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Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Titel: Miles Flint 01 - Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Jahrzehnt hinter dem auf der Erde zurückhing, bisweilen sogar noch mehr. Technische Neuerungen breiteten sich im bekannten Universum auf befremdliche Art aus: Die neuesten Siedlungen erhielten die modernste Ausrüstung, ebenso wie die reicheren Kolonien; Siedlungen von mittlerem Alter mussten sich oft mit der am schlimmsten veralteten Technik begnügen, weil niemand dorthin ging, so weit er nicht dazu gezwungen war; und die ältesten Kolonien, die außerdem der Erde am nächsten waren, nutzten, was immer sie kaufen oder von irgendjemandem importieren lassen konnten.
    Das wiederum konnte Ekaterina nun von Nutzen sein. Sie würde den verhängnisvollsten Facetten der reichen Kolonien, wie beispielsweise hoch entwickelten Sicherheitssystemen, gar nicht ausgesetzt sein, sondern es mit einer Technologie zu tun haben, die der ähnelte, mit der sie aufgewachsen war – die Art von Technologie, die sie in jenen Jahren zu umgehen gelernt hatte, in denen sie ihren herrischen Eltern hatte aus dem Weg gehen wollen, bis sie schließlich zu ihrer Großmutter gezogen war. Aber die Technik stellte derzeit das geringste ihrer Probleme dar. Die Polizei suchte sie, und die Rev waren vermutlich nicht weit dahinter.
    Ekaterina hatte einen Bereich der Stadt erreicht, der als Wohngebiet zu dienen schien. Die Häuser waren klein und überwiegend dunkel. In einigen wenigen brannte Licht, aber die Fensterscheiben waren abgedunkelt, sodass niemand hineinsehen konnte … aber eben auch nicht hinaus.
    Die Luft roch vage nach Blumen. Offenbar hatten einige der Bewohner sich den Luxus gegönnt, kostspielige Erde in irdischer Qualität auszubringen, um Pflanzen zu züchten, und dann noch ihr wertvolles Wasser für deren Überleben zu vergeuden. Seltsam, dass sie beschlossen hatten, einen Haufen Geld für Blühpflanzen auszugeben, statt Gemüse zu züchten.
    Als Ekaterina auf Ravnata gelebt hatte, war es den menschlichen Kolonisten verboten gewesen, Zierpflanzen zu züchten. Stattdessen hatte man jedermann aufgefordert, einen Gemüsegarten anzulegen. Mangelte es einer Person an Geschick im Umgang mit Pflanzen, dann musste jemand anderes die Gartenpflege übernehmen. Das trug dazu bei, die dürftigen Nahrungsmittelrationen zu ergänzen, die geschmacklosen Zusätze und die Hand voll genießbarer Pflanzen revnatischer Herkunft.
    Ekaterina knurrte der Magen. Die Sandwiches, die sie vor einigen Stunden in der Dekontamination gegessen hatte, hatten sie bis hierher gebracht, aber sie hatte seither eine Menge Energie verbraucht, und sie war noch nicht imstande, innezuhalten, jedenfalls nicht hier.
    Zumindest gab es in der Kuppel kein echtes Wetter. Die Temperatur sank bei Nacht ab, weil die Menschen das erwarteten (und weil es Energie sparte), aber Ekaterina musste keinen Regen befürchten, keinen Schnee und keine richtige Kälte. Die Elemente würden sie also nicht umbringen.
    Hunger und Erschöpfung vielleicht schon.
    Ekaterina kauerte sich hinter eine kümmerliche Hütte, die jemand in der hintersten Ecke seines Besitzes zusammengezimmert hatte. Sie lag versteckt hinter einer Einfriedung, vermutlich, weil sie gegen irgendwelche Bauvorschriften verstieß. Der Blumenduft war hier stärker, ein kräftiges, süßes Aroma, das Ekaterina nicht einordnen konnte. Vielleicht stellten die Blumen auch einen Verstoß dar. Falls dem so war, würde das bedeuten, dass es in diesem Stadtteil nicht viele Patrouillen gab.
    Nicht, dass sie hätte bleiben können. Sie musste sich nur ein wenig ausruhen und sich überlegen, wie ihr nächster Zug aussehen sollte.
    Ihre Kleidung war schmutzig und sie selbst vermutlich auch. Der Unfall hatte nicht gerade zur Verbesserung ihrer äußeren Erscheinung beigetragen, und das Gleiche galt für das Herumhängen in dem Hauseingang. Ihre Beine waren verkratzt, seit sie in vollkommener Dunkelheit hinter die Häuser gerannt war, und ihr Haar zerzaust. Ihr Arm schmerzte.
    Ekaterina war ganz sicher nicht vorzeigbar genug, um eine von Armstrongs Notunterkünften aufzusuchen. Außerdem hatte die Polizei diese Einrichtungen vermutlich längst alarmiert.
    Sie musste die Stadt verlassen, aber das war ihr nicht möglich, nicht ohne Geld – und sie hatte keines. Würde sie das Geld nutzen, dass Disappearance Inc. auf das Greta-Palmer-Konto eingezahlt hatte, könnte sie der Polizei ebenso gut gleich eine Wegbeschreibung liefern.
    Griff sie andererseits auf das Geld ihrer Familie zurück oder auf eines der Konten unter dem Namen Ekaterina Maakestad

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