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Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Titel: Miles Flint 03 - Die Tödlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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zwischen den Bildern von Ali Norbert und denen von Hank Mosby durchführen, ohne sich viel davon zu versprechen. Selbst wenn es sich um dieselbe Person handelte, hätten die Modifikationen die Erkennungsmuster beeinträchtigt, und Flint hatte nicht genug Informationen über Norbert, um dieses Problem zu kompensieren.
    Sein System würde am Ende doch nur raten können.
    Der Schlüssel zur Lösung lag also in der Frage, was diese fünf Personen auf Etae gemacht hatten. Flint war nicht überzeugt, dass er würde ermitteln können, was vorgefallen war, nicht aus dieser Entfernung und nicht mit den wenigen über das Netz verfügbaren Daten.
    Aber er würde es versuchen.
    Er würde versuchen herauszufinden, warum Carolyn Lahiri verschwunden war.

 
39
     
    N atürlich führten die Tracer zu Flint. So, wie DeRiccis Tag bis dahin verlaufen war, hatte es auch gar nicht anders kommen können.
    Wenigstens hatte einer der Techniker ihr die Nachricht überbracht und nicht Passolini selbst. Mit Passolinis überlegenem Gehabe und ihrer herablassenden Art, DeRicci anzusehen, als hätte sie die erhaltene Beförderung nicht verdient, konnte sie derzeit nicht umgehen.
    Im Moment hatte DeRicci allerdings selbst nicht das Gefühl, sie hätte die Beförderung verdient. Sie kam sich vor wie ein Anfänger, der von jemandem hereingelegt worden war, der ganz einfach ein paar mehr Tricks aus dem Ärmel hatte zaubern können.
    Abgesehen davon, dass sie verärgert war, litt sie unter einem Gefühl des Verlusts, einem Gefühl, so schwer, dass es sie beinahe lähmte. Sie hatte Flint nähergestanden, als ihr je bewusst gewesen war – aber vielleicht lag es auch nur daran, dass sie so wenige Freunde hatte und folglich jeder Verlust ihr das Gefühl vermitteln musste, die Welt würde untergehen.
    Wie um alles noch schlimmer zu machen, war Flint nicht in seinem Büro. Und da DeRicci ihm nicht länger vertrauen konnte, überprüfte sie die Abflugdaten des Hafens und stellte fest, dass Flint aus Armstrong geflohen war.
    Die Tatsache, dass die Emmeline fort war, verstärkte noch das Gefühl, verraten worden zu sein. Flint war vor wenigen Stunden abgereist, etwa zu der Zeit, als DeRicci das Überwachungsvideo aus dem Hausflur studiert hatte, das einen Mann zeigte, der einfach zu viele äußerliche Auffälligkeiten mit Flint teilte.
    DeRicci hatte ihr Büro mit der Ausrede verlassen, Essen gehen zu wollen, aber stattdessen fand sie sich in einer der neuesten Gegenden von Armstrong wieder. Die Leute, die hier lebten, standen in Bezug auf ihre Einkommensklasse so weit über DeRicci, dass sie sich schon fühlte, als würde sie den Gehsteig allein durch ihre Anwesenheit beschmutzen. Selbst die Lahiris hätten sich hier vermutlich fehl am Platz gefühlt, hier, in dieser neuesten Wohnsiedlung für Armstrongs Superreiche.
    Dennoch konnte sich DeRicci nicht überwinden umzukehren. Wenn sie nicht mit Flint sprechen konnte, dann würde sie eben mit jemandem sprechen, der ihn kannte, jemandem, der ihr vielleicht einen Einblick bieten konnte in was auch immer dafür gesorgt hatte, dass er sich anscheinend nicht mehr in der Gewalt hatte, dass er womöglich sogar zwei seiner Klienten und deren Tochter ermordet hatte und aus Armstrong geflohen war.
    Schon bei dem Gedanken fingen ihre Augen an zu brennen.
    DeRicci drückte die Schultern durch und ging auf den Haupteingang des zentralen Hochhauses zu. Früher hatte sie gedacht, sie würde derartige Gegenden verabscheuen. Nachdem ihr Einkommen aber größer geworden war, hatte sie festgestellt, dass diese Abscheu auch nur eine Form des Neids darstellte. Wenn sie diese Gebäude heute betrachtete, schielte sie mit einem Auge danach, selbst irgendwann hier zu leben – vielleicht, wenn das Department ihr die Honorare für ihre Vorträge nicht wieder abnahm und sie abgestumpft genug war, die Medienrechte an der Marathongeschichte für mehr Geld zu verhökern, als sie sich vorstellen konnte.
    Um zum Haupteingang zu gelangen, musste sie eine lange Treppe mit durchsichtigen Glasstufen emporsteigen. Oben angekommen musste sie dann ihr Anliegen kundtun, ehe sie in die Lobby vorgelassen wurde.
    Mit ihrem schwarzen Boden, dem kostbaren Mobiliar und dem Übermaß an Pflanzen wirkte die Eingangshalle ein wenig unheimlich. Die hintere Wand bot vom Boden bis zur Decke einen freien Blick auf die Mondoberfläche.
    DeRicci benutzte den Autoportier neben dem Aufzug, um herauszufinden, in welcher Etage Flints ehemalige Mentorin Paloma lebte.

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