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Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Titel: Miles Flint 03 - Die Tödlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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transferierte Geld über vier reine Nummernkonten ohne Namen, von denen keine Spur zurück zu ihm führte, ehe er es schließlich auf einem seiner Notfallkonten parkte.
    Flint überwies einen großen Teil seines Vermögens auf dieses Konto, nur für den Fall, dass er sich doch entschließen sollte zu verschwinden. Sollte er den Mond verlassen wollen, so konnte er das aus eigener Kraft tun, ohne eine Agentur, und er würde immer noch sein eigenes Geld haben.
    Außerdem lud er zwanzigtausend Credits auf einen der Chips an seiner Hand herunter, sodass er ein wenig Reisegeld hatte, sollte er überraschend fliehen müssen.
    Sein Mund war wie ausgetrocknet. Flint fühlte sich so nervös wie nie zuvor. Nicht einmal, als er den Gesetzen von Armstrong getrotzt und sich gegen die Polizei selbst gestellt hatte, war er so nervös gewesen.
    Paloma hatte ihn davor gewarnt, dass so etwas passieren würde. Sie hatte ihm gesagt, er würde Gesetze brechen, gegen die zu verstoßen er normalerweise noch nicht einmal im Traum denken würde. Und sie hatte ihm auch gesagt, er würde zu einem Menschen werden, den er nicht wiedererkennen würde.
    Sollte er flüchten, dann wäre er in der Tat dieser Mensch geworden.
    DeRicci startete endlich den Wagen und verließ den Parkplatz. Flint fragte sich, zu welchem Entschluss sie wohl gekommen war.
    Aber vermutlich würde er das noch früh genug herausfinden.
    Flint atmete tief durch und konzentrierte sich auf den Computer, der vor ihm wartete. Ehe er eine Entscheidung über seine Zukunft treffen konnte, brauchte er mehr Informationen. Er öffnete die Dateien, die er über die Lahiris angelegt hatte. Als er erwogen hatte, ihren Fall zu übernehmen, hatte er zunächst längere Zeit Informationen über die Familie gesammelt.
    Er hatte sogar Überwachungseinrichtungen in die Systeme ihrer Wohnung eingebaut. Diese Hilfsmittel waren zu jenem Zeitpunkt von neuester Machart und nicht zurückverfolgbar gewesen; aber inzwischen mochte sich das geändert haben.
    Die Lahiris hatten herausragende Systeme in ihrer Wohnung. Die Systeme waren gut versteckt, um den altmodischen Gesamteindruck zu wahren, aber sie waren da. Ihre Wohnung reinigte sich selbst, und sie ließen sich bei Bedarf von Robotern bedienen.
    Jede Bewegung, jedes Kommando hinterließ aber auch Spuren im System, und wenn Flint wollte, konnte er genau sehen, was die Lahiris in jeder einzelnen Sekunde jedes Tages getan hatten, seit er seine Spionageprogramme in ihre Systeme geladen hatte. Er konnte sogar die Scans abfragen, die ihr System durchgeführt hatte, um nach Sicherheitslücken zu suchen.
    Nun brauchte er diese Tracer, um sich die Wohnung im derzeitigen Zustand anzusehen. Außerdem musste er die zurückliegenden Daten herunterladen – und zwar, ehe die Polizei das System untersuchte. Er bezweifelte, dass die Polizei ihm auf die Spur kommen konnte, aber er musste dennoch vorsichtig sein.
    Flint aktivierte einen zweiten Schirm und rief die verschiedenen Kameras in der Wohnung auf. Dieser Schirm stellte ihm außerdem auch akustische Daten zur Verfügung. Auf einem dritten Schirm erfasste er die sensorischen Informationen: Er musste wissen, welche Gerüche in der Wohnung vorherrschten – das System würde ihm nur die beteiligten Moleküle liefern, aber seine eigenen Einstellungen waren geeignet, den zugehörigen Geruch zu identifizieren –, und er musste wissen, ob sich irgendetwas in der Wohnung verändert hatte. War die Temperatur gestiegen? Waren andere Moleküle in der Luft? Vielleicht solche, die zuvor noch nicht dort gewesen waren?
    Das System der Lahiris würde ihn auch über jeden Systemabsturz informieren und ihm einen Bericht über die Routineabläufe und eventuelle Änderungen dieser Abläufe liefern. Er hoffte, dass die Lahiris den audiovisuellen Aufzeichnungsmodus aus Sicherheitsgründen kontinuierlich aktiviert hatten.
    Und er hoffte, dass es eine Aufzeichnung von dem Mord selbst gab.
    Nachdem Flint die Daten ihres Systems in sein eigenes heruntergeladen hatte, färbte sich sein zweiter Schirm für einen Moment schwarz. Dann erschienen Bilder der Wohnung auf dem Bildschirm. Jeder Raum hatte ein eigenes Fenster, klein und rechteckig, und Flint sah Menschen, die sich in den verschiedenen Zimmern, der Küche und dem Wohnbereich aufhielten.
    Techniker. Sie waren immer noch am Tatort.
    Flint ließ sie durch sein eigenes System aufnehmen. Ihre Gespräche würden ihm vielleicht ein paar Informationen liefern; ihre Handlungen lieferten

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