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Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Titel: Miles Flint 02 - Die Lautlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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für die alle sie gehalten haben. Alles, was sie tat, war eine Lüge.«
    Chaiken winkte einer Freiwilligen zu, die beinahe mit ihrem Wandteil gestürzt wäre. Sofort rannte Chaiken hinüber, um ihr zu helfen.
    DeRicci blieb, wo sie war, und fragte sich im Stillen, was Chaiken wohl empfinden würde, wenn er erfuhr, dass Jane Zweig noch am Leben war. DeRicci würde ihm das jetzt sicher nicht erzählen; es würde ihn nur ablenken.
    Er musste sich auf das Überleben konzentrieren.
    Das mussten sie alle.
    Und es war der beste Weg, Frieda Tey zu schlagen.

 
39
     
    F lint hatte den Mondraum längst verlassen und flog in Richtung Mars, als er die ersten Trümmerstücke sah. Metallteile, zu klein, um als Klumpen durchzugehen, wirbelten ihm mit einer Geschwindigkeit entgegen, die Anlass zu der Vermutung gab, dass sie einer kürzlich erfolgten Explosion entstammten.
    Die Jacht hatte einen verstärkten Rumpf, sodass kleinere Gegenstände, gleich wie schnell sie herankommen mochten, ihr keinen Schaden zufügen konnten. Dennoch würde Flint nach größeren Stücken Ausschau halten müssen, und so stellte er die Sensoren auf die größte Reichweite ein, um jeglicher Gefahr aus dem Wege gehen zu können.
    Er bemühte sich, nicht darüber nachzudenken, was diese winzigen Teile zu bedeuten haben mochten.
    Die Jacht selbst war eine angenehme Überraschung. Abgesehen von dem verstärkten Rumpf verfügte sie über eine beispiellose Geschwindigkeit. Selbst die Trafficschiffe, die Flint als Raumpolizist erlebt hatte, besaßen keine so ausgereiften Maschinen.
    Flint hatte eine enorme Entfernung in Rekordzeit hinter sich gebracht und war dabei stets den Koordinaten gefolgt, die Raye ihm alle fünfzehn Minuten durchgegeben hatte. Inzwischen hatte sie sich schon seit einer ganzen Weile nicht mehr gemeldet, aber das musste, so versuchte er, sich selbst zu beruhigen, nichts zu bedeuten haben.
    Sollten die Raumpolizisten mit einer Festnahme beschäftigt sein, wanden sie ihre Position kaum ständig durchgeben. Und selbst wenn sie die Verfolgung eines Verdächtigen aufgenommen hatten und sich unentdeckt glaubten, würden sie es nicht riskieren, ihre Koordinaten an den Mond zu übermitteln, damit Raye sie an Flint weiterleiten konnte. Das Letzte, was irgendjemand wollen konnte, war, dass Tey sie frühzeitig entdeckte.
    Flint wusste nicht so recht, was er überhaupt tun sollte, hatte er die Raumpolizisten und Tey erst eingeholt. Vielleicht konnte er ihnen eine Art Rückversicherung bieten. Die eine Sache, die der Jacht von Paloma fehlte, waren Außenwaffen, und Flint konnte das System nicht dazu überreden, ihm irgendwelche verborgenen Waffen zu offenbaren.
    Flint wusste jedoch, dass irgendwo welche versteckt sein mussten. Paloma war eine vorsichtige Frau. Bei der Menge Geld, die sie für den verstärkten Rumpf und die aufgemotzten Maschinen ausgegeben hatte, hätte sie gewiss auch noch etwas für ein ausgeklügeltes Waffensystem übrig gehabt.
    Aber dank dieser Vorsicht und der Tatsache, dass Lokalisierungsspezialisten allein zu arbeiten pflegten, wollte sie vermutlich auch nicht, dass irgendjemand einfach so auf ihre Waffen zugreifen konnte. Und obwohl Flint an dem Computer herumspielte, seit er den Mond verlassen hatte, konnte er nichts finden.
    Flint ließ eine Systemdiagnose durchführen, suchte nach ungewöhnlichen Energieableitungen oder Schiffsteilen, die scheinbar keine Funktion hatten; doch er hatte kein Glück.
    Die Jacht verfügte auch nicht über die üblichen Verteidigungssysteme der Trafficschiffe. Es gab keine Außenlaser, die dazu konstruiert waren, Greifer und Andocktunnel abzutrennen, die andere Schiffe anbringen mochten, um das Raumfahrzeug widerrechtlich zu betreten. Es gab keine doppelten Luftschleusen und keinen kleinen, verschlossenen Raum, der als Schutzbunker benutzt werden konnte. Flint befürchtete gar, dass es schon schwierig sein würde, irgendjemanden auf dieser Jacht mit Handschellen an einen Sitz zu fesseln.
    Die Sensoren erkannten immer mehr Schutt – Trümmerwolken, die auf ihn zuflogen. Flint umflog sie, stellte aber den Sichtschirm so ein, dass er sehen konnte, womit er es zu tun hatte.
    Bei tausendprozentiger Vergrößerung sah das Bild aus wie ein schlichter Schmierfleck vor der Schwärze des Raums. Nach menschlichem Ermessen war das eine ganze Menge Schutt, aber im Weltall war es nicht mehr als ein winziges Fragment.
    Trotzdem ließ Flint das Schiff eine Analyse des Schutts erstellen, der ihm entgegenkam.

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