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Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Titel: Miles Flint 02 - Die Lautlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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lieferte, die sie brauchte.
    Van der Ketting stand auf. Er legte seinen Handheld auf dem Tisch ab und ging zur Tür. DeRicci unterdrückte den Wunsch, sich den Handheld zu schnappen und selbst noch einmal alles zu kontrollieren, was er getan hatte.
    Sie war schon beinahe besessen von dieser Untersuchung. So etwas passierte ihr bisweilen, und es ging nie gut für sie aus. Zwar löste sie immer den Fall, aber stets zu einem hohen persönlichen Preis.
    Sie wusste nicht, wie viel sie in diesem Punkt noch würde durchstehen können.
    Schon im nächsten Moment fiel ihr Blick wieder auf ihren eigenen Handheld. Der Mangel an tiefergehenden Informationen über Zweig frustrierte sie, und sie wollte sich nicht durch die Medienberichte wühlen und jede Kleinigkeit aufschnappen, die sich dann womöglich doch als Ente herausstellen würde.
    Also tat sie etwas, was sie bisher noch nicht versucht hatte. Sie hatte angenommen, Mayouxs Leben wäre viel zu still, um in den Medien ausgeschlachtet zu werden; aber nun wollte sie es genau wissen. Sollten sie sich bei irgendeinem Prozess – und Zweig schien recht prozessfreudig zu sein – oder bei einer Mietstreitigkeit begegnet sein, so mochte das Ereignis in beider Lebensläufe erscheinen.
    DeRicci würde die Medienberichte über Zweig und Mayoux vergleichen, vorausgesetzt, es gab überhaupt Berichte über Mayoux, was keineswegs sicher schien.
    Tatsächlich fand sich nur ein Bericht, in dem Mayoux erwähnt wurde, und Zweig kam nicht darin vor.
    Aber Frieda Tey.
    »Oje«, machte DeRicci tonlos. Sie las sorgsam und kaute gedankenverloren an ihrer Unterlippe.
    Eve Mayouxs Bruder, Duncan Mayoux, war in einem Experiment gestorben, das von Frieda Tey geleitet worden war. Das Kuppelexperiment mit dem unheimlichen Virus, nach dem Flint sich erkundigt hatte. Der Bruder war einer der Letzten gewesen, die gestorben waren.
    Die einzigen Gelegenheiten, zu denen Eve Mayoux Armstrong verlassen hatte, hatten dem Besuch bei Gericht und dem Zusammentreffen mit anderen Angehörigen gedient.
    Hatte sie Jane Zweig gesehen und erkannt, dass sie in Wahrheit Frieda Tey war? In den Medien gab es keinen Hinweis darauf, dass sie einander direkt begegnet wären, aber sie könnten sich dennoch über den Weg gelaufen sein. Oder Mayoux hatte Teys Gesicht auf sämtlichen Titelblättern gesehen.
    Wäre DeRicci an Mayouxs Stelle gewesen, sie hätte sich Teys Gesicht genau eingeprägt und alles getan, um sie aufzuspüren.
    Das war die Verbindung. DeRicci wusste es. Wie sie schon Flint gegenüber gesagt hatte: Es gab bei diesem Fall einfach zu viele Zufälle. Sie sollte Kontakt zu ihm aufnehmen, denn nun musste er nicht mehr nachweisen, dass Zweig eine Verschwundene war. Es lag auf der Hand.
    Und dass sie Eve Mayoux ermordet hatte, um ihre Tarnung aufrechtzuerhalten. Aber wozu hatte sie sich dann die Mühe gemacht, die Leiche auf die Strecke zu schleifen? Warum halte sie Eve Mayoux nicht einfach in den Growing Pits umgebracht und es wie einen Unfall aussehen lassen? Dergleichen Dinge geschahen nun einmal. Es hätte nicht viel gebraucht, damit die Polizei auf eine genauere Untersuchung dort draußen verzichtet hätte.
    Die Tür wurde geöffnet, und van der Ketting kam herein, gefolgt von Landres. Coburn war nirgends zu sehen.
    »Nur eine Minute«, sagte DeRicci. »Ich glaube, ich habe etwas entdeckt.«
    »Ich denke nicht, dass wir eine Minute übrig haben«, sagte van der Ketting.
    DeRicci blickte zu ihm auf. Seine Haut war blass, und der Uni, Landres, sah nicht gerade besser aus.
    DeRicci spürte, wie sich ihr Magen verkrampfte. Nicht noch etwas. Sie hatte gerade die Verbindung in diesem Fall entdeckt. Sie brauchte keine weiteren Probleme, kein anderes Opfer oder sonst irgendetwas, womit sie hätte fertig werden müssen.
    »Was ist los?«, fragte sie, bemüht, nicht in van der Kettings panischen Ton zu verfallen.
    »Wir haben drei Tote im medizinischen Versorgungszelt«, berichtete er.
    »Ermordet?«, fragte DeRicci, der das Blut in den Adern gefrieren wollte.
    »Nicht so, wie Sie vermutlich denken«, antwortete van der Ketting. »Sie sind einer berüchtigten Grippe zum Opfer gefallen.«
    Die Grippe. Der Grund, warum Flint ursprünglich Kontakt zu ihr hatte aufnehmen wollen. DeRicci hatte ihm zunächst nicht geglaubt. Es war nun einmal nicht leicht, Verschwundene zu identifizieren. Flint hatte eine Theorie, aber keinen Beweis.
    »Das Tey-Virus?«, erkundigte sie sich in sanftem Ton.
    »Woher wissen Sie das?«, fragte van

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