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Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Titel: Miles Flint 03 - Die Tödlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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analysierte.
    Schließlich instruierte er den neuen Rechner, die Daten zu reparieren.
    Die Reparatur nahm eine weitere Stunde in Anspruch; die Datei war arg beschädigt. Flint konnte nur hoffen, dass sie sich am Ende würde abspielen lassen.
    Als die Datei wiedergabebereit war, piepte der Computer. Flint drückte eine Taste auf seiner Tastatur, woraufhin die übrigen Schirme in den Schreibtisch eingefahren wurden. Dann gab er dem Rechner den Befehl, die Aufzeichnung in Sechs-Stunden-Schritten, beginnend mit den letzten sechs Stunden, auf dem verbliebenen Schirm abzuspielen.
    Der Anfang war uninteressant. Richter Lahiri ging in den Wohnbereich und wieder hinaus und sprach dabei häufig mit jemandem, der sich hinter ihm aufhielt. Dr. Lahiri war in der Küche beschäftigt – nicht mit Kochen, aber damit, eine Mahlzeit auf einem Tablett anzurichten, das sie anschließend in einen der hinteren Räume brachte.
    Flint fühlte, wie ihn ein Schauder befiel. In diesem hinteren Zimmer, so nahm er an, musste Carolyn sein.
    Er sah sich die Aufzeichnung im schnellen Vorlauf an und kehrte nur zu normaler Geschwindigkeit zurück, wenn jemand über den Bildschirm flitzte. Das waren zumeist entweder Richter oder Dr. Lahiri. Auffallend war, dass er sie nie zusammen zu sehen bekam.
    Selbst dieses tonlose, zweidimensionale Video verlieh ihm ein Gefühl dafür, dass in der Beziehung der Lahiris Eiszeit geherrscht hatte, vermutlich innerhalb der Monate, seit Dr. Lahiri beschlossen hatte, Flint auch ohne Zustimmung ihres Mannes anzuheuern.
    Nach drei Stunden sah Flint zum ersten Mal Carolyn. Sie ging in einem Hausmantel durch den Korridor, und ihre nackten Füße lugten unter dem Saum hervor. Ihr Haar war zerzaust, die Augen verschlafen. Sie betrat einen anderen Raum, vermutlich das Badezimmer, und blieb für eine weitere halbe Stunde verschwunden.
    Dr. Lahiri gesellte sich im Wohnbereich zu Richter Lahiri, wo beide auf den unbequem aussehenden antiken Stühlen Platz nahmen und eine lebhafte Unterhaltung führten. Gelegentlich winkte der Richter oder die Ärztin mit einer Hand in Richtung Korridor. Offensichtlich ging es in ihrem Gespräch um Carolyn, und offensichtlich waren sie sich nicht einig.
    Seufzend lehnte Flint sich auf seinem Stuhl zurück. Hätte er gewollt, so hätte er sein System anweisen können, das Gespräch so weit wie möglich zu entschlüsseln. Das System war darauf programmiert, verschiedene Sprachen von den Lippen zu lesen; folglich konnte er sich, soweit die Aufnahmen einen klaren Blick auf die Gesichter der Lahiris boten, einen recht großen Teil ihrer Unterhaltung ausgeben lassen.
    Aber er wollte warten und sehen, wie das Video endete, ehe er in diesem Punkt eine Entscheidung traf.
    Dann tauchte Carolyn auf. Sie war genauso gekleidet wie stets, wenn er sie gesehen hatte: sauber und ordentlich, der Körper betont durch eine lange Bluse, die sie über einer locker sitzenden Baumwollhose trug. Und die gleichen Schuhe mit den Gummisohlen, die ihre Füße schon im Spacer’s Pub geziert hatten.
    Carolyn setzte sich nicht zu ihren Eltern, sondern blieb stehen, und die Spannung in ihrem Körper war so offensichtlich wie an jenem Tag, als sie vor Flint die Stufen erklommen hatte, um ihre Eltern wiederzusehen.
    Etwas war bei dieser Wiedervereinigung schiefgegangen – oder die Wiedervereinigung war von vornherein keine gute Idee gewesen. Dr. Lahiri hielt den Kopf während des Gesprächs gesenkt. Ihre Hände lagen gefaltet auf ihrem Schoß, und die Daumen pochten in einer Geste der Verärgerung aneinander.
    Richter Lahiri hatte offenbar auch nicht viel zu sagen. Seine Lippen waren schmal, und seine Hände umfassten die Armlehnen seines Stuhls so kraftvoll, dass seine Knöchel weiß hervortraten. Carolyns Kopf bewegte sich rhythmisch, so wie es die Köpfe von Menschen zu tun pflegen, wenn sie ihren Worten Nachdruck verleihen wollen; aber Flint konnte ihr Gesicht nicht sehen.
    Das war der Moment, in dem ihm bewusst wurde, dass die Aufzeichnung den Raum aus allen Winkeln hätte erfassen müssen. Er hatte es lediglich geschafft, einen zu finden. Und was er gefunden hatte, waren offenbar schlicht die Überbleibsel der Aufnahmen einer Kamera; die Aufzeichnungen der anderen mussten zerstört worden sein.
    Die Unterhaltung dauerte noch eine Stunde, bis plötzlich alle drei zusammenzuckten. Offensichtlich hatten sie ein Geräusch gehört, und das reichte, um ihr Gespräch zu unterbrechen.
    Richter Lahiri drehte sich zu seiner Frau

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