Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Titel: Miles Flint 02 - Die Lautlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
Vom Netzwerk:
irgendwelchen Sonderausstattungen um. Mit einem Fingerschnippsen schaltete er die Audioinformation ein und instruierte das Schiff, ihm seine Spezifikationen inklusive aller Sonderausstattungen zu nennen.
    Während die computerisierte Stimme die Informationen herunterleierte, konzentrierte Flint sich darauf, das Schiff aufwärts zu steuern, das Dock zu räumen und in den Mondraum hinauszufliegen.
    Er war einmal der beste Pilot bei Traffic gewesen. Seine Fähigkeiten hatte er wöchentlich trainiert, so wie er seinen Körper trainiert hatte, da er niemals wissen konnte, wann er sie vielleicht brauchen würde.
    Und jetzt würde er sie brauchen.
    Sheila Raye hatte ihm die Koordinaten der Jacht von Extreme Enterprises gegeben. Flint gab sie ins Navigationssystem ein und hoffte, er bekäme wenigstens eine Chance, Frieda Tey einzuholen.
    Aber er glaubte nicht daran. Ihr Vorsprung war einfach zu groß.
    Trotzdem musste er es versuchen.

 
38
     
    D eRicci verließ den Bungalow. Kein Uni bewachte mehr die Tür, und der Vorraum, der vor nicht einmal einer Stunde noch voller Leute gewesen war, war vollständig verlassen.
    Sie ging hinaus und fand sich in einer ganz neuen Welt wieder. Leute hasteten hin und her. Freiwillige bauten die Tribüne ab, und andere Leute – die nicht die leuchtenden T-Shirts der Marathonmitarbeiter trugen – waren dabei, Kunststoffbarrieren aufzustellen, wie sie bei öffentlichen Veranstaltungen häufig eingesetzt wurden, um die Menge in bestimmte Bahnen zu leiten.
    Eine alte Kuppelwand war zwischen den Wohngebäuden auf der anderen Straßenseite und der vier Blocks entfernten Hauptstraße herabgelassen worden. DeRicci hatte seit Jahren nicht mehr gesehen, dass eine alte Wand abgelassen wurde; aber das ergab seinen Sinn.
    Wann immer Armstrong sich vergrößert hatte – was anscheinend einmal pro Dekade geschah –, hatte die Stadt die alten Wände beibehalten. Sobald die Expansion beendet war, hatten die Kuppeltechniker die alten Wände gegen einfahrbare Wände ausgetauscht, sodass die Kuppel im Fall eines Notfalls in einzelne Abschnitte aufgeteilt werden konnte.
    So wie jetzt.
    DeRicci starrte die alte Wand an und schüttelte den Kopf. Sie hatte die Kopfgeldjägerin gefragt, ob das Virus durch die Luft übertragen werde, und sie hatte nein gesagt.
    Aber DeRicci hatte vergessen, ihr eine nicht minder wichtige Frage zu stellen: ob das Virus in irgendeinem Stadium in der Luft enthalten sein kann oder nicht. Sollte das der Fall sein – und sollte dieses Stadium erreicht sein –, dann steckte Armstrong in ernsthaften Schwierigkeiten. Dagegen würde keine abgesenkte Plastikwand mehr helfen.
    Dieser Teil der Kuppel war nun auf sich allein gestellt, und das machte DeRicci nervös. Die Stadt würde alles tun, um den Rest der Kuppelsiedlung zu schützen. Der Grund, warum die Stadt diese Sektion abgeteilt hatte, war einfach: Sollte das Virus hier sein und sich als unheilbar erweisen, so würde die Stadt das Problem auf die rabiate Art lösen.
    Sie würden die Luftversorgung benutzen.
    Die Stadt konnte alles ins Luftfiltersystem pumpen. Dieser Teil von Armstrong war von dem Luftzirkulationssystem der Stadt getrennt worden, als die Wand herabgelassen worden war, und Gleiches galt für die Menschen, die sich hier aufhielten. Wenn die Stadt wollte, konnte sie ein Giftgas einschleusen oder die Luftzufuhr abdrehen. Oder die Kuppelingenieure öffneten einfach die Kuppelwand nach draußen.
    Auch der beste Umweltanzug – zumindest, solange er aus Menschenhand stammte –, konnte eine Person nur für eine begrenzte Zeit schützen. Irgendwann musste er den Dienst einstellen. Die Leute in diesem winzigen Kuppelabschnitt würden einen langsamen Tod sterben.
    DeRicci schauderte und beobachtete die Freiwilligen, die um sie herum hasteten. Auf der anderen Seite der Wand fuhren Lufttransporter vor, auf deren Ladeflächen Teile von Dekon-Einheiten zu sehen waren.
    DeRicci fluchte leise. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass die Einheiten zusammengebaut werden mussten, auch wenn das durchaus logisch erschien. Wie sonst hätten sie durch einige der schmaleren Straßen von Armstrong transportiert werden sollen?
    Zeit, Zeit und noch mehr Zeit. Dem Aussehen der Kopfgeldjägerin nach zu urteilen, gab es im medizinischen Versorgungszelt einige Leute, die keine Zeit mehr hatten.
    DeRicci drehte der Wand den Rücken zu und begab sich ins Zentrum der Aktivitäten. Dort fand sie, erwartungsgemäß, Chaiken vor, der die Hilfskräfte

Weitere Kostenlose Bücher