Miles Flint 03 - Die Tödlichen
nicht allein, weil das bedeutete, dass man ihn mit dem Verbrechen in Verbindung bringen würde.
Dieser Mörder musste gewusst haben, an welchem Fall Flint gearbeitet hatte, und er musste Flint genau genug beobachtet haben, um zu wissen, wie er aussah.
Flint runzelte die Stirn. Hätte der Mörder gewusst, dass Carolyn auf der Erde war, so hätte er sie dort umgebracht.
Das bedeutete, dass er über sie und über Flint erst später gestolpert war.
Was Flint zumindest die Möglichkeit gab, einen Zeitrahmen zu bestimmen. Denn von dem Moment an, in dem Carolyn zugestimmt hatte, nach Armstrong zurückzugehen, war sie nicht mehr von Flints Seite gewichen. Tatsächlich hatte Flint sie schon während ihres Entscheidungsprozesses (ohne ihr Wissen) überwacht.
Der Mörder musste sie entdeckt haben, nachdem Flint bereits Kontakt zu Carolyn aufgenommen hatte. Der Mörder war zur Erde gereist, um sie zu suchen, hatte gesehen, wie Flint sie fortbrachte und war ihnen zum Mond gefolgt.
Flint nahm an, dass der Mörder sie auch erst in Armstrong gesehen haben konnte und ihr in die Wohnung gefolgt war, doch andererseits: Woher hätte der Mörder wissen sollen, wann (oder ob) sie zum Mond zurückkehrte.
Irgendwann musste sich der Mörder an Flints Ermittlungen angehängt und Carolyn aufgespürt haben. Und dann hatte er auf den geeigneten Moment gewartet, sie umzubringen.
Flint setzte sich wieder an den Schreibtisch und aktivierte seine Links. Dann kopierte er das Bild des Mörders und wies den Computer an, einen Vergleich mit den Hafenaufzeichnungen der Erde von der Woche durchzuführen, in der er sich dort aufgehalten hatte. Der Mörder musste die Sicherheitsüberprüfung und die Dekontamination hinter sich gebracht haben, und die Erde war in Bezug auf die Dekontaminationsbestimmungen strenger als jeder andere Planet in dieser Galaxie. Dort hatte sich nie eine außerweltliche Krankheit einschleichen können. Außerdem wurden die Daten aller Fremden archiviert, welche die Erde besuchten, und die Daten blieben sieben Jahre lang direkt abrufbar, ehe sie in Hintergrundarchive verschoben wurden.
Das System war raffiniert, und Flint hatte sich einst dafür eingesetzt, es auch im Hafen von Armstrong einzusetzen. Denn wenn jemand mit der gleichen physischen Identität zu verschiedenen Zeiten unter anderem Namen auftauchte, würde er bei diesem System automatisch einen Alarm auslösen. Gewiss würden dadurch etliche Leute unnötigerweise aufgehalten, aber auf diese Weise waren auch etliche Kriminelle geschnappt worden – oft aufgrund mehrerer Jahre alter Daten.
Armstrongs Hafen archivierte die Informationen nur für den Zeitraum eines Jahres. Angeblich war das Verkehrsaufkommen zu groß, um sie länger aufzubewahren. Und Armstrong hatte durchaus nicht unrecht: Der Mond war ein Verkehrsknotenpunkt für den größten Teil des Sonnensystems – ganz besonders für Außerirdische, die nicht bis zur Erde reisen wollten, weil sie den vielen Restriktionen entgehen wollten: Waffen (keine gestattet), Währung, Anzahl der Außenweltler, die sich für einen Zeitraum von mehreren Wochen auf dem Planeten aufhalten durften. Außerdem gab es auf dem Mond nicht so viele Häfen, weshalb die Informationen sich an wenigen Orten sammelten.
Was in diesem Fall recht nützlich für Flint war, da er nur Informationen aus dem laufenden fahr benötigte. Zuerst hackte er sich in die Erdaufzeichnungen und wählte dabei die Häfen, die am nächsten an New Orleans lagen, wo er Carolyn gefunden hatte.
Außerdem überprüfte er die Daten der Raumstation, die im Orbit der Erde kreiste und vielen größeren Raumfahrzeugen als Andockstation diente, die diese Docks den älteren und gefährlicheren Raumhäfen ebenso vorzogen wie dem Versuch, in die Erdatmosphäre vorzudringen.
Es dauerte nicht lange, da erzielte Flint einen Treffer. Der Mörder hatte die Erde via Cape Canaveral unter dem Namen Hank Mosby betreten, zwei Tage, bevor Flint Carolyn gefunden hatte, und an dem Tag, an dem Flint und Carolyn in Armstrong eingetroffen waren, hatte er die Erde auf demselben Weg wieder verlassen.
Offensichtlich hatten Flint und der Mörder – Mosby – gleichzeitig nach ihr gesucht. Flint hatte sie zuerst gefunden und sie beschützt, indem er in ihrer Nähe geblieben war.
Dass sie in der Wohnung getötet worden war, lag vermutlich daran, dass Mosby die erste Gelegenheit nach seiner Ankunft in Armstrong genutzt hatte.
Flint durchforstete die Hafendaten von Armstrong. Mosby war
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