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Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Titel: Miles Flint 02 - Die Lautlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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der Ketting.
    »Weil ich eine Warnung erhalten habe, derzufolge Jane Zweig Frieda Tey sein könnte.« DeRicci schüttelte den Kopf, und ihr Magen krampfte sich noch mehr zusammen. »Und jetzt haben wir den Beweis, dass sie es ist.«

 
30
     
    E ndlich fand Oliviari die diagnostische Schalttafel der Dekon-Einheit. Sie befand sich auf der Rückseite, ganz in der Ecke. Natürlich war sie nicht im Inneren der Einheit. Oliviari wusste nicht, was sie sich dabei gedacht hatte.
    Sie war benommen und müde, und ihre Kehle war wund. Ihr Rücken schmerzte, und Schauder erschütterten ihren Körper. Während sie beschäftigt war, nahm Tokagawa Kontakt zur Polizei auf. Er hatte warten wollen, bis er sicher war, dass dieses Virus außergewöhnlich war, etwas, womit eine gewöhnliche Dekon-Einheit nicht würde umgehen können.
    Die Polizei konnte in die Kuppel und wieder hinausgehen, wie es ihr beliebte. Sie würden das Virus verbreiten, solange sie nicht wussten, was los war.
    Sollte sich diese Krankheit in der Kuppel ausbreiten, würden Hunderte, vielleicht Tausende von Menschen sterben, ganz gleich wie viele Dekon-Einheiten auch verfügbar waren.
    Oliviaris Hand zitterte. Sie zwang sich, sich zu konzentrieren. Schweiß rann seitlich über ihr Gesicht. Sie war noch nicht einmal annähernd im letzten Stadium. Doch sie hatte ein Gerücht gehört – oder Tokagawa hatte es ihr erzählt –, dass zwei andere gestorben waren.
    Aber so krank war sie nicht. Oder doch? Der Mann – warum konnte sie sich nicht an seinen Namen erinnern? Kannte sie ihn überhaupt? – hatte sich noch immer bewegen können, als sie ihn zuerst gesehen hatte. Obwohl sie und Klein ihn nach hinten hatten schleppen müssen.
    Vielleicht hatte sich der Mann auch eine Weile nur benommen gefühlt.
    Darüber durfte sie wirklich nicht nachdenken. Nichtjetzt.
    Oliviari berührte die Oberfläche der diagnostischen Schalttafel, woraufhin diese aufleuchtete. Der Schriftzug Kein Zugriff ohne Autorisierung wanderte über den Bildschirm.
    Oliviari wollte gar keinen Zugriff; sie wollte nur eine Information über das Gerät selbst.
    Sie presste das Gesicht nah an die Schalttafel, in der Hoffnung, dass die Einheit auch mit der Stimme, nicht allein durch Berührung, gesteuert werden konnte.
    »Alles, was ich brauche«, sagte sie, »sind deine Spezifikationen. Ich muss wissen, ob du für das Tey-Virus programmiert bist.«
    Der Schriftzug Kein Zugriff ohne Autorisierung verschwand, und der Bildschirm wurde dunkel. Für einen Moment dachte Oliviari, sie hätte einen Fehler gemacht, doch dann flackerten die Spezifikationen des Geräts über den Schirm.
    Das Modell war fünfzig Jahre alt und nicht nachgerüstet. Damit hätte sie rechnen sollen. Die Dekon-Einheit war ein Leihgerät für den Marathon. Sicher, das war das größte Ereignis des ganzen Jahres, aber es war immer noch ›nur‹ ein verdammtes Sportereignis, bei dem die Gefahr einer Kontamination in weiter Ferne liegen sollte. Wozu also eine moderne Maschine aufstellen? Und die Kosten für eine solch moderne Einheit tragen?
    Die Spezifikationen erloschen, und an ihrer Stelle erschien eine andere Meldung:
    Die Krankheit, die Sie genannt haben, ist nicht bekannt. Vielleicht haben Sie einen umgangssprachlichen Begriff für die Krankheit angegeben. Bitte benutzen Sie den Namen, den die Krankheit von der medizinischen Kontrollbehörde der Erdallianz erhalten hat.
    »Mist.« Oliviari wandte sich ab und stolperte in den Hauptbereich zurück, wo sie Tokagawa erblickte. Er sprach mit Klein, der seinen Kopf schüttelte.
    »Und?«, fragte Tokagawa sie.
    »Nichts«, antwortete Oliviari. »Wir brauchen neue Dekon-Einheiten, und wir brauchen sie jetzt, so viele, wie wir kriegen können. Vielleicht vom Raumhafen. Die haben normalerweise stationäre und mobile Einheiten, und die sind auf dem neuesten Stand. Das zumindest kann ich garantieren.«
    »Ich weiß nicht, wie ich das autorisieren soll«, sagte Tokagawa.
    »Sie überhaupt nicht«, gab sie zurück. »Sie nehmen Kontakt zur Gesundheitsbehörde der Stadt auf und schnappen sich die zuständige Person. Die wird es autorisieren. Wenn nicht, sprechen Sie mit dem Bürgermeister und machen Sie ihm die Bedeutung dieser Geschichte klar. Wir brauchen binnen einer Stunde Unterstützung, oder Armstrongs größte Touristenattraktion verwandelt sich in Armstrongs größte Katastrophe aller Zeiten.«
    Tokagawa starrte sie an, als würde ihm die Bedeutung ihrer Worte erst Stück für Stück bewusst.

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