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Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Titel: Miles Flint 03 - Die Tödlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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einmal die Namen aller Leute genannt, die mit ihr reisen. Nach allem, was wir wissen, könnten sie ebenso gut Attentäter sein, die angeheuert wurden, um das Führungsgremium der Erdallianz auszulöschen. Den Etaern traue ich das durchaus zu.«
    Die Generalgouverneurin legte die Fingerspitzen aneinander und starrte ihn über ihre Hände hinweg an. »Sie würden ihnen das zutrauen?«
    »Ja, Sir, das würde ich.«
    »Sie, der Experte für interstellare Politik. Der Mann mit den weitreichenden Erfahrungen aus dem diplomatischen Dienst, der Mann, der natürlich schon alle Teile des bekannten Universums bereist hat und sich folglich ein Urteil erlauben kann.«
    Ihr Sarkasmus wog umso schwerer, da sie wusste, dass Soseki das Sonnensystem noch nie verlassen hatte. Und sie kannte auch seinen Werdegang. Sie war diejenige, die ihm vorgeschlagen hatte, sich um das Amt des Bürgermeisters von Armstrong zu bemühen, als die Position hatte neu besetzt werden müssen. Aber sie war nicht erfreut darüber, dass er ein unabhängiger Denker war, der nicht immer tat, was sie von ihm erwartete, wenn es Mondangelegenheiten betraf.
    »Ich habe die Geschichte von Etae studiert«, sagte er, »und …«
    »Und Sie haben die Geschichte von Etae studiert.« Sie tippte sich mit den Fingern an das Kinn. »Natürlich haben Sie das mit Hilfe der Netze, der Datenbaken und der Niederschriften anderer Personen getan. Die Allianz legt größten Wert darauf, die Orte zu besuchen, deren Regierungen sich um eine Mitgliedschaft bewerben. Der Evaluierungsprozess erfordert Monate, manchmal Jahre praktischer Arbeit, ehe eine Entscheidung getroffen werden kann. Aber natürlich sind Ihre ›Studien‹ mehr wert als deren Ermittlungsarbeit.«
    »Das behaupte ich ja gar nicht.« Soseki hatte Mühe, einen ruhigen Tonfall beizubehalten. »Ich beklage lediglich, dass Döbryn versucht, eine Gruppe unbekannter Personen in meine Stadt zu schleusen, ohne das Protokoll zu befolgen oder sich an die Vorschriften zu halten. Sie hat sogar die Allianz kalt erwischt. Die haben gedacht, sie käme allein.«
    »Sie haben bereits beschlossen, dass sie mit ihren Sicherheitsleuten willkommen ist. Sie sind derjenige, der die ganze Sache verzögert, Arek.«
    Soseki starrte sie an. Sie konterte mit einem kalten Blick und einer ungerührten Miene. Mit Logik und Höflichkeit würde er sie nicht überzeugen können. Er bezweifelte, dass er sie überhaupt überzeugen konnte, aber er musste es wenigstens versuchen.
    »Wissen Sie, wer Anatolya Döbryn ist?«, fragte er.
    »Selbstverständlich«, sagte sie. »Jeder …«
    »Man nennt sie die Schlächterin von Etae«, fiel Soseki der Generalgouverneurin ins Wort. »Es heißt, sie habe persönlich einhundert Enison getötet, um den Tod ihres Vaters zu rächen. Aber ob sie das nun getan hat oder nicht, in jedem Fall hat sie den Tod aller Enison in Gefangenschaft angeordnet und ganze Städte zerstört …«
    »Enison?« Die Generalgouverneurin legte den Kopf zur Seite. Offensichtlich hatte sie das Wort noch nie gehört.
    »Die Menschen, die die Regierung von Etae gebildet haben«, erklärte Soseki. »Sie kennen sie vielleicht als Usurpatoren oder Rebellen, aber tatsächlich haben sie die Regierung über einen Zeitraum von beinahe vierzig Jahren gestellt.«
    »Die Geschichte interessiert mich nicht sonderlich«, sagte die Generalgouverneurin. »Ich habe festgestellt, dass die politischen Konflikte anderer Welten für mich zu sehr im Dunkel liegen. Um die Feinheiten der Politik von Etae wird sich die Allianz kümmern, nicht Sie und ich. Und Sie, Arek, mischen sich in die Politik der Allianz ein. Wenn Sie damit nicht aufhören, werde ich Ihnen Ihre Amtsbefugnisse nehmen müssen.«
    Soseki empfand eine Verzweiflung, die er seit dem Mondmarathon nicht mehr gefühlt hatte, als ihm klar geworden war, wie katastrophal das alles hätte enden können.
    »Alles, was ich von diesen Leuten will«, sagte er, »ist, dass sie ihre Namen und ihre DNA-Identifikation angeben und ihren Werdegang offenlegen. Wenn sie Strafakten haben oder auf Beobachtungslisten stehen, will ich sie in meiner Stadt nicht haben. Jeder hat sich an diese Regeln zu halten. Ich verstehe nicht, warum für diese Leute eine Ausnahme gemacht werden soll.«
    »Gerade weil sie versuchen, sich an die Regeln zu halten, soll für diese Leute eine Ausnahme gemacht werden.« Die Generalgouverneurin ließ die Handflächen auf die Schreibtischoberfläche klatschen. »Das ist es, was Sie nicht sehen,

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