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Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Titel: Miles Flint 03 - Die Tödlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Passolini wissen zu lassen, dass die Frau sie erschreckt hatte.
    DeRicci ging zu einem freien Schreibtisch in der Nähe und setzte sich. Dann schrieb sie den Bericht, wie sie es angekündigt hatte, und sie achtete darauf, sich keine Blöße zu geben.
    DeRicci hatte das Gefühl, dass die polizeiinternen Rangeleien in diesem Fall noch um einiges schlimmer werden würden.

 
38
     
    D ie Reise vom Mond zur Erde war extrem kurz, besonders bei der Geschwindigkeit, mit der Flint unterwegs war. Um keine unnötige Aufmerksamkeit zu erregen, programmierte er den Autopiloten des Schiffes so, dass er mehrere tausend Meilen außerhalb des Erdorbits die Geschwindigkeit drosseln sollte.
    Außerdem traf er einige andere kritische Entscheidungen. Er würde sein Schiff nicht an der Raumstation andocken. Stattdessen würde er durch die Atmosphäre fliegen und für einen Liegeplatz in einem der Häfen zahlen. Er wollte, dass sein Schiff so nahe wie nur möglich war. Und er wollte nicht, dass seine Möglichkeiten, den Planeten zu verlassen, von den Reiseplänen anderer abhingen.
    Im Gegensatz zu manch anderer Raumjacht war die Emmeline darauf ausgelegt, Flüge durch die Atmosphäre zu bewältigen. Das war eine der vielen Sonderausstattungen, auf die Flint vor der Bestellung des Schiffs bestanden hatte.
    Während das Schiff allein flog, blieb er im Cockpit, überwachte den Autopiloten und stellte weitere Nachforschungen an. Er konnte nichts Neues über den Mörder in Erfahrung bringen – derzeit gab es auf der Erde keine Spur von ihm, obwohl Flint überzeugt war, er würde seine Spur nach der Landung finden.
    Aber Flint war auch an zusätzlichen Informationen über Carolyn Lahiri interessiert. Ihre Verbindung zu Etae, der Zeitpunkt der Begnadigung und die Tatsache, dass der Mörder sie kurz nach Flint gefunden hatte, deuteten an, dass sie etwas getan oder sich an etwas beteiligt hatte, das irgendjemand unbedingt verheimlichen wollte.
    Flint hatte einen Haufen Informationen über sie in seinen Schiffssystemen gespeichert. Einen Teil seiner ursprünglichen Nachforschungen hatte er hier betrieben, während einer erheblich langsameren Reise vom Mond zur Erde vor einigen Wochen. Damals hatte er sich darauf konzentriert, sie zu finden, und ihre Vergangenheit als Orientierungshilfe für die Einschätzung ihres gegenwärtigen Leben benutzt.
    Nun sah er in ihrer Vergangenheit den Grund für ihre Ermordung.
    Flint ging bis zu ihren Schulunterlagen zurück, versuchte herauszufinden, wie ihr Interesse an Etae entstanden war. Während seiner früheren Nachforschungen hatte er diesem Teil ihres Lebens kaum Beachtung geschenkt. Die Informationen waren reichhaltig und alles andere als interessant. Überwiegend stieß er auf Schularbeiten, die über Links versendet worden waren und sich mit den verschiedensten politischen Themen beschäftigten. In den meisten fanden sich Hinweise auf die Gefahren der Kolonisation und die Probleme, die durch intergalaktische Unternehmen hervorgerufen wurden.
    Die Aufsätze waren mittelmäßig, die Argumente kindisch, und alles enthielt eine Schwarzweiß-Komponente: Unternehmen böse, Unabhängigkeit gut. Außerdem gab es eine ganze Reihe von Arbeiten, die sich direkt gegen ihren Vater zu richten schienen, als wäre seine Arbeit für die Multikulturellen Tribunale für die Notlage verantwortlich, in der sich manche der abgelegeneren Siedlungen befänden.
    Im Laufe der Zeit konzentrierte sich Carolyns Arbeit nicht mehr so sehr auf die abgelegenen Gebiete im Allgemeinen, sondern vorwiegend auf Etae. Zu diesem Zeitpunkt hatte Etae gerade die erste intergalaktische Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Das Gemetzel an den Einheimischen, den Ynnel, durch die Idonae war von den ersten menschlichen Kolonisten als Rechtfertigung für deren radikale Vorgehensweise missbraucht worden.
    Diese Leute waren gekommen, hatten jeden Idonae umgebracht, der ihnen im Weg war, und eine von Menschen geführte Regierung eingesetzt – eine, die den Idonae nicht einmal gestattete, irgendwelche Eingaben zu machen. Auch bemühte sich die Menschenregierung nicht im Mindesten, die wenigen verbliebenen Ynnel-Stämme einzugliedern. Stattdessen schickten sie die Ynnel auf andere Planeten, um sie vor den Idonae zu »schützen«.
    Carolyn hatte das alles natürlich zutiefst verabscheut und dazu benutzt aufzuzeigen, dass die Menschenregierung schlimmer war, als es die der Idonae je gewesen war. Da konnte es kaum schaden, dass ihr Vater dem Tribunal angehört

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