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Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Titel: Miles Flint 01 - Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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nicht hierher begleitet. Stattdessen hatten sie ihnen klar zu verstehen gegeben, dass Jamal und seine Familie hier für sich selbst verantwortlich waren. Aber Detective Flint war nicht der Einzige gewesen, der sie gewarnt hatte, sie würden Schwierigkeiten bekommen, sollten sie fliehen. Diesen Hinweis hatte Jamal von jedem einzelnen Officer zu hören bekommen, mit dem er gesprochen hatte.
    Selbst die Sozialarbeiter, die sich um Ennis gekümmert hatten, hatten ihn gewarnt. Es war beinahe, als wussten sie, was Jamal in der Vergangenheit getan hatte, als erwarteten sie, dass er das Gleiche wieder tun würde.
    Würde er wieder fliehen, so müsste er seine Familie mitnehmen. Oder aufteilen. Oder Ennis allein ins Exil schicken, was exakt das war, was er auf jeden Fall vermeiden wollte.
    Jamal hatte einen kleinen Aufschub bekommen, wie Flint gesagt hatte. Die Wygnin verfügten nicht über die richtigen Dokumente, und Jamal konnte den Entzug seines Kindes vielleicht auf der Basis irgendeines Formfehlers anfechten. Er wusste nicht genug über multikulturelle Gesetze, um sich auszurechnen, ob er eine Chance hatte oder nicht.
    Dylani saß neben dem Fenster, dessen Plastikscheibe nach Jahren schlechter Luftfilterung in der alten Kuppel beinahe blind war. Sie hielt Ennis fest im Arm, wiegte ihn vor und zurück und sang für ihn. Zu Jamals Erstaunen, schien das den Jungen nicht zu stören.
    Jamal benutzte das billige Wandeinbausystem neben dem einzigen anderen Stuhl, um nach Anwälten zu suchen. Er wusste, das war nicht der beste Weg, die Suche durchzuführen, aber er hatte das Gefühl, keine andere Wahl zu haben. Seine eigenen Links waren mehr als dürftig – er und Dylani hatten eine Menge Geld gespart, indem sie darauf verzichtet hatten, so manchen Dienst zu kaufen –, und damit hatte er auf den größten Teil der Informationsbasen keinen Zugriff. Dazu zählten auch die Verzeichnisse fremder Gemeinden. Das Hotelsystem lieferte jedoch Daten der unterschiedlichsten Berufe: Ärzte, Finanzberater und natürlich Anwälte. Offensichtlich brauchten die Leute, die hier abstiegen, öfter mal einen Rat.
    Die Daten umfassten auch Klageschriften, Verdienste und Anerkennungen jeglicher Art sowie eine Aufstellung der Erwähnung der jeweiligen Person in den diversen Medien.
    Jamal würde Wochen brauchen, um allein all diese Informationen über Anwälte in Armstrong zu durchforsten.
    Aber er brauchte jemanden, und das Schlimmste war, dass er jemanden würde engagieren müssen, den er sich leisten konnte. Selbst wenn er und Dylani das Haus verkauft hätten und er wieder voll berufstätig geworden wäre, hätte er sich die meisten dieser multikulturell tätigen Anwälte nicht leisten können.
    Wollte Jamal etwas erreichen, dann musste er darum bitten, dass jemand seinen Fall aus Wohltätigkeit übernahm. Es musste doch jemanden geben, der bereit war, ein Risiko einzugehen, jemanden, der bereit war, herauszufinden, ob sich das Recht beugen ließ.
    Jamal musste ihn nur finden.
     
    Als sie den Eingang des interstellaren Wartebereichs erreicht hatten, verließ Flint die anderen. DeRicci schien alles sehr gut im Griff zu haben, und die Wachleute behielten Palmer ständig im Blick. Flint war noch immer nicht sicher, was er von ihr halten sollte. Sie schien zu gebildet für ihre Arbeit zu sein, aber es gab eine Menge Leute, die sich für Jobs entschieden, in denen sie ihre Bildung nicht einsetzen mussten.
    Außerdem schien sie auf eine Weise launisch zu sein, die keinen rechten Sinn ergab. Normalerweise zeigten sich Kriminelle arrogant oder verschreckt, aber nur selten demonstrierten sie eine derartige Kombination aus kontrollierter Panik und instinktivem Kampfgeist.
    Irgendwie ahnte er, dass das der Schlüssel zu ihr war – das und der fehlende Ring an der linken Hand. War sie verheiratet oder einfach nur eine jener Frauen, die Ringe an diesem Finger trugen? Und warum hatte sie damit aufgehört?
    Wenn er Palmer wieder sehen würde, würde Flint ihr genau diese Fragen stellen. Aber zuerst musste er die Jacht inspizieren.
    Flint brauchte eine Weile, um Terminal 5 zu erreichen, und noch länger, um zu der Jacht zu kommen. Die Raumverkehrsüberwachung hatte sie am äußersten Ende des Terminals andocken lassen, vermutlich, weil Palmers Flugstil ein wenig wild gewesen war. Es war wohl besser gewesen, sie so weit wie möglich von den anderen Schiffen fernzuhalten, um die Gefahr einer Katastrophe so gering wie möglich zu halten.
    Als Flint sich dem

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