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Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Titel: Miles Flint 01 - Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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schwierigsten Beamtinnen ist, aber Sie haben mich überzeugt, dass ich sie in diesem Fall möglicherweise falsch eingeschätzt habe. Wenn man einen schwierigen Mitarbeiter hat, neigt man dazu, alles, was nur schiefgehen kann, dem Unvermögen dieses Mitarbeiters anzulasten und die Fakten nicht als das zu sehen, was sie tatsächlich sind.«
    Beinahe wäre Flint ein weiteres ›Ja, Ma’am‹ entglitten, aber er hielt sich zurück. Er wollte sich nicht noch einmal ihrem Spott aussetzen.
    »Ich glaube, sie weiß, dass das ganze Department sie ständig im Auge behält, und ich bin überzeugt, dass sie im Zusammenhang mit diesem Vorfall fest mit einer Bestrafung rechnet.«
    »Sie hat mir gesagt, ich solle ihr die ganze Schuld zuschieben, Ma’am«, sagte Flint, »damit meine Karriere nicht gefährdet wird.«
    Hobell legte den Kopf zurück. »Das hätten Sie tun können. Deshalb hätte ich nicht weniger von Ihnen gehalten.«
    »Ich schon«, entgegnete er leise.
    Sie lächelte. Das Lächeln erheiterte ihre Züge. Flint hatte sich in Bezug auf die Glätte ihrer Haut geirrt. Zarte Fältchen überzogen die Wangen, alles Lachfältchen, und jedes von ihnen ließ sie nur attraktiver erscheinen.
    »Wir sollten darüber nachdenken, Ihnen eine Stelle im Bereich Öffentlichkeitsarbeit zuzuweisen. Sie haben es fertiggebracht, mich umzudrehen. Stellen Sie sich vor, was Sie mit der Presse anstellen könnten.«
    »Das würde mich nur frustrieren, Ma’am«, entgegnete er, nicht sicher, ob sie es ernst gemeint hatte.
    Ihre Augen funkelten. »Sie mögen keine unbeschwerten Augenblicke, was?«
    »Nicht, wenn ich gleichzeitig etwas anderes tun sollte, nein, Ma’am.«
    »Und Sie sollten die Flüchtige fangen?«
    Er nickte.
    »Nun, da bin ich anderer Meinung«, widersprach ihm Hobell. »Dafür sind die Streifenbeamten da. Die werden sie finden.«
    »Ich denke, dazu könnte es einiger Ermittlungen bedürfen, Ma’am.«
    Das Funkeln wurde noch stärker. »Davon bin ich überzeugt, Flint. Und falls Ihnen irgendetwas einfällt, das die Streifenbeamten wissen sollten, dann schicken Sie die Information direkt zu mir. Bis dahin habe ich eine andere Aufgabe für Sie.«
    Flint unterdrückte einen Seufzer. Er arbeitete an genügend Fällen, und trotz der Geschichte, die er der Polizeipräsidentin gerade vorgesetzt hatte, fühlte er sich schuldig, weil Palmer hatte entkommen können. Er hatte sich das alles wieder und wieder durch den Kopf gehen lassen und sich gefragt, ob er nicht doch den entscheidenden Fehler begangen hatte.
    Offensichtlich war es ihm gelungen, seinen Ärger zu verbergen, denn die Präsidentin fuhr ungerührt fort: »Kurz, bevor ich hierherkam, erhielt ich eine Nachricht von der Raumverkehrskontrolle.«
    Die Spannung in seinem Nacken verschlimmerte sich noch. Flint hatte in den letzten Paar Tagen zu viele Fälle im Hafen bearbeiten müssen. Er wollte nicht noch einen.
    Das Funkeln in ihren Augen war fort. »Ein Gefangenenschiff der Rev befindet sich im Orbit«, sagte sie. »Sie wollen Palmer.«
    Nun ließ er den Seufzer erklingen. »Damit hatte ich schon gerechnet.«
    »So wie wir«, sagte sie. »Angesichts der Geschichten, die Palmer erzählt hat, hatte ich das Rev-Schiff eigentlich schon eher erwartet. Und ich bin überrascht, dass es sich um ein Gefangenenschiff handelt. Ich hatte angenommen, wir würden eines ihrer Militärschiffe oder sogar ein Diplomatenschiff zu sehen bekommen.«
    »Die Rev werden nicht erfreut sein, wenn sie erfahren, dass Palmer entkommen ist«, sagte Flint.
    »Das haben wir ihnen bisher nicht erzählt.« Hobell hatte sich nicht vom Schreibtisch gerührt. Ihre Haltung wirkte entspannt, aber Flint konnte trotzdem die unterschwellige Anspannung in ihren Muskeln erkennen. »Tatsächlich haben wir sie verleitet zu glauben, wir hätten keine Ahnung gehabt, dass sie die Frau suchen und dass sie irgendetwas angestellt haben könnte.«
    »Und das haben die gekauft?«
    »Für den Augenblick, ja.« Jede Spur eines Lächelns war nun schon seit längerer Zeit aus ihren Zügen verschwanden. »Aber wir werden uns mit ihnen verständigen und unser Bestes geben müssen, um sie bei Laune zu halten.«
    Flint hatte schon früher mit den Rev zu tun gehabt. Sie besuchten diesen Teil des Mondes recht häufig. »Die Rev nehmen Rückschläge nicht gut auf.«
    »Ich weiß«, sagte sie. »Und darum werden Sie im Umgang mit ihnen tun müssen, was Sie können.«
    »Ich?«, entgegnete Flint, und sein Herz fing an, wie wild zu

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