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Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Titel: Miles Flint 03 - Die Tödlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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kurz nach ihm eingetroffen und kurz nach den Morden wieder abgereist. Er hatte einen Personenflug zur Erde genommen.
    Flint stockte der Atem. War er hinter mehr als nur einer Person auf der Erde her? Oder versteckte er sich dort irgendwo?
    Dann warf Flint erneut einen Blick auf die Daten. Mosby war nie mit einem eigenen Schiff in einem der Häfen aufgetaucht. Jedes Mal hatte er einen Personentransport gewählt, bei dem die Sicherheitsbestimmungen sogar noch strenger waren als in den Häfen.
    Natürlich. Er konnte sie umgehen, weil er scheinbar keine Waffen besaß. Und die Tatsache, dass er einen Personenflug nutzte, bedeutete auch, dass er die zusätzliche Dekontamination und die genetische Untersuchung, welche die Erde verlangte, nicht über sich ergehen lassen musste; Transportunternehmen bürgten für ihre Passagiere, auch wenn die Unternehmen die doppelte Überprüfung, die die Erde forderte, normalerweise gar nicht vornahmen.
    Das war ein Schlupfloch, mit dessen Hilfe sich das strikte Waffenverbot der Erde umgehen ließ. Auf der Erde wusste man von der Möglichkeit, Waffen aus dem menschlichen Körper heraus zu bilden, weshalb an den Häfen häufig nach entsprechenden Modifikationen gescannt wurde. Aber niemand hatte je daran gedacht, auch die uralten Transporterscanner dafür auszurüsten.
    Ein Alarm ton summte durch sein Büro. Flint tippte auf den dritten Computerschirm, der sogleich ausgefahren wurde und ihm die Ursache des Alarmsignals anzeigte.
    Jemand im Polizeihauptquartier hatte seine Spur in DeRiccis Computer entdeckt.
    Er fluchte. Derzeit sahen die Dinge nicht gut für ihn aus. Und egal wie sehr er darauf zählte, dass DeRicci ihm glauben würde, egal, wie viel Wohlwollen er vom Department bisher hatte erwarten können, all das wäre durch die illegale Spur in ihrem System verloren.
    Um ihm eine Lektion zu erteilen, könnte DeRicci ihn festnehmen lassen. Eine Lektion, die er verdient haben mochte, die er aber ganz sicher nicht lernen wollte.
    Da ihm kaum eine andere Möglichkeit blieb, lud Flint die Informationen herunter und schickte sie über seine privaten Links an seine Raumjacht, die Emmeline. Dann schaltete er sein Bürosystem ab und entnahm ihm zwei spezielle Chips, sodass niemand außer ihm es wieder in Gang setzen konnte.
    Nun war er auf dem Weg zur Erde, und er war nicht sicher, ob er je zurückkommen würde.

 
35
     
    N itara Nicolae drückte sich, die Hände hinter dem Rücken, an die Hauswand. Sie versuchte, sich unsichtbar zu machen. Der Aufruhr um sie herum hatte sich nicht gelegt, hatte aber an Schwung verloren. In dem Moment, in dem Anatolya Döbryn in der Luftlimousine entkommen war, hatten die Krawalle ihr eigentliches Ziel verloren.
    Nitara atmete keuchend. Sie hatte sich nicht von der Stelle gerührt, seit die Menge angefangen hatte, sich zu sammeln. Sie war überzeugt gewesen, dass sie weit genug vom Zentrum des Geschehens entfernt war, um nicht hineingezogen zu werden, und sie hatte zum größten Teil recht behalten.
    Aber sie hatte vergessen, wie sich Gewalt anfühlte, auch wenn sie nicht direkt darin verwickelt war. Die Luft war wie aufgeladen, angefüllt von Gebrüll und dem Geruch von Furcht, Zorn und Blut. Dazu noch die Prügeleien, die Bewegungen von Tausenden von Füßen, die Erschütterungen, wenn die Leute mit dem Schädel auf den Boden knallten, und schon war sie zurück in der Welt ihrer Kindheit – einer Welt, der sie schon vor langer, langer Zeit entkommen zu sein geglaubt hatte.
    Die Idonae waren auch nicht geeignet, das Gefühl zu lindern. Nitara selbst hatte sie rekrutiert – sie hatte einem ihrer Mitstreiter die Nachricht zukommen lassen, dass die Etae’schen Terroristen hier waren, und angedeutet, dass die Idonae vielleicht dagegen protestieren wollten; aber ihre eigene Verwicklung in die Angelegenheit änderte nichts an ihren Empfindungen. Diese Fühler zu sehen, zuzuschauen, wie sich die matschigen Leiber in einem Ausdruck des Protests zusammendrückten, bereitete ihr Übelkeit.
    Nitara blickte zu den Pressefahrzeugen hinauf, die über ihr schwebten. Keines davon war je in ihre Nähe gekommen. Soweit sie es beurteilen konnte, hatte niemand ihr Gesicht aufgezeichnet.
    Was gut war. Nitara war in Armstrong ziemlich bekannt, und sie wollte nicht, dass die Leute anfingen, über sie zu reden. Andererseits taten sie das vermutlich bereits, seit sie aus dem Kulturzentrum hinausgeworfen worden war. Sie hatte sich den Diplomaten gegenüber nicht ordnungsgemäß

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