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Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Titel: Miles Flint 01 - Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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vergrößerte er die Darstellung auf einen Meter Länge.
    Flint starrte das Bild einen Moment lang an. »Kannst du es auf den Boden legen? Etwa fünfmal so groß wie jetzt?«
    »Klar«, antwortete Murray.
    DeRicci biss sich auf die Unterlippe. Das Hologramm erlosch für einen Moment, nur um gleich darauf direkt hinter Flint wieder aufzuflackern. Er ging darum herum. Die Jacht war schwarz und verschrammt. Aus dieser Entfernung konnte er nicht erkennen, ob die Schrammen frisch oder alt waren.
    Es sah aus, als wären die Fluchtkapseln verschwunden.
    »Ist sie intakt?«
    »Die Pilotenfluchtkapsel fehlt«, erklärte Murray. »Wir wissen nicht, seit wann. Das werdet ihr selbst herausfinden müssen, solltet ihr es für nötig halten.«
    »Und die Registrierung fehlt ebenfalls?«, erkundigte sich DeRicci nunmehr ganz geschäftsmäßig. »Wie steht es mit den Seriennummern?«
    »Wir haben nichts finden können. HazMat hatte Anweisung, sich drinnen umzusehen, aber die haben auch nichts entdeckt. Das wird auch an euch hängen bleiben. Wir haben nur eine oberflächliche Untersuchung durchgeführt. Unsere Aufgabe war es, die Frau da rauszubringen, den Bereich zu räumen und euch zu holen.«
    Flint nickte.
    »Ich bilde mir das doch nicht nur ein, oder?«, fragte DeRicci ihn.
    »Was?« Murray runzelte die Stirn.
    »Das sieht aus wie etwas, das wir gestern gesehen haben«, erklärte Flint.
    »Sagt mir was, und ich rufe es auf«, sagte Murray.
    »Der Disty-Rachemord.«
    Murray verzog das Gesicht. Er studierte für einen Moment den Bildschirm, ehe ein zweites Schiff auf dem Schreibtisch sichtbar wurde. »Wartet. Ich bringe es auf die gleiche Größe.«
    Das Schiff verschwand und tauchte unmittelbar neben dem Schiff dieses Tages wieder auf. Flint hätte beinahe geglaubt, es wäre ein und dasselbe Schiff, hätte die Jacht aus dem Rachemordfall nicht frische, von Schüssen herrührende Brandspuren aufgewiesen. Unübersehbar.
    Murray stieß einen Pfiff aus. Er stand von seinem Schreibtisch auf und umrundete die Molos der beiden Schiffe.
    »Das ist doch nicht irgendein Systemecho, oder?«, fragte DeRicci.
    Murray wirkte nicht gekränkt. Stattdessen schüttelte er einigermaßen geistesabwesend den Kopf.
    »Sieht für mich aus wie derselbe Hersteller, das gleiche Modell und das gleiche Baujahr«, erklärte Flint.
    »Für mich auch.« Murray rieb sich das Kinn mit der rechten Hand. »Wenn ich ein bisschen Zeit übrig habe, kann ich vielleicht die technischen Daten für euch heraussuchen.«
    »Das wäre hilfreich«, entgegnete Flint.
    »Lass mich mal was ausprobieren.« Murray ging an seinen Schreibtisch zurück. Die Disty-Jacht stieg auf, schwebte über die neue Jacht und sank wieder herab. Langsam verschmolzen beide Schiffe miteinander, bis die einzige Möglichkeit, festzustellen, dass es sich um zwei verschiedene Fahrzeuge handelte, auf den unterschiedlichen Beschädigungen des jeweiligen Rumpfs und ihren verschiedenen Positionen im Dock basierte.
    »Wow!«, machte DeRicci, die vor den beiden Männern kauerte. »Wie groß ist die Chance, dass zwei Raumjachten desselben Herstellers und des gleichen Modells ohne Identifikationsmerkmale und mutmaßlich in ein Verbrechen verwickelt in Armstrong erscheinen?«
    »Unmöglich gegen eins«, antwortete Murray, und Flint konnte ihm nur zustimmen. Er wusste noch nicht recht, was das zu bedeuten hatte, nur dass es etwas zu bedeuten hatte. Und er war fest entschlossen, herauszufinden, was dieses Etwas war.

 
12
     
    D ie Dekontaminationsräume im interstellaren Wartebereich zweigten von einem Labyrinth aus Gängen ab, die sich durch einige der älteren Teile des Hafens schlängelten. Dies war der ursprüngliche Hafen. Der Rest war drumherum erbaut worden, zum Teil aufgrund technischer Neuerungen. Aber in dieser älteren Sektion waren die einzelnen Bauabschnitte einfach bei Bedarf aneinander gestückelt und Dutzende, bisweilen Hunderte Male im Laufe der Jahre umgebaut worden.
    Flint war seit Jahren nicht mehr hier gewesen. Seit er als Anfänger einen Rev eskortiert hatte, der dabei erwischt worden war, wie er Waffen zu einer radikalen Gruppe auf der Erde hatte schmuggeln wollen, die ausschließlich Menschen ein Existenzrecht als intelligente Lebensform einräumten. Flint hatte nicht einmal versucht, dem Rev die Ironie seines Handelns zu erklären, da dieser noch nicht einmal verstanden zu haben schien, dass diese Menschen Außerirdische für minderwertig hielten und sich die Waffen, die er dieser Gruppe

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