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Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Titel: Miles Flint 01 - Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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unsicher auf den Beinen wie zuvor. Das Essen hatte sie gestärkt, und das wusste sie zu schätzen. Es würde sie noch eine Weile in Gang halten.
    Ekaterina griff gleichzeitig nach dem Tablett und der Handtasche und achtete darauf, die Tasche so zu nehmen, als wäre es eine ganz unbewusste Handlung. Das Letzte, was sie wollte, war Aufmerksamkeit auf sie zu ziehen. Sie wollte auf keinen Fall, dass die Pistole gefunden wurde.
    »Ich kümmere mich um das Tablett«, sagte Flint und nahm es ihr ab.
    DeRicci hatte sich die ganze Zeit über nicht von der Tür gerührt. »Glauben Sie es oder nicht«, sagte sie, »ich habe auch noch andere Fälle, die ich gern bearbeiten würde. Also los.«
    Ekaterina nickte. Sie hatte dieses ganze Verhör falsch gehandhabt. Sie hatte ihr neues Selbst vergessen –vergessen, dass sie eigentlich eine Textilarbeiterin hätte sein sollen, keine Anwältin. Sie hätte auf die Fragen Acht geben müssen, die sie nicht gestellt hatten, auf die Art, wie sie sie taxiert hatten, um festzustellen, ob ihre Antworten zu ihrem persönlichen Lebenslauf passten. Was sie natürlich nicht getan hatten. Der Wortwechsel im Zusammenhang mit den Orbitalfliegern hatte das klar bewiesen. Wenn es ihr nicht gelang davonzukommen, dann würde sie sich etwas einfallen lassen müssen, um all das, was sie gesagt hatte, in Einklang mit sich zu bringen.
    Flint stellte das Tablett wieder auf die Bank zurück. Dann trat er hinter sie, gestattete ihr nicht, irgendwohin zu gehen außer dorthin, wohin DeRicci sie führte. Solange er bei ihnen blieb, würde ihr Vorhaben, die Waffe zu benutzen, nicht funktionieren. Er war zu aufmerksam. Dann sah sie, dass er ihre Hand betrachtete.
    Ekaterina wusste, dass er die Stellen, an denen die Sicherheitserweiterungen angebracht gewesen waren, nicht sehen konnte – sie hatte eine Creme benutzt, um die Heilung zu beschleunigen –, aber er starrte ihre linke Hand an. Er sah die schmale Linie, wo Simons Ring gesessen hatte.
    DeRicci öffnete die Tür. Ekaterina fühlte, wie sie sich verspannte. Sie konnte hier drinnen keinen Fluchtversuch unternehmen; hier gab es überall Raumpolizisten und anderes Personal. Sie musste warten, bis sie den Hafen verlassen hatten.
    Zwei Wachen traten vor. Sie hatten neben der Tür gewartet. Ekaterina unterdrückte einen Fluch.
    »Sie begleiten uns«, sagte DeRicci zu den beiden.
    Die Wachleute nickten und flankierten Ekaterina. Dann führten sie sie denselben Korridor hinunter, über den sie gekommen war. Sie hatte das Gefühl, eine Ewigkeit in der Dekontamination verbracht zu haben, aber der Korridor bewies, dass das nicht der Fall war, dass sie ihn erst vor kurzer Zeit schon einmal passiert hatte.
    Irgendwie musste sie fliehen, sie wusste nur nicht recht wie.
    Flint ging immer noch hinter ihr. Sie konnte ihn förmlich spüren. Er war zu nahe, vermutlich beabsichtigt. Sie hasste das. Sie wollte sich umdrehen und ihm sagen, er solle Abstand halten, aber sie hatte so oder so schon zu viel Aufmerksamkeit auf ihre komplizierte Persönlichkeit gelenkt. Machte sie aber einen sanften, resignierten Eindruck, würden sie vielleicht alle in ihrer Aufmerksamkeit nachlassen, und sie bekäme doch noch eine Chance zur Flucht.
    Was sie brauchte, war ein Plan. Aber sie konnte keinen Plan ersinnen, solange sie keine Ahnung hatte, was als Nächstes passieren würde.
    Sie musste flexibel sein.
    Sie musste kreativ sein.
    Und vor allem musste sie schnell sein .

 
13
     
    D a die Polizei ihn und Dylani aufgefordert hatte, in der Armstrongkuppel zu bleiben, hatten sich die Behörden bereiterklärt, ein Hotelzimmer in der Nähe zu bezahlen. Das Hotel war alt, lag nahe am City Complex und verfügte über eine derart erbärmliche Sicherheitsausstattung, wie Jamal sie nur selten gesehen hatte. Fast schien es so, als wollten sie, dass die Wygnin kämen und sich Ennis ein zweites Mal holten. So, als könnten sie nichts tun, um das zu verhindern.
    Glücklicherweise befänden sich die Wygnin noch immer in Polizeigewahrsam.
    Das Hotelzimmer war winzig wie alle alten Hotelzimmer. Als dieses Haus erbaut worden war, war Armstrong nur eine kleine Kolonie mit einer bescheidenen Kuppel gewesen – eine Kuppel, von der niemand geglaubt hatte, man könnte sie irgendwann erweitern. Der technische Fortschritt hatte das geändert, aber diese winzigen Hotels waren als Teil der Denkmalpflegebestrebungen, die den Mond seit fünfzig Jahren beherrschten, erhalten geblieben.
    Die Polizeibeamten hatten sie

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