Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Titel: Miles Flint 01 - Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
Vom Netzwerk:
gestiegen sind«, sagte DeRicci.
    »Ich weiß nicht, was aus denen geworden ist, nachdem ich fortgeflogen bin.« Palmers Stimme zitterte, aber die Worte an sich klangen beherrscht. Sie griff nach dem Saftkarton und fing an, mit dem Strohhalm zu spielen. Flint beobachtete ihre linke Hand. In der Haut an ihrem Ringfinger befand sich ein Abdruck. Sie hatte dort einen Ring getragen, und das war noch nicht lange her.
    »Sie haben nicht daran gedacht umzukehren, um nach ihnen zu sehen?«, fragte DeRicci. Sie klang beleidigt, und vielleicht war sie das auch.
    »Es ging um mein Leben«, antwortete Palmer.
    »Die Rev töten ihre Gefangenen nicht«, erwiderte DeRicci.
    »Das wusste ich nicht«, erwiderte Palmer.
    DeRiccis Augenbrauen wanderten aufwärts; so pflegte sie Triumph auszudrücken. »Und trotzdem beschuldigen Sie mich, naiv zu sein. Was denn nun, Ms Palmer? Sind Sie nun so schlau oder nicht? Sie haben Orbitalflieger gesteuert. Sie haben eine Jacht geflogen. Und Sie wollen mir erzählen, Sie hätten noch nie zuvor mit Aliens zu tun gehabt?«
    Palmers Lippen waren fest geschlossen, und ihre Augen sahen größer aus als noch vor einem Moment.
    »Mir fällt es schwer, das zu glauben, umso mehr, da Sie behaupten, vom Mars zu kommen.«
    »Die Disty …«
    »Sind nicht die Rev. Tatsächlich gehen sich Disty und Rev sogar aus dem Weg, nicht wahr? Welcher Ort könnte besser sein, um sich vor den Rev zu verstecken, als der Mars?« Schwer hingen DeRiccis Worte in der Luft. »Vielleicht sollten Sie noch einmal von vorn anfangen, Ms Palmer. Und vielleicht versuchen Sie es dieses Mal mit der Wahrheit.«
    Palmer sah Flint an, als warte sie darauf, dass er ihr aus der Klemme half. Aber er schwieg. Er wollte ihre Erklärung hören.
    »Warum tun Sie das?«, fragte Palmer. »Ich habe einen Notruf abgesetzt, als ich in den Mondraum eingedrungen bin. Ich habe um Hilfe gebeten.«
    »Und wir würden Ihnen auch gern helfen«, entgegnete Flint. »Wenn da nicht dieses Problem wäre.«
    Wieder erstarrte Palmer. Sie hatte eine Art, sich zu regen, die andeutete, dass sich hinter ihren Augen eine Menge verbarg. »Welches Problem?«
    Flint sah ihr unverwandt in die Augen und ließ die Maske des guten Bullen fallen. Dann sagte er: »Wir haben Grund zu der Annahme, dass die Jacht gestohlen wurde.«
     
    Da wusste Ekaterina, dass sie verloren, dass sie hier keine Verbündeten hatte. Als die Detectives hereingekommen waren, hatte sie gedacht, der Mann wäre bereit, ihr zu helfen. Sie wusste, dass er sie attraktiv fand. Er hatte diesen Blick, den Männer in ihrer Nähe manchmal bekamen, den, der andeutete, dass er es schwer haben würde, über ihr Äußeres hinaus auch die Persönlichkeit zu sehen, die sich dahinter verbarg.
    Zuerst hatte sie sogar die Feindseligkeit seiner Kollegin, DeRicci, besagter Attraktivität zugeschrieben.
    Aber Ekaterina hatte nicht logisch gedacht. Sie hatte vergessen, dass die Angehörigen der Ermittlungsbehörden niemals vertrauenswürdig waren, vor allem dann nicht, wenn sie jemanden in Gewahrsam genommen hatten. Das war ein Anfängerfehler, einer, für den sie ihre Klienten getadelt hätte.
    Nach dem Kommentar über die Jacht hatte sie dichtgemacht. Nicht, dass das wirklich etwas ausgemacht hätte. Die Detectives hatten einen wissenden Blick ausgetauscht, der eine Menge an wortloser Kommunikation beinhaltete. Dann sagte DeRicci zu Ekaterina: »Sie kommen mit mir.«
    Ekaterina schlug das Herz bis zum Hals. Sie empfand die gleiche vorausgreifende Nervosität, die sie schon früher gefühlt hatte. DeRicci hielt sie für zäh. Wenn sie Ekaterina allein irgendwohin brachte, könnte sie entkommen. Sie wusste es. Die Arroganz der Frau würde es ihr leicht machen.
    Flint stand auf und blickte auf Ekaterina herab. Sie fragte sich, wie sie ihn je für verständnisvoll und mitfühlend hatte halten können. Die blauen Augen, die ihr so warm vorgekommen waren, waren nun eisig, und sie glaubte, Geringschätzung in ihnen zu erkennen.
    Er war kein schlecht aussehender Mann. Seine Züge mussten einst engelhaft gewesen sein, und sie hätte gewettet, dass er jünger aussah, als er war. Aber er war beinahe zu dünn, und in der Mitte seiner Wangen zeichneten sich Fältchen ab, die seine Magerkeit noch betonten. Das verlieh ihm ein herbes Aussehen.
    Von der Anziehungskraft war nun nichts mehr zu spüren. Hatte sie sich das nur eingebildet?
    »Kommen Sie«, sagte er in dem gleichen, milden Tonfall.
    Ekaterina erhob sich, nicht mehr ganz so

Weitere Kostenlose Bücher