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Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Titel: Miles Flint 01 - Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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verkaufen wollte, am Ende vermutlich gegen seine eigenen Leute gerichtet hätten.
    Der Dekontaminationsbereich war recht groß. Jeder, der die Kuppel betrat, musste abgefertigt werden. Das geschah in einem kastenförmigen Raum, der groß genug war, um auch große Reisegruppen aus Luxuslinern aufzunehmen. Hinter dem Empfangstisch arbeitete eine Frau, deren Hauptaufgabe darin bestand, ein freundliches Gesicht zu machen und so zu tun, als würde sie Fragen beantworten. Tatsächlich fand die Abfertigung überwiegend an Computern in isolierten Nischen statt – nur für den Fall, dass eine Dekontamination tatsächlich einmal notwendig sein sollte.
    Normalerweise war sie das nicht, aber die Leute, die im Hafen arbeiteten, hatten alle gelernt, vorsichtig zu sein. Krankheiten konnten sich in Kuppelstädten sehr schnell ausbreiten. Viren, die menschlichen Gesellschaften fremd waren, waren vermutlich die meist gefürchtete Gefahr innerhalb der Bevölkerung einer Kuppelstadt, und gegen keine andere Bedrohung wurden schärfere Vorsichtsmaßnahmen ergriffen.
    Als Flint und DeRicci auf den Empfangstisch zugingen, hörte Flint links ein Hämmern. DeRicci zeigte derweil bereits ihre Marke vor. Die Frau hinter dem Tisch sah sie sich aufmerksam an.
    »Ist das unser Gast?«, fragte DeRicci.
    »Die Frau, die behauptet, die Rev seien hinter ihr her?«, fragte die Frau hinter dem Tisch zurück. Wie es schien, nahm ihr niemand die Geschichte so ganz ab, was Flint sehr interessant fand.
    »Ja«, bestätigte Flint.
    Die Frau nickte. »Sie behauptet, sie hätte mindestens seit zwei Tagen nichts mehr gegessen. Wir haben Nahrungsmittel, und sie ist freigegeben. Wollen Sie ihr etwas bringen?«
    »Guter Bulle, böser Bulle?«, fragte DeRicci.
    Flint nickte. »Welche Rolle wollen Sie?«
    »Ich habe mit den Wygnin verhandelt. Überlassen Sie mir den bösen Bullen.«
    Flint grinste. »Was für Nahrungsmittel haben wir hier?«, fragte er die Frau.
    »Sandwiches und Saft. Wenn sie was Besseres will, muss sie es sich selbst kaufen.«
    »Das wird reichen.« Flint ging in die kleine Küche jenseits einer der Isolationskammern und öffnete den Kühlschrank. Die meisten Abteilungen im Hafen nutzten Konzentrate, aber hier war der Standardkühlschrank besser geeignet. Niemand wusste, wie viele Mäuler an diesem Ort Tag für Tag gefüttert werden wollten. Lagerte man zu viele Nahrungsmittel, so verdarben sie. Waren es zu wenige, dann konnte die Person am Empfangstisch ganz einfach etwas bei einem der vielen Restaurants im Hafen bestellen und liefern lassen.
    Flint griff zu einem Schinkensandwich und etwas, das sich durch Gemüse auszeichnete, welches aussah wie falsche Tomaten, Spargel und eine Art Salat auf einem Brot aus Mondmehl. In seinen Augen eher unappetitlich, aber für jemanden, der seit zwei Tagen nichts gegessen hatte, sollte es ansprechend genug aussehen.
    Außerdem nahm er einen der wiederverwertbaren Saftkartons an sich und legte alles auf ein Tablett.
    DeRicci wartete draußen auf ihn, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. »Sie lassen sich ganz schön Zeit.«
    Flint lächelte. »Wenn das der böse Bulle war, dann sollten Sie sich mehr Mühe geben.«
    Ihre Augen funkelten, aber sie erwiderte das Lächeln nicht. Das Hämmern war noch immer zu hören.
    »Für eine Frau, die keine Aufmerksamkeit erregen will, ist sie ziemlich laut«, bemerkte DeRicci zu der Frau hinter dem Empfangstisch.
    »Und zappelig. Sie war wirklich nervös, aber sie wusste, wie die Dekontaminationsstationen funktionieren. Die meisten nervösen Leute haben ganz einfach Angst vor was auch immer da drin passiert. Aber die hat andere Dinge im Kopf.«
    DeRicci sah sich zu Flint um. Er zuckte mit den Schultern. Er zog es vor, sich selbst ein Bild von den Leuten zu machen. DeRicci öffnete die Tür, die zur ersten Reihe von Dekontaminationskammern führte. Von dem breiten Korridor zweigten etliche Türen ab. Normalerweise bildeten mehrere kleine Kammern eine Einheit, aber wenn die jeweiligen Amtspersonen es für angebracht hielten, konnten die Türen geöffnet werden, sodass sich die ganze Zimmerflucht in eine einzige große Dekontaminationseinheit verwandelte.
    Das Pochen dauerte an, unstet, als würde die Frau allmählich ermüden.
    Zwei Wachen standen am Ende des Korridors an der Wand. Sie waren von der Tür aus, die sie anscheinend bewachten, nicht zu sehen, sodass die Frau nicht erkennen konnte, dass sie beobachtet wurde.
    »Halten Sie die Wachen für notwendig?«,

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