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Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Titel: Miles Flint 02 - Die Lautlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Geschäft einzugliedern. Das hat denen nicht gefallen.«
    DeRicci lief ein Schauder über den Rücken. »Wie haben Sie da für sie bürgen können?«
    »Ich musste denen versprechen, dass sie das Rennen nicht stören wird und dass ich die volle Verantwortung übernehmen würde, sollte sie es doch tun.« Er seufzte. »Ich schätze, das war ein Irrtum. Sie hat das Rennen doch gestört.«
    »Gewissermaßen«, sagte DeRicci. »Aber ich glaube nicht, dass sie es mit Absicht getan hat.«
    »Ich auch nicht«, entgegnete Coburn. »Ich schätze, niemand hat das mehr überrascht als Jane selbst. Sie hat immer geglaubt, sie würde ewig leben.«
    DeRicci ließ sich diesen Gedanken für einen Moment durch den Kopf gehen, wusste aber nicht so recht, was sie davon halten sollte.
    »Wissen Sie, was das Komische daran ist?«, fragte er.
    »Was?«
    »Ich habe immer gedacht, wenn Jane je mit dem Tod zu ringen hätte, würde sie den Sieg davontragen.« Er stand auf. Seine Ruhelosigkeit war offenbar zurückgekehrt. »Ich schätze, ich habe ihr geglaubt. Jane war so kraftvoll. Mir ist nie in den Sinn gekommen, dass ich sie verlieren könnte.«

 
15
     
    O liviari hatte längst aufgehört zu zählen, wie viele Läufer ihre Umweltanzüge abgelegt und ihr übergeben hatten. Die Gesichter der Läufer verschmolzen zu einem verschwommenen Bild; sie hatte sogar aufgehört, sich in der Menge nach Frieda Teys Gesicht umzusehen.
    Ihr Rücken schmerzte, ihr Finger – der mit dem kleinen DNA-Sammler – tat weh, und in ihrem Kopf regierte ein pulsierendes Pochen. Sie war schweißgebadet. Der Bereich in dem sie arbeitete – mit all den erschöpften Läufern, Hayley und den beiden Sicherheitsleuten – wirkte sogar noch kleiner als zuvor.
    Die Läufer waren nicht länger glücklich. Sie waren genauso müde wie alle anderen auch, die das Rennen hinter sich gebracht hatten, aber die Zufriedenheit über die erbrachte Leistung war in dieser Gruppe nicht spürbar. Sie wussten alle, dass sie das Renngelände nicht verlassen durften, und sie waren wütend. Sie wollten diesen Ärger an jemandem auslassen, und Oliviari stellte das naheliegendste Ziel dar.
    Sie wischte sich den Schweiß von der Stirn, ignorierte die Fragen, die rund um sie herum brüllend vorgetragen wurden, und konzentrierte sich darauf, DNA-Proben zu sammeln, während sie die Anzüge an Hayley weitergab.
    Hayley war ebenfalls schweigsam und arbeitete mit gesenktem Haupt. Vielleicht glaubte sie, wenn sie jeglichen Augenkontakt vermied, würde auch niemand sie anschreien.
    »Ms Ramos?« Die männliche Stimme hallte über den Lärm erschöpfter Gespräche hinweg.
    Oliviari nahm den nächsten Anzug entgegen, das Gewebe feucht, der Halsausschnitt voller Schweißflecken. Die junge Frau, die ihn ihr gegeben hatte, hatte hoch angesetzte Wangenknochen und mandelförmige Augen. Ihr Haar schimmerte in einem hellen Grün, aber Oliviari konnte nicht erkennen, ob das Grün auf eine der üblichen Modifikationen zurückzuführen war oder auf eine genetische Veränderung.
    »Ms Ramos?« Dieses Mal lauter.
    Oliviari drehte sich um. Sie hatte sich nur eine halbe Sekunde zu spät daran erinnert, dass Ramos der falsche Name war, den sie für diesen Job benutzte.
    Der Sanitäter, der ihr mit dem erschöpften Mann geholfen hatte, stand in der Tür zum Hauptbereich des Zelts. Er sah inzwischen selbst erschöpft aus. Erschöpft und besorgt.
    Ihre Blicke trafen sich. »Könnten Sie mal bitte herkommen?«
    Oliviari schüttelte den Kopf und deutete mit der Hand auf die Gruppe, die den ganzen Eingangsbereich ausfüllte. »Ich muss hier bleiben.«
    »Jemand wird für Sie übernehmen. Ich brauche Sie hier drüben.« Ganz offensichtlich war das keine Bitte.
    Oliviari fluchte leise. Das Glück wollte einfach nicht vorhalten. Sie würde nicht imstande sein herauszufinden, welche Läufer sie verpasst hatte.
    Sie ließ den DNA-Sammler in ihre Hosentasche gleiten.
    »Tut mir leid«, sagte sie zu Hayley.
    Hayley blickte auf, als hätte sie erst jetzt bemerkt, dass etwas nicht stimmte. »Was?«
    Oliviari deutete mit einer Kopfbewegung auf den Sanitäter in der Tür. »Die brauchen mich.«
    »Die brauchen nur ein paar zusätzliche Hände. Sagen Sie ihnen, sie sollen sich jemand anderen suchen. Wir brauchen Sie hier.« Hayley hatte laut genug gesprochen, dass der Sanitäter sie hören konnte.
    »Ms Ramos.« Dieses Mal lag eine Warnung in seinem Tonfall.
    »Es tut mir leid«, sagte Oliviari noch einmal zu Hayley. »Ich

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