Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Titel: Miles Flint 03 - Die Tödlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
Vom Netzwerk:
noch einen formellen Speiseraum, einen Spieleraum und eine luxuriöse Gemeinschaftskabine, in der er und seine Gäste sich einen aus einer Million digitalisierter Filme, Theaterstücke oder Unterhaltungsshows ansehen konnten. Außerdem verfügte er über Spiele und Bücher und so viele Musikstücke, dass er nicht einmal wusste, was er damit anfangen sollte.
    Wenn er nur wollte, so konnte er Armstrong für immer verlassen und auf der Emmeline leben. Nur zum Auftanken und für den Fall eventueller Reparaturen würde er noch ein Raumdock aufsuchen müssen.
    Diese Möglichkeit behielt er als Notfallplan im Kopf, ein Plan, der an manchen Tagen deutlich verlockender erschien als an anderen.
    Dies war einer jener Tage.
    Flint versiegelte das Schiff und aktivierte die Außenschilde – vorwiegend, um mögliche Eindringlinge fernzuhalten –, ehe er auf dem Pilotensitz Platz nahm. Die Startfreigabe erfolgte schneller als erwartet: Er dufte abfliegen.
    Ein weiterer Vorzug der Anlegeplätze in Terminal 25 und ihrer exorbitanten Gebühren war, dass er keinen Flugplan vorlegen musste. Flint wollte aus Armstrong abreisen, und das war alles, was der Hafen wissen musste. Die Hafenbediensteten waren nicht angewiesen, seine Zielangaben zu prüfen oder sich Gedanken darüber zu machen, wie er dorthin gelangen sollte.
    Mühelos stieg das Schiff in die Höhe und näherte sich dem Dach des Terminals. Das Dach hatte sich geöffnet und gab den Weg zu diesem kleinen Kuppelabschnitt frei, der ebenfalls offen war. Über ihm sausten Schiffe durch den Mondraum – kleine Leuchtimpulse in seiner Navigationsmatrix.
    Flint legte die Hände auf die Steuerinstrumente und schaltete den Autopiloten ab.
    Nun flog er die Emmeline, und sie würde überallhin fliegen, wohin er wollte.

 
37
     
    D eRicci dachte gerade daran, eine kurze Pause zu machen, um zu Mittag zu essen, als eine Horde Techniker in ihr Büro einfiel, angeführt von Barbara Passolini persönlich.
    »Gehen Sie von ihrem Schreibtisch weg, Noelle.« Passolinis viel zu dünner Körper machte sich hervorragend in der Enge des Raums. »Räumen Sie den Tisch, und gehen Sie zur Seite.«
    DeRicci widerstand der Versuchung, die Hände in die Luft zu strecken, als stünde sie unter Arrest. »Was ist los?«
    »Tracer«, antwortete Passolini, aber DeRicci konnte nicht sagen, ob das Wort an sie gerichtet war oder an das Team der noch hagereren Techniker, von denen sie die meisten noch nie zuvor gesehen hatte.
    Sie alle hatten Augen, die zu groß für die Gesichter schienen, und ihre Haut sah so schmierig aus wie billiger Käse. Offensichtlich ernährten sie sich nicht gut und kümmerten sich nicht sonderlich um ihre äußerliche Erscheinung. Und keiner von ihnen hatte irgendwelche Muskeln – Muskeln von der Art, die man brauchte, wollte man Streifenbeamter werden oder irgendeinen anderen Posten innerhalb der Truppe übernehmen, bei dem der physische Eindruck irgendeine Bedeutung hatte.
    DeRicci wach immer weiter zurück, bis sie die Fensterfront berührte. Das durchsichtige Plastik lag warm an ihrem Rücken. Sie schaute hinaus. Der Kuppeltag dauerte noch an, auch wenn sie den Eindruck hatte, die Dämmerung hätte längst einsetzen müssen.
    »Was ist los?«, wiederholte sie.
    »In Ihrem System wurden Fremdspuren gemeldet«, giftete Passolini, die bereits hinter DeRiccis Schreibtisch getreten war und ihren Finger auf den Monitor presste. Die beiden anderen Techniker kauerten unter dem Schreibtisch, und ein dritter hatte einen kleinen tragbaren Computer mitgebracht, den er nun an ihr Wandsystem anschloss.
    »Fremdspuren?«, fragte DeRicci.
    »Jemand verfolgt jede Ihrer Bewegungen in dem System, und das geschieht von außerhalb.« Passolini hörte sich verärgert an. »Und jetzt seien Sie still, und lassen Sie uns arbeiten.«
    »Nein.« DeRicci staunte über sich selbst. Normalerweise ließ sie die Techniker schalten und walten, wie sie es für richtig hielten. »Nicht, solange Sie nicht mit mir reden. Sind diese Leute Tatortspezialisten?«
    »Vor allem sind sie Computerspezialisten.« Passolini bearbeitete noch immer den Monitor, und DeRicci fragte sich, wie er die gewaltsame Misshandlung wohl überstehen würde.
    »Wie haben Sie von diesen sogenannten Tracern erfahren?«, erkundigte sich DeRicci.
    »Eines Ihrer Hintergrundalarmsysteme wurde aktiviert. Wir haben einen Link gefunden, ein paar Fremdspuren gesehen und eine Suche durchgeführt. Wir haben den ganzen Nachmittag gesucht, aber der einzige

Weitere Kostenlose Bücher