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Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Titel: Miles Flint 03 - Die Tödlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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mochte, wohl wissend, dass es unmöglich war, ihr Alter einzuschätzen. Mit Hilfe von Modifikationen und genetischen Verbesserungen konnten die Leute fast ein ganzes Jahrhundert jünger aussehen, als sie tatsächlich waren.
    »Ich tue mein Bestes«, sagte sie, »vor allem angesichts dieser primitiven Küche.«
    Soseki schaute sich in der Küche um. Für ihn sah sie nicht primitiv aus. Schon allein der Herd lag jenseits seiner Fähigkeiten. Er war fünfmal so groß wie der Herd in der Villa des Bürgermeisters, verfügte über Kältezonen und Kochbereiche und war tatsächlich mit einem echten Ofen ausgestattet, ganz wie die alten Dinger, die Soseki auf Bildern aus der frühen Kolonialzeit gesehen hatte.
    Nicolae stemmte die Hände in die Hüften und ließ ihren Blick durch den langen, rechteckigen Raum schweifen, als hätte sie ihn noch nie zuvor gesehen. Ihre Assistenten stellten die Stahlgestelle ab, und einer der Männer lehnte sich an einen Stahltisch. Ein anderer lehnte an der Doppeltür, hinter der sich Kühlraum und Gefrierschränke befanden.
    Die Stadt hatte so oder so schon einen Haufen Geld in diese Küche investiert – tatsächlich war die Ausstattung so hochwertig, dass der Architekt seine Einrichtungspläne in einer ganzen Reihe öffentlicher Ansprachen hatte verteidigen müssen.
    »Dieser Ort wurde für Köche geschaffen, nicht für Küchenmeister.«
    Immerhin kannte Soseki den Unterschied zwischen diesen beiden Bezeichnungen. »Ja«, sagte er. »Die Küche gehört eben zu einer Cafeteria.«
    »Ich nehme an, ich könnte auch in meiner eigenen Küche arbeiten und die Speisen herbringen, aber dann wären sie nicht mehr so frisch.«
    »Aber wenn Sie hier etwas verändern, werde ich eine weitere Inspektion genehmigen müssen«, sagte Soseki und hoffte im Stillen, dass Nicolae seine Worte nicht als Angebot auffasste. »Das wäre nicht sehr erfreulich.«
    »Das ist Kochen an zwei verschiedenen Orten auch nicht.« Nicholaes Stimme klang weich und leise, fast, als spräche sie mit sich selbst und nicht mit Soseki. »Lassen Sie mich über die verschiedenen Möglichkeiten nachdenken. Ich melde mich dann bei Ihnen.«
    Dann drehte sie sich mit nachdenklicher Miene zu ihm um.
    »Andererseits«, sagte sie, »nehme ich an, Sie sind gar nicht die Person, an die ich mich wenden sollte. Ich bin sicher, das Büro des Bürgermeisters verfügt über eine Kontaktperson für derartige Zwecke.«
    Soseki nickte. »Ich werde ihr sagen, dass sie sich bei Ihnen melden soll.«
    Nicolae lächelte. »Und Sie sind nur hier, weil …?«
    Weil seine ganze Karriere von dieser einen Konferenz abhängen könnte und sich die ganze verdammte Sache schlicht seiner Kontrolle entzog. Am liebsten hätte er das Treffen abgesagt. Er wünschte, es würde nie stattfinden, wünschte, diese Fremden würden einfach verschwinden und ihn in Ruhe lassen.
    Aber er sagte nichts dergleichen.
    »Als Bürgermeister bin ich praxisorientiert«, erklärte er. »Ich bemühe mich, stets darüber informiert zu sein, was meine Leute vorhaben.«
    »Hmmm.« Nicholaes Lächeln verblasste ein wenig. Sie war weniger an Sosekis Antwort interessiert, als vielmehr daran, die Küche in Ordnung zu bringen. Soseki hatte fast das Gefühl, überhaupt nicht zu existieren, und das war etwas, was ihm schon seit Jahren nicht mehr passiert war.
    »Ich überlasse Sie dann Ihrer Arbeit«, verkündete er, ehe er durch den Presseraum zurück in die große Halle des Kulturzentrums ging.
    Viele der Skulpturen waren von ihren ursprünglichen Standorten in der Mitte des Saals entfernt worden, um Platz für den großen Tisch zu schaffen, auf dessen Bereitstellung die Diplomaten bestanden hatten. Auch das war eine Veränderung, die Soseki nicht gefiel.
    Tatsächlich hatte ihn sein Besuch im Zentrum noch mürrischer gestimmt. Dabei hatte er gedacht, es würde ihn beruhigen.
    Das Letzte, was er wollte, war, dass Armstrongs Einfluss innerhalb seiner Amtszeit Schaden nahm. Diese Konferenz betraf ihn und seine Stadt, ob ihm das nun passte oder nicht in den meisten Abkommen war der Ort aufgeführt, an dem sie getroffen worden waren –, und er wollte einen guten Platz in der Geschichte haben. Soseki hegte Ambitionen, die über die Grenzen dieser Kuppel hinausgingen, und er musste dafür sorgen, dass seine Pläne nicht durch einen ökonomischen Skandal, ein politisches Debakel oder ein fehlgeschlagenes Zusammentreffen auf diplomatischer Ebene durchkreuzt wurden.
    Irgendwie musste er sich selbst als

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