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Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Titel: Miles Flint 03 - Die Tödlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Universum. Sie haben lediglich keine Nahaufnahmen erhalten. Niemand hat später auch nur daran gedacht zu überprüfen, ob die Aufnahmen echt waren oder nicht. Niemand hat es gewagt.«
    »Das Märtyrerkind lebt?«, fragte Flint.
    »Jedenfalls hat sie gelebt, als wir sie von Etae fortgebracht haben. Sie ist verschwunden, genauso wie der Rest von uns.«
    »Ist das Märtyrerkind mit Ihnen zusammen verschwunden?«
    Taylor griff zu seiner Waffe und trug sie zum Küchentresen. Dann nahm er seine Tasse vom Tisch und schenkte sich Kaffee nach. »Auch?«, fragte er.
    Flint nickte.
    Taylor schüttete den Rest aus der Kanne in Flints Becher.
    »Carolyn und ich haben darauf bestanden, gemeinsam zu verschwinden, weil wir geglaubt haben, wir würden uns lieben«, sagte Taylor. »Sie war schwanger, und ich wollte das Kind an einem friedlichen Ort großziehen. Aber ich habe damals schon geahnt, dass Claire es nicht lange an einem Ort aushalten würde. Ich dachte, ich könnte sie vielleicht zähmen. Ian war ungefähr fünf, als mir klar wurde, dass ich mir etwas vorgemacht habe. Aber wären wir nicht gemeinsam verschwunden, hätte ich meinen Sohn nie gesehen, ganz zu schweigen davon, ihn großzuziehen. Er ist nicht perfekt, aber er hat ein gutes Herz. Sie können von Glück reden, dass Sie ihm nichts getan haben.«
    Flint reckte die Hände hoch, die Handflächen nach oben. »Ich hatte keinen Grund, ihm etwas zu tun. Ich bin nur hier, um Informationen zu sammeln, weil ich versuchen will, herauszufinden, warum Carolyn sterben musste.«
    »Sie wurde von einer Regierung ermordet, der sie selbst ins Amt geholfen hatte, weil sie geholfen hatte, ein Geheimnis zu wahren«, erklärte Taylor. »Sollte je herauskommen, dass die Sache mit dem Märtyrerkind eingefädelt worden ist, dann hätte Etae keine Chance mehr, in die Allianz aufgenommen zu werden, zumindest nicht, solange Döbryn und ihre Leute am Leben sind.«
    »Ich verstehe es nicht. Wenn dem Kind nichts geschehen ist …«
    »Die Sache mit dem Märtyrerkind war der Wendepunkt. Der angebliche Tod des Mädchens hat dazu geführt, dass die Rebellen anerkannt wurden. Wir bekamen Waffen, wir bekamen Unterstützung – durch die Hintertür –, wir bekamen alles, was wir wollten, um die Regierung zu stürzen. Wenn die Allianz herausfindet, dass die Rebellen sie manipuliert haben, dann wird Etae keine Chance bekommen, sich ihr anzuschließen. Und, was noch schlimmer ist, sollten die verschiedenen Fraktionen auf Etae herausfinden, dass es nie ein Märtyrerkind gegeben hat, dann wird der Krieg von neuem ausbrechen.«
    Flint nickte. Allmählich ergab die Geschichte einen Sinn. Einen zynischen, verdrehten Sinn, aber einen Sinn.
    »Also«, sagte er, »hat die derzeitige Regierung Sie begnadigt …«
    »Damit sie uns leichter umbringen konnte«, ergänzte Taylor. »Ich meine, das ist doch perfekt. Verschwundene werden aus ihren Löchern gelockt und dann ermordet. Sicher, ihr Tod musste etwas mit ihrem Verschwinden zu tun haben, aber natürlich weiß in den meisten Fällen niemand, warum jemand verschwindet; also bleiben die Morde unaufgeklärt. Und einen Auftragsmörder anzuheuern … Tja, das macht die Dinge tatsächlich noch ein bisschen einfacher. Brillant, genau wie Döbryn.«
    »Sie war in Armstrong, als ich abgereist bin«, sagte Flint. »Man gibt ihr und ihren Leuten die Schuld an der Explosion.«
    »Davon habe ich gehört«, sagte Taylor. »Aber das ist viel zu plump für Anatolya. Sie ist eine Meisterin der Raffinesse. Die Explosion mag etwas mit Etae zu tun haben, aber das war nicht ihr Werk.«
    »Sie scheinen überzeugt davon zu sein.«
    Taylor zuckte mit den Schultern. »Ich habe mit ihr zusammengearbeitet. Eine Frau wie die vergisst man nicht.«
    »Und Sie denken, sie hat Sie auch nicht vergessen«, folgerte Flint. »Wenn Sie so besorgt sind, dass sie Sie umbringen lassen könnte, warum dehnen Sie ihre Vorkehrungen dann nicht auch auf Ihren Sohn aus? Fürchten Sie nicht, sie könnten versuchen, über ihn an Sie heranzukommen?«
    Taylor schüttelte den Kopf. »Bis Sie gestern aufgetaucht sind, hatte mein Sohn keine Ahnung, dass seine Familie nicht aus West Texas stammt. Ich schätze, jetzt werde ich ihn nach Hause rufen und ihm ein wenig auf die Sprünge helfen müssen, aber damit wird er zurechtkommen. Er hat mir über den Link erzählt, er würde endlich verstehen, warum ich so vorsichtig bin; also wird er von jetzt an auch vorsichtig sein, und ich habe ihn davon überzeugt zu warten,

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