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Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Titel: Miles Flint 01 - Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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aber sie wirkten unschuldig, unbestechlich, auch wenn dieser Eindruck vermutlich nichts mit der Wahrheit gemein hatte.
    Die Unis, vor allem die Fußstreifen, hatten am meisten Kontakt zu den Bürgern von Armstrong. Und sie sahen auch die schlimmsten Aspekte des Stadtlebens. Aber die meisten dieser Leute hatten sich für den Polizeidienst entschieden, weil sie an der Arbeit wirklich interessiert waren, nicht wegen der Bezahlung.
    Natürlich kündigten viele von ihnen, sobald sie herausgefunden hatten, wie anspruchsvoll die Arbeit war.
    »Sammeln!«, brüllte DeRicci, und ihr Ruf hallte durch die Reihen. Sie umkreisten sie, schnitten ihr den Blick auf den Luftwagen ab. Sie würde sich nie verzeihen, sollte eine der Terminalwachen sterben, weil sie Greta Palmer nicht wie eine gefährliche Kriminelle behandelt hatte.
    »Wir müssen schnell vorgehen, Leute«, sagte sie.
    Sie drängten sich um sie herum.
    »Wir suchen eine Frau namens Greta Palmer. Sie ist vor nicht einmal einer halben Stunde von hier verschwunden, nachdem sie den Unfall herbeigeführt hat. Sie ist schlank, blond und hat eine ungewöhnlich helle Haut. Sie besitzt keine offensichtlichen Links oder andere Modifikationen. Außerdem spricht sie mit Erdakzent und wird möglicherweise von den Rev gesucht. Wir müssen sie finden, ehe sie die Kuppel verlassen kann.«
    Die Stille, die ihr antwortete, war drückend. Dutzende von Unis, die auf alles lauschten, was sie sagte.
    »Ich habe alle Informationen, die wir über Greta Palmer haben, in den Zentralcomputer geladen. Rufen Sie sie ab, bevor Sie mit der Suche beginnen. Die Frau ist gerissen, und sie ist zielstrebig. Ich kenne ihre Geschichte nicht, aber Sie sollten, falls Sie sie entdecken, davon ausgehen, dass sie schlauer ist als Sie und noch dazu extrem gefährlich. Tun Sie, was Sie können, um sie festzunehmen. Irgendwelche Fragen?«
    Ein Uni in der vorderen Reihe, ein großer Mann mit mächtigen Muskeln und einem Zopf, der im Kragen seines Hemds verschwand, fragte: »Ist das eine Priorität-Eins-Suche?«
    Woher sollte sie das wissen? Sie war die ganze Zeit hier gewesen. »Hat die Zentrale die Priorität nicht genannt?«
    »Die scheinen weniger zu wissen als Sie.«
    Also hatte der Chief noch keine übergeordneten Anweisungen ausgegeben, oder sie hatte an diesen Punkt einfach nicht gedacht. Natürlich nicht. Vermutlich war sie mit Schadensbegrenzung beschäftigt. DeRicci hoffte, dass sie wenigstens daran dachte, die Abriegelung der Kuppel anzuordnen.
    »Ja«, sagte sie und nahm ihrer Chefin damit die Entscheidung ab. »Das ist eine Priorität-Eins-Suche.«
    Priorität Eins bedeutete, dass die Unis auf jegliches Handwerkszeug zurückgreifen konnten und notfalls auch Gewalt anwenden durften, um die Flüchtige aufzuspüren. Sollte irgendjemand übereifrig sein oder die Priorität von höherer Stelle niedriger eingestuft werden, würde die Person sich verantworten müssen, die die Priorität ursprünglich festgelegt hatte.
    DeRicci.
    Sollte sie sich irren, dann war das noch ein weiterer dunkler Punkt in ihrer Akte – oder um genau zu sein, mehrere dunkle Punkte. Als würde das noch etwas ausmachen.
    »Ich werde Sie auf die Quadranten verteilen«, sagte sie. »Wir benutzen diesen Punkt als Ausgangspunkt.«
    Rasch teilte sie die Beamten in vier Gruppen auf. Es gab keinerlei Unstimmigkeiten, wofür sie dankbar war. Nun konnte sie nur hoffen, dass sie Erfolg haben würden, denn sie hatte noch nie zuvor eine so große Suchaktion koordinieren müssen.
    »Also gut«, sagte sie schließlich. »Ausschwärmen. Sehen wir zu, dass wir sie schnell finden.«
    Sie hatten Glück, dass dieser Vorfall passiert war, als es bereits dunkel wurde. Nach dem Einsetzen der Dämmerung fuhren nur noch wenige Züge, und die meisten Außenarbeiter arbeiteten nur während des Kuppeltageslichts, um den gleichen Zeitplan einzuhalten wie alle anderen. Bis dahin würden noch Stunden vergehen. Nur eine Hand voll Leute würde durch Palmers Flucht Unannehmlichkeiten erdulden müssen – immer vorausgesetzt, die Unis fanden sie vor Beginn des Falschen Morgens.
    Die Unis zogen mit ihren jeweiligen Partnern in ihre diversen vorgegebenen Richtungen davon und begannen mit der Priorität-Eins-Suche. DeRicci stieß einen Seufzer aus und rieb sich das Gesicht mit dem Handballen. Das Adrenalin wich allmählich aus ihrem Blutkreislauf, und sie spürte all die Prellungen, die sie überhaupt nicht wahrgenommen hatte, als sie sich aus dem Fenster gestemmt

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