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Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Titel: Miles Flint 01 - Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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fortgeschleppt wurde und die anderen Passagiere sich in die Kapsel gezwängt haben …«
    »Wie viele andere?«, fragte DeRicci.
    »Drei«, antwortete sie.
    Interessant. Flint wusste nicht, wie er DeRicci auf diesen Punkt hätte aufmerksam machen können. Die Fluchtkapseln dieses Schiffs waren für eine Person bequem gebaut, boten Platz für zwei und waren bei drei Personen extrem beengt.
    »Warum haben sie sich nicht auf mehrere Kapseln verteilt?«, wollte DeRicci wissen.
    »Ich weiß es nicht.« Palmers Stimme wurde lauter, deutete Panik an, aber ihre Augen zeigten keine Spur davon. Flint hatte das Gefühl, dass sie tatsächlich in Panik war, aber nicht so, wie sie es die Detectives glauben machen wollte.
    »Sie sind herausgekommen, und was ist dann passiert?«
    »Niemand hat mich gesehen. Die Rev haben die Crew vom Schiff geholt, und die anderen sind geflüchtet. Ich wusste nicht, wo die andere Fluchtkapsel war, also bin ich ins Cockpit gegangen, um sie zu suchen, und der Computer hat mich gefragt, ob ich die Außenluke schließen wolle, weil ich allein auf dem Schiff sei. Da habe ich beschlossen, die Chance zu ergreifen.«
    »Und vor den Rev zu fliehen?«, fragte DeRicci in einem Ton, der andeutete, dass das eine dumme Idee gewesen sei.
    »Ich dachte, es käme auf das Gleiche hinaus, und ich wäre mit der Jacht schneller als in einer Fluchtkapsel.«
    Wieder klang ihre Erklärung logisch und hörte sich doch falsch an. Flint wünschte plötzlich, er hätte die Rolle des bösen Bullen inne. Da war ein ganzer Haufen technischer Fragen, die er ihr hätte stellen wollen.
    »Wo haben Sie gelernt, eine Jacht zu fliegen?«, fragte DeRicci.
    »Das habe ich gar nicht«, antwortete Palmer. »Ich habe Orbitalflieger geflogen, als ich noch ein halbes Kind war.«
    »In Ihren Daten ist keine Pilotenlizenz verzeichnet«, sagte DeRicci.
    »Ist in Ihren Daten alles verzeichnet, was Sie im Leben getan haben?«, schnappte Palmer.
    Flint zog die Augenbrauen hoch, überrascht ob ihres gereizten Tons. Er hätte diesen Ton sicher nicht angeschlagen. Nicht, wenn er sich zwei Detectives gegenüber gesessen hätte, von denen einer ihm nicht zu trauen schien.
    »Ja, eigentlich schon«, antwortete DeRicci. »Das ist exakt die Art von Information, die auf jeden Fall auftauchen sollte.«
    »Vielleicht, wenn man so ein isoliertes kleines Leben auf dem Mond führt«, konterte Palmer.
    »Ihr Leben auf dem Mars sollte wohl isoliert genug sein, und Sie haben nicht den richtigen Job, um über andere Leute zu urteilen.« DeRicci hatte die Arme wieder vor der Brust verschränkt.
    Palmer erbleichte. Flint hatte Personen im Verhör erröten sehen – manche hatten auch eine kränklich gelbe Gesichtsfarbe bekommen –, aber er hatte noch nie jemanden so erblassen sehen.
    All diese Reaktionen der Frau passten nicht zusammen. »Haben die Rev Sie verfolgt?«, erkundigte er sich.
    Palmer sah ihn verschreckt an, als hätte sie ganz vergessen, dass er da war. Aber vielleicht hatte die Frage sie auch überrascht. »Ich weiß es nicht. Ich bin manuell geflogen … so schnell das Ding nur fliegen wollte. Ich hatte Angst. Die meiste Zeit über war ich regelrecht außer Kontrolle.«
    Das deckte sich mit dem Bericht, den Gumiela ihnen gegeben hatte. Palmers Landung war nicht gerade kontrolliert gewesen.
    »Die Rev verfolgen niemanden ohne einen entsprechenden Vollzugsbefehl. Sie sind nicht wie die Disty«, sagte DeRicci. »Sie töten nicht einfach alle Leute, die sich in Begleitung der Person befinden, hinter der sie her sind.«
    Palmer hob den Kopf. »Was haben Sie gesagt?«
    »Ich sagte, dass die Rev Ihre Identität überprüft hätten. Wenn sie hierher kommen, dann weil sie glauben, Sie hätten etwas angestellt.«
    Palmers Körper erstarrte, und jegliche Mimik wich aus ihren Zügen.
    »Sie wissen, dass das nicht stimmt«, sagte Flint zu DeRicci in der Hoffnung, seine Rolle des guten Bullen würde Palmer vielleicht zum Sprechen verleiten. »Die Rev haben auch schon Gefangene genommen, ohne eine Berechtigung dazu zu haben.«
    »Und sie frei gelassen, wenn ihre Identität nicht zu den Vollzugsbefehlen ihrer Datenbank gepasst hat.«
    »Das wusste ich nicht.« Palmers Stimme klang weich, und Flint hatte das Gefühl, dass sie diese wenigen Momente ihres Austausches genutzt hatte, um sich eine Geschichte einfallen zu lassen. »Ich dachte, sie würden mich einfach mitnehmen, sowie sie alle anderen mitgenommen haben.«
    »Bis auf die Passagiere, die in die Fluchtkapsel

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