Miles Flint 02 - Die Lautlosen
musterte.
Sie befanden sich in einem einigermaßen erträglichen Zustand. Offenbar hatte Paloma sie nicht oft benutzt. Vermutlich hatte sie sie nur für eventuelle Notfälle im Zusammenhang mit ihren Passagieren an Bord.
Dann fand Flint einen Umweltanzug, der zur Standardausrüstung der Polizei gehört hatte, als er bei der Truppe angefangen hatte. Er führte eine Diagnose durch, stellte fest, dass alles funktionierte, und legte den Anzug an, ließ aber die Haube heruntergeklappt.
Dann ging er ins Cockpit zurück und machte sich an die schwierige Aufgabe, ein rotierendes Trafficschiff zu entern.
Glücklicherweise rotierte das Schiff nur langsam. Flint konnte die Jacht nahe heransteuern und verhaken, ehe das Schiff sich zu weit entfernt hatte. Das Manöver würde schwierig werden; aber er hatte Ähnliches schon früher getan.
Der einzige Unterschied bestand darin, dass er früher die Unterstützung anderer Raumpolizisten gehabt hatte, von Leuten, die in dem unbeschädigten Schiff bereitstanden, um sich jeglicher Probleme anzunehmen, die auftreten mochten.
Flint seufzte und schickte eine weitere Botschaft an Armstrong. Er erhielt eine Antwort: Weitere Trafficschiffe waren unterwegs. Situation sichern; sie würden bald eintreffen.
»Bald« war vermutlich nicht bald genug, vor allem, falls es Überlebende gab. Rettungskapseln mochten schon jetzt in weite Ferne abgetrieben sein, und sollten die Kapseln nicht ausgestoßen worden sein, so mochte er schwer verwundete Leute an Bord vorfinden.
Flint glitt auf den Pilotensitz und programmierte den Computer darauf, ihm bei dem komplizierten Manöver behilflich zu sein: Greifer aus der Jacht auszufahren, um das Schiff zu fixieren, ehe er den Automatiktunnel ausfahren würde, der die Jacht mit der Hauptluke des Trafficschiffs verbinden sollte.
Das Manöver kostete ihn beinahe fünfzehn Minuten, doch das war weniger, als er erwartet hatte, bedachte man, dass er alles allein machen musste.
Flint schaltete das Schiff auf Automatik, damit der Computer alle Unregelmäßigkeiten kompensieren konnte, die sich während seiner Abwesenheit vielleicht ergeben würden.
Dann setzte er die Haube auf, führte eine erneute Diagnose der Umweltsysteme durch und machte sich auf den Weg zu dem manövrierunfähigen Schiff.
40
K lopfen und Schlagen erklang jenseits der Wand. Die Lufttransporter senkten die Teile der diversen Dekon-Einheiten ab. DeRicci hatte bereits mit dem Mann gesprochen, der draußen für die Geräte zuständig war, und ihn gebeten, zunächst eine Einheit vollständig zusammenzubauen, ehe die nächste an die Reihe kam.
»Wir haben hier viele kranke Leute«, sagte sie in der Hoffnung, er würde keine Zahlen von ihr verlangen, denn sie hatte keine. »Je schneller wir eine zweite Einheit haben, desto besser.«
Der Mann hatte ihr zugestimmt, und sie hatte zugesehen, wie sich mehrere Instandhaltungsmitarbeiter um eine der Einheiten versammelt, geredet, gestikuliert und debattiert hatten.
DeRicci konnte nur hoffen, dass das ihr üblicher Arbeitsstil war. Jeder Augenblick, der verging, konnte ein weiteres Menschenleben kosten.
Die Freiwilligen hatten Kunststoffbarrieren aufgebaut, in denen sich Türen befanden, die zu den diversen Dekontaminationseinheiten führten. Bisher war erst eine Barriere einsatzbereit, und jemand – DeRicci nahm an, es war Tokagawa – scheuchte Leute aus dem medizinischen Versorgungszelt durch die Tür.
DeRicci konnte sie auf der anderen Seite nicht herauskommen sehen; aber sie wusste aufgrund ihrer Gespräche mit Stadtbeamten, dass sie nach wie vor isoliert blieben, bis moderne Diagnosegeräte – und eine vorsorgliche Blutuntersuchung – sie als unbedenklich ausgewiesen hatten.
Einige Augenblicke blieb sie neben der Wand stehen und beobachtete die Arbeiter, die damit beschäftigt waren, die zweite Dekontaminationseinheit aufzubauen. Zum ersten Mal seit Jahren fühlte sie sich überflüssig. Außer warten blieb ihr nichts weiter zu tun.
Vermutlich hätte sie auch die Ermittlungen fortsetzen können, aber im Grunde genommen wussten sie bereits, was passiert war: Tey hatte Mayoux ermordet, wahrscheinlich in der Luftschleuse in der Nähe der Instandhaltungswerkstatt, hatte der Leiche den rosafarbenen Anzug angelegt und sie bis zum Morgen des Rennens in der Werkstatt verstaut. Als Tey sich angemeldet und ihre Startnummer sowie den Fingerkontakt für den Panikknopf erhalten hatte, war sie losgezogen, hatte die Leiche geholt, sie zu Meile
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