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Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Titel: Miles Flint 01 - Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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können, sowohl durch ihre wilde Zeit als Teenager als auch durch die Jahre als Verteidigerin. Nun konnte sie nur hoffen, dass ihr diese Kenntnisse auch in dieser Situation von Nutzen sein würden.
    Einer der Wachleute saß neben ihr auf der Rückbank. Er hatte sich besorgt gezeigt, hatte ihr geholfen, sich anzuschnallen, ehe der Wagen gestartet war. Aber er hatte auch praktisches Denken demonstriert und seine Waffe seinem Partner gegeben, der auf dem Vordersitz saß, zusammen mit allem anderen, was Ekaterina gegen ihn hätte in Stellung bringen können.
    Sie behandelten sie wie eine Gefangene – gewissermaßen. Wären sie ihretwegen aber wirklich besorgt, dann hätten sie ihr auch die Handtasche abgenommen. Doch sie konnten nicht sicher sein, ob sie die Wahrheit gesagt hatte, und es gab eine Myriade Vorschriften, die sie befolgen mussten.
    Eine Touristin könnte die Armstrongkuppel wegen Misshandlung verklagen, vor allem eine Touristin, die zuvor um Hilfe gebeten hatte. Die Medien waren immer auf der Seite der Touristen, und die öffentliche Aufmerksamkeit allein hätte gereicht, um den Tourismus in der entsprechenden Gegend durch ein derartiges Ereignis nachhaltig zu schädigen. Infolgedessen war man, wie hier in Armstrong, überall auf Regierungsebene darauf bedacht, derartigen Problemen durch Vorschriften zuvorzukommen, vor allem an Orten, deren Wirtschaft in hohem Maße vom Tourismus abhängig war.
    Oftmals behinderten eben diese Vorschriften die Polizeikräfte bei ihrer Arbeit, genau, wie es jetzt der Fall war. Detective DeRicci hatte Ekaterina bisher noch nicht festgenommen. Sie hatten einfach nicht genug Informationen. Und sie konnten ihr ihre persönliche Habe nicht einfach wegnehmen, weil sie möglicherweise eine Touristin war.
    Das würde sich jedoch alles ändern, sobald Ekaterina auf dem Polizeirevier war. Also musste sie vorher handeln.
    DeRicci fuhr den Luftwagen manuell, was Ekaterina spontan als interessant eingestuft hatte. Der Wagen erhob sich nur wenige Zentimeter über die Straße, weshalb Ekaterina sich fragte, warum die Polizei nicht gleich auf Räderfahrzeuge zurückgriff. Vermutlich wollten sie nicht auf die hohen Geschwindigkeiten und die Abkürzungen verzichten, die nur die Luftwege ermöglichten.
    Armstrong selbst sah verändert aus. Das Gebiet in der Umgebung des Hafens war vollkommen erneuert worden; die baufälligen Häuser und die Staubpisten waren längst nicht mehr da. Ekaterina empfand eine tiefe Enttäuschung. Sie hatte gehofft, das Slumgebiet von Armstrong könne ihr die Mittel zur Flucht liefern.
    Stattdessen erstrahlten die Gebäude in der näheren Umgebung im neuen Glanz modernster synthetischer Materialien. Einige von ihnen schimmerten sogar in einer ganzen Reihe von veränderlichen Farben, und ein paar schienen die Kuppelwände als Teil ihrer eigenen Baukonstruktion zu nutzen – offensichtlich eine weitere Veränderung der Bauvorschriften von Armstrong.
    Jedenfalls fiel es unter diesen Umständen nicht schwer, sich umzuschauen, als wäre sie eine Touristin, die noch nie zuvor in diesem Teil des Universums gewesen war. Denn diesen Teil des Mondes hatte sie tatsächlich noch nie besucht – jedenfalls nicht seit den Umbauarbeiten.
    Dennoch war ihr die Straßenführung vertraut; die Ecken und Kurven hatten sich in der letzten Dekade nicht verändert. DeRicci war keine vorsichtige Fahrerin. Sie schnitt die Kurven, und wenn sie den Wagen hochzog, um Hindernissen auszuweichen, tat sie das oft in einem steilen und gefährlichen Winkel. Andere Luftwagen mussten hastig den Weg freigeben, um einen Zusammenstoß zu vermeiden, und etliche der Fahrer benutzten die Hupe.
    Luftwagenfahrer waren Überraschungen nicht gewohnt. Die meisten gaben einfach ihr Fahrziel ein und überließen es dem Wagen, sie auf festgelegten Routen dorthin zu bringen. Alle Luftwagen waren mit dem System der Straßenverkehrsüberwachung verbunden, was die meisten Unfälle verhinderte, indem es dafür sorgte, dass jeder Wagen seine eigene Route bekam.
    Ein manuell gefahrener Luftwagen brachte alles durcheinander. Das Fahrzeug wurde zwar vom System erfasst, sein Weg verfolgt, aber der Fahrer konnte plötzliche und unerwartete Manöver durchführen, die das Computersystem nicht kompensieren konnte, weshalb es die anderen Fahrer selbst tun mussten.
    Vielleicht mussten alle Bullen lernen, Luftfahrzeuge manuell zu steuern. Auf diese Weise konnte niemand das System manipulieren und die Beamten davon abhalten, Kriminelle

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