gewesen waren.
    Entweder Sara hatte sich in einen rechtschaffenen Menschen verwandelt und war von ihren Verwandten in der Spur gehalten worden, oder sie hatten es irgendwie geschafft, in ihrem Exil sämtlichen DNA-Scans aus dem Weg zu gehen. Flint konnte jedenfalls nichts entdecken.
    Aber die Fluchtkapseln ließen ihm keine Ruhe. Auch wenn Sara Zaetls Leiche – die am schlimmsten zugerichtete Leiche von allen – auf dem Pilotensessel gefunden worden war, hegte er den Verdacht, dass sie die Jacht nicht geflogen hatte. Hätte sie es getan, hätten die Disty das Schiff nie geentert. Sie hätte sie ganz einfach nicht an Bord kommen lassen.
    Und hätte sie es nicht vermeiden können, das Schiff an die Disty zu verlieren, so hätte sie vermutlich selbst eine der Kapseln genommen und es so eingerichtet, dass die Disty es nicht leicht gehabt hätten, sie aufzuspüren.
    Aber das hatte sie nicht. Sie war geblieben. Und zumindest in jungen Jahren war es nicht ihr Stil gewesen, sich für andere zu opfern.
    Flint würde die Raumpolizei und die Grenzpatrouille beauftragen, nach den Fluchtkapseln Ausschau zu halten, und sei es nur, um seine eigene Neugier zu befriedigen. Aber das war auch schon alles.
    Er wusste, wer Sara Zaetl, Isaac Rothman und Ruth Stern getötet hatte. Er wusste, warum sie hatten sterben müssen. Und er wusste, dass seitens der Ermittlungsbehörden der Armstrongkuppel kein Eingreifen erforderlich war.
    Sobald er eine offizielle Bestätigung von den Disty erhalten hätte, würde er die Akte schließen. Dieser Fall war gelöst.
     
    Dylani schmiegte sich an Jamal, und ihr Körper fühlte sich im Schlaf warm und tröstend an. Jamal saß aufrecht auf seinem Platz im Zug und starrte zum Fenster hinaus in die Finsternis. Manchmal sah er verschwommene Schatten – vielleicht einen Felsüberhang oder ein verfallenes Bauwerk.
    Der Hochgeschwindigkeitszug, der zwischen Gagarin und Armstrong verkehrte, nahm den direkten Weg durch ein weites unbewohntes Gebiet. Dort draußen war nichts außer Mondstaub, Felsen und Kratern. Früher hatte Jamal es genossen, in langsameren, billigen Zügen bei Tageslicht diese Strecke zu fahren, sodass er die Umgebung betrachten konnte.
    Er mochte die kahlen

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