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Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Titel: Miles Flint 02 - Die Lautlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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dirigierte, als hätte er damit gerechnet, dass er hier war, um eine Epidemie zu überleben, nicht um ein Rennen zu veranstalten.
    »Ihre Leute sind da drüben«, erklärte er und deutete mit der Hand auf einen kleinen Umkleidebereich, den einige der Läufer benutzt hatten, um ihre Umweltanzüge anzulegen.
    DeRicci blickte hinüber und sah Landres mit einer Hand voll anderer Leute sprechen. Van der Ketting stand neben ihm und umklammerte seinen Handheld.
    »Sie haben doch nicht jedem erzählt, was hier vorgeht, oder?«, erkundigte sich DeRicci.
    »Na ja, das haben einige auch ganz allein herausgefunden.« Chaiken deutete auf einen der Freiwilligen. »Sie da! Wir brauchen Hilfe bei dieser Platte. Bewegung, und ein bisschen plötzlich. Wir müssen das Ding aufbauen, ehe wir die Einheiten in Betrieb nehmen können.«
    DeRicci hatte ihm gegenüber zuvor keinen Respekt empfunden, aber nun tat sie es. Sie hatte befürchtet, sie selbst würde sich um all das kümmern müssen; doch Chaiken hatte offensichtlich bereits alles unter Kontrolle.
    Und darüber war sie erleichtert. Er hatte eindeutig mehr Erfahrung darin, freiwillige Helfer sinnvoll einzusetzen, als sie je haben würde.
    »Wie haben sie es herausgefunden?«, fragte sie.
    »Ich schätze, das Zelt ist eine Art Kriegsgebiet.« Er hielt inne, stemmte die Hände in die Hüften und schüttelte den Kopf. »Wir tun das, um das Leben zu feiern, Detective. Der Marathon hat als eine Art Herausforderung begonnen, sozusagen eine Möglichkeit, den Göttern vor die Füße zu spucken, wissen Sie. Ganz nach dem Motto: Wir sind Menschen, und wir können alles bezwingen, jedes verdammte Hindernis, das uns vor die Füße geworfen wird. Jeder Mensch, der dieses Rennen läuft, sagt hinterher, es wäre eine lebensverändernde Erfahrung für ihn gewesen. Jeder hat das Gefühl, dass er, wenn er so ein Rennen in einem Umweltanzug laufen kann, mit nichts als einer dünnen Schicht verstärkten Gewebes zwischen sich und dem sicheren Tod, einfach alles vollbringen kann.«
    Seine Stimme zitterte, doch seine Augen waren trocken. DeRicci musterte ihn eingehend. Er wandte den Blick ab, schnippte zwei anderen Freiwilligen gegenüber mit den Fingern und dirigierte sie zu einer weiteren Kunststoffplatte. DeRicci brauchte einen Moment, um zu erkennen, dass die Kunststoffteile, die nun zu Wänden aufgebaut wurden, zuvor die Tribüne gebildet hatten.
    »Jane …« Chaikens Stimme brach. Er räusperte sich, atmete tief durch und fing noch einmal von vorn an. »Jane Zweig schien das verstanden zu haben. Ich hatte mich mit ihr darüber unterhalten, wie wichtig es wäre, den Leuten zu zeigen, wozu sie imstande sind und wie bedeutend Kraft für das Leben ist. Ich dachte, sie wäre meiner Meinung, aber stattdessen hat sie mich nur benutzt. Wie konnte sie das nur tun?«
    DeRicci biss sich in die Unterlippe und schüttelte den Kopf. Sie hätte ihm einige Antworten liefern können – die öffentliche Aufmerksamkeit, an der Zweig interessiert gewesen war, um die Leute glauben zu machen, sie wäre tot – und ein paar andere Dinge; aber sie hatte nie an das andere Extrem, die persönliche Seite der Geschichte, gedacht.
    DeRicci erinnerte sich daran, was Oliviari ihr über Teys Theorien in Bezug auf das menschliche Potential erzählt hatte.
    Tey hatte den Marathon nicht nur ausgewählt, weil er die größte Touristenattraktion von Armstrong war, sondern ebenso aufgrund der Eigenschaften der Teilnehmer. Sie musste sich überlegt haben, dass, wenn jemand imstande war, angesichts eines scheinbar unlösbaren Problems wie jenem, das sie der Armstrongkuppel aufgebürdet hatte, die eigenen Grenzen zu überwinden, es die Leute sein mussten, die sich in irgendeiner Weise für den Marathon engagierten.
    Und da waren sie und legten vollkommen diszipliniert neue Wege an, und niemand stieg auf die Barrikaden; niemand geriet in Panik und niemand versuchte, ins Gebiet von Armstrong einzubrechen, obwohl die meisten, wie Chaiken gesagt hatte, wissen mussten, was vor sich ging.
    Sie arbeiteten zusammen, um das Problem so gut wie möglich zu lösen.
    DeRicci wusste nicht, wie sie ihm das hätte beibringen können. Sie wusste nicht, wie sie ihm hätte erklären können, dass Tey dem Ereignis, für das Chaiken sich so sehr einsetzte, auf verdrehte Art und Weise ihr Vertrauen erwiesen hatte, als sie den Mondmarathon für ihre Zwecke ausgewählt hatte.
    DeRicci tätschelte ihm den Arm und schüttelte den Kopf. »Sie war nicht diejenige,

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