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Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Titel: Miles Flint 01 - Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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pochen.
    »Sie und DeRicci. Sie werden den Rev die wahre Geschichte entlocken müssen. Die Rev lügen normalerweise nicht; also können wir uns auf das verlassen, was sie uns erzählen.«
    »Aber sie haben auch eine ziemlich unschöne Art, die Dinge in die eigenen Hände zu nehmen, wenn sie nicht bekommen, was sie wollen«, wandte Flint ein.
    »Ich weiß.« Hobell löste sich vom Schreibtisch, ging um ihn herum und starrte ein weiteres Mal auf die Stadt hinaus. Offenbar ließ sie sich von dem Anblick inspirieren. Aber vielleicht dachte sie auch, sie könnte Palmer von hier aus entdecken, wenn sie nur lange genug hinschaute. »Sie dürfen das als Strafe dafür werten, dass Sie die Gefangene haben entwischen lassen, Flint.«
    »Und ist es die Strafe?«, fragte er.
    »Vielleicht«, antwortete Hobell. »Aber vielleicht weiß ich Ihre Fähigkeiten auch nur klug zu nutzen.«
    »Hoffen wir es«, sagte er. »Ich halte mich nämlich nicht gern in der Nähe von verärgerten Rev auf.«
    »Niemand tut das.«

 
18
     
    G lücklicherweise musste Flint sich mit den Rev nicht am Hafen treffen. Sie erwarteten ihn in einem der Verhörzimmer der First Detective Division.
    Der Raum roch vage nach Ingwer, ein Duft, der, wie man ihm einst erklärt hatte, das Rev-Äquivalent zu Schweiß repräsentierte. Für die Rev war es hier drin ein bisschen zu warm, und sie waren es vermutlich nicht gewohnt, sich in so einem kleinen Raum aufhalten zu müssen.
    Flint hatte vergessen, wie groß die Rev waren. Vier von ihnen füllten einen Raum ans, der für zehn Menschen gebaut worden war. Die Rev hatten eine birnenförmige Gestalt, kleine Köpfe, lange, dünne Hälse, zwei Arme in der Nähe der Hälse und vier um die Leibesmitte. Wenn sie gingen, bildeten die zugehörigen vier Hände Fäuste, die oben flach waren. Die Rev benutzten diese Arme wie eine Spinne ihre Beine bewegen würde, so schnell, dass Leute, die es zum ersten Mal sahen, oft sehr überrascht reagierten.
    Keines der Armpaare war zu erkennen, wenn ein Rev Ruhestellung eingenommen hatte. Sie schienen die Arme in Hauttaschen zu falten, die nur zu diesem Zweck existierten und dem Torso eine glatte Oberfläche verliehen.
    Jemand hatte den Tisch aus dem Raum entfernt, womit nur ein paar Stühle verblieben waren. Flint war dankbar dafür. Er hatte sich kaum einen Moment in dem Zimmer aufgehalten, da hatte er bereits angefangen, unter Platzangst zu leiden.
    Die Rev musterten ihn aufmerksam. Er begrüßte sie in ihrer eigenen Sprache. Sein Rev war passabel, aber nicht wirklich gut. Der nächste Rev, der eine weiße Robe um die breite Körpermitte geschlungen hatte, die am Hals von einer Spange aus echtem Gold gehalten wurde, trat vor.
    Er senkte den Kopf. Flint tat das Gleiche.
    »Sie sprechen Rev«, sagte der Rev in seiner Sprache.
    »Ein wenig«, antwortete Flint in derselben Sprache. »Ich habe bereits einen Dolmetscher angefordert. Bis dahin dürften wir zurechtkommen.«
    Der Rev legte den oberen Teil seines Kopfes zurück und öffnete den Mund, eine Geste, die in der Rev-Kultur als Lächeln gelten durfte. »Die Benutzung des Idioms deutet an, dass Sie nicht ehrlich waren.«
    »Die Benutzung des Idioms verrät«, widersprach ihm Flint, »dass ich früher schon Gespräche mit Rev geführt habe.«
    Er bot ihnen keine Stühle an, weil Rev sich nicht setzten. Er hätte sich hingegen gerne gesetzt, durfte aber nicht. Das hätten sie als schlechtes Benehmen auffassen können. Stattdessen lehnte er sich mit vor der Brust verschränkten Armen an die Wand.
    Er fragte sich, wo DeRicci war. Er hatte mit ihr über den Link gesprochen, kaum dass er das Büro der Polizeipräsidentin verlassen hatte, und ihr gesagt, sie solle zu ihm kommen. Sie hatte versprochen, so schnell wie möglich da zu sein.
    Flint hatte ihr zwar deutlich zu verstehen gegeben, dass sie die Suche aufgeben solle, aber er hatte das Gefühl, dass sie das nicht wollte. Stattdessen dehnte sie »so schnell wie möglich« auf einen sehr viel längeren Zeitraum aus und überließ es ihm, mit den Rev klarzukommen.
    »Wir haben einen Vollzugsbefehl für Ekaterina Maakestad«, erklärte der Rev. Der Name hörte sich aus seinem tellergroßen Mund merkwürdig an.
    Flint zwang sich, sich auf die vor ihm liegende Aufgabe zu konzentrieren. »Für wen?«
    »Für die Frau, die kurz vor uns mit einer Raumjacht hier angekommen ist. Wir wissen nicht, wie sie sich nennt, aber ihr Name ist Ekaterina Maakestad. Sie wird auf Revnata seit über zehn Jahren

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