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Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Titel: Miles Flint 03 - Die Tödlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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gesetzt, und er hat Tracer in Ihr System geschleust. Irgendetwas hat er getan. Irgendeine Schuld hat er auf sich geladen, und Sie lassen zu, dass er Ihnen immer einen Schritt voraus sein kann.«
    DeRicci spürte, wie ihr Mund trocken wurde. Am liebsten hätte sie Passolini gebeten, darüber zu schweigen, dafür zu sorgen, dass Gumiela nichts von der Sache erführ, aber sie brachte die Worte nicht über die Lippen.
    Außerdem hätten die anderen Techniker sie gehört und wussten folglich ebenfalls Bescheid, dachte sie, sprach es aber nicht aus.
    »Wir wissen noch nicht, ob er die Tracer eingeschleust hat«, sagte sie stattdessen.
    »Das ist richtig, das tun wir nicht«, stimmte Passolini ihr zu. »Und wenn wir der DeRicci-Ermittlungsmethode folgen, werden wir auch keine Vermutungen anstellen. Wir werden Fakten zusammentragen. Sollte ich jedoch herausfinden, dass er sie eingeschleust hat, Noelle, ich schwöre, dann landet die ganze Geschichte in ihrer Akte. Ich weiß …«
    »Dass Sie niemals solch einen Fehler machen würden.« DeRicci hatte genug. »Sie würden niemals einem Freund vertrauen. Sie würden niemals jemanden bitten, mit Ihnen zusammenzuarbeiten, nur weil Sie der Ansicht sind, dass diese Person besondere Kenntnisse besitzt. Verdammt, Sie würden nicht einmal darüber nachdenken, einfach ins Büro einer Chefermittlerin zu platzen und die Kontrolle über ihr System zu übernehmen, obwohl sie dazu überhaupt nicht befugt sind. Sie wollen die Sache zu den Akten geben? Nur zu. Sie werden sich so viele Beschwerden wegen Behinderung der Ermittlungen einfangen, dass Sie gar nicht mehr wissen werden, wo Ihnen der Kopfsteht.«
    Passolini hatte jegliche Gesichtsfarbe verloren, und ihre Techniker hatten samt und sonders aufgehört zu arbeiten. Alle starrten DeRicci an.
    »Woher soll ich wissen, dass da ein Tracer ist?«, fuhr DeRicci fort. »Dafür habe ich keinen Beweis. Ich habe Sie nicht angefordert; aber ich lasse Sie aus reiner Herzensgüte gewähren. Sollten Sie jedoch feststellen, dass das ein Insiderjob war – wie Sie bereits andeuteten – und beschließen, Miles Flint, der ganz bestimmt kein Insider ist, zu beschuldigen und mich dazu … nun, dann werde ich mit meinen Vorgesetzten darüber sprechen müssen, was ›Insider‹ eigentlich genau bedeutet und wie jemand, der seit zwei Jahren nicht einmal in der Nähe des Departments war, einfach so durch die sogenannten Firewalls ins System eindringen konnte. Wer hat da wohl Mist gebaut, Barbara? Ich ganz bestimmt nicht.«
    Passolini verschränkte die Arme vor der Brust. »Sollen wir aufhören zu arbeiten?«
    »Natürlich nicht«, antwortete DeRicci. »Ich glaube Ihnen, wenn Sie mir sagen, dass mein System infiltriert wurde. Aber ich glaube Ihnen nicht, wenn Sie mir erzählen, wer es getan hat, ohne dass Sie dafür auch nur den geringsten Beweis hätten.«
    Passolini seufzte.
    »Schluss jetzt!« DeRicci winkte den anderen Technikern. »Ich gehe in ein anderes Büro. Ich muss einen Bericht über diesen Vorfall schreiben, vielen Dank auch, und ich werde Gumiela mitteilen, dass Sie, kaum angekommen, schon einen Schuldigen bestimmt haben. Außerdem werde ich sie darüber informieren, dass Sie diesen Einbruch in mein System erst ermöglicht haben und mich außerdem in meiner Position bedroht haben. Sie wollen Spielchen spielen, Barbara? Dann viel Glück. Denn ich werde nicht mitspielen. Ich werde einfach die Wahrheit sagen.«
    »Sie halten sich wegen dieser Heldengeschichte wohl für unbesiegbar, was?«, fragte Passolini.
    »Ich halte mich wegen dieser Geschichte für eine Zielscheibe.« DeRicci schob sich an Passolini vorbei, wich den Technikern aus und verließ ihr Büro. Dann zog sie die Tür hinter sich ins Schloss und verweilte für einen Moment an Ort und Stelle.
    Sie war eine Zielscheibe, und Passolini hasste sie. Aber das änderte nichts daran, dass ein Fünkchen Wahrheit in Passolinis Anschuldigungen steckte. Sollte Flint sich bedroht fühlen, so mochte er durchaus irgendeine Art von Tracer in einen Computer einschleusen. Dergleichen hatte er schon früher getan, bei einem Fall, den sie gemeinsam bearbeitet hatten.
    Das war der Fall, der ihn auf unerfindliche Art zu einem reichen Mann gemacht hatte.
    DeRicci zitterte. Sie war wütend und beunruhigt und hatte das Gefühl, keine Kontrolle mehr über die Ermittlungen zu haben.
    Aber sie musste die Kontrolle übernehmen. Ihre Handlungsweise in ihrem Büro war korrekt gewesen, und es schien ihr riskant,

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