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Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Titel: Miles Flint 03 - Die Tödlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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war ihnen nicht gelungen; Anatolya hatte früh gelernt, alles, was um sie herum geschah, genau zu beobachten, und sie hatte gesehen, wie die Reisenden umgeleitet worden waren, wie man sie angewiesen hatte, einen anderen Ausgang zu benutzen, oder ihnen entsprechende Nachrichten über ihre Links hatte zukommen lassen.
    Die Hand voll Reisende, die sich geweigert hatten, waren von Sicherheitsleuten fortgebracht worden. Offensichtlich wollte der Hafen oder die Stadt Armstrong niemanden in Anatolyas Nähe oder der Nähe ihrer Leute sehen, während sie den Hafen verließen.
    Und das beunruhigte sie ebenfalls. Fast hätte sie kehrtgemacht, als sie auf diese Tatsache aufmerksam geworden war und den leeren Korridor vor sich gesehen hatte. In gewisser Weise waren sogar die allmählich lauter werdenden Geräusche beruhigend, die außerhalb der Ausgangstür erklangen: Ja, es gab einen Plan; ja, es ging um sie, und, ja, das war etwas, womit sie umgehen konnte.
    Anatolya hatte halbwegs damit gerechnet, dass in den Korridoren ein Attentäter auf sie warten würde. Wäre das der Plan gewesen, dann wäre sie – oder ihr Attentäter – bereits tot.
    Vor der Doppeltür zur Straße führte der Korridor um eine weitere Biegung. Gianni war so dicht neben ihr, wie er wagte. Sein mächtiger Leib versperrte ihr nicht die Sicht auf den vor ihr liegenden Korridor, aber er versperrte ihr die Sicht auf die Wand zur Rechten. Er ging einen halben Schritt vor ihr, bereit, alles abzuwehren, was auf sie zukäme, sollte es sich als notwendig erweisen.
    Collier, der links neben ihr ging, beugte sich näher heran. »Bitte, Ms Döbryn«, sagte er so leise er konnte, ohne dabei in Flüstern zu verfallen. »Wir müssen umkehren.«
    »Ich gehe nicht zurück in diesen Hafen«, schnappte sie.
    Ihre Leute gingen schneller, und Collier musste laufen, um mit ihnen mitzuhalten. Er atmete schwer. Von den Etaern war keiner auch nur ansatzweise ins Schwitzen gekommen.
    »Es gibt ein Problem an diesem Ausgang«, sagte er. »Bitte, lassen Sie uns einen anderen Ausgang nehmen.«
    »Nur, um dort ebenfalls auf ein Problem zu stoßen?«, entgegnete Anatolya. »Ich glaube nicht, Mr Collier.«
    Er verzog das Gesicht. »Sie sind diejenige, die beklagt hat, dass Ihre Leute keine Waffen haben. Wenn wir zurückgehen, können wir vielleicht ein paar Sicherheitsbeamte des Hafens anfordern …«
    »Meine Leute können sich mit oder ohne Waffen verteidigen«, erklärte Anatolya und wünschte sogleich, sie hätte den Mund gehalten. Sie wollte nicht drohend oder schwierig erscheinen. Und sie wollte diesem Lakaien auch nicht zu viel offenbaren, einem Mann, der sich ihr von Anfang an in den Weg gestellt hatte.
    »Bitte, Ms Döbryn, meine Mitarbeiter warnen davor, dass es vor der Tür einen Massenauflauf gibt, und die Leute sind überaus aufgebracht.«
    »Weswegen?«, fragte Anatolya, ohne auch nur einen Schritt langsamer zu werden. Licht strömte durch die Doppeltür am Ende des Korridors herein. Sie brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass dieses Licht genauso künstlich war wie das im Inneren des Hafengebäudes. Armstrong war eine Kuppelstadt. Sie würde kein richtiges Licht mehr zu sehen bekommen, bis sie wieder auf ihrem Schiff war.
    »Sie sind aufgebracht, weil man Ihnen gestattet hat, nach Armstrong einzureisen.« Dieses Mal war Collier wieder klar und deutlich zu hören.
    Döbryns Leute sahen sich zu ihm um. Sogar die drei Personen, welche die Vorhut bildeten, brachen ihre Reihe auf – brachen die Vorschriften, die Anatolya vor langer Zeit als Teil einer sinnvollen Verteidigungsformation ein geführt hatte. Sie würde sie später zurechtweisen. Bisher gab es auf diesen Korridoren nichts, wogegen sie sich hätten verteidigen müssen.
    Aber die Stimmen waren lauter geworden.
    Wie geschickt von ihren Gegnern – wer auch immer sie sein mochten –, die Bevölkerung darüber zu informieren, dass Etaer in die Kuppel einreisen würden. Sollte doch jemand anderes an ihrer Stelle protestieren. Alle wuschen ihre Hände in Unschuld, und das Ergebnis blieb doch das Gleiche.
    Die Konferenz mit Anatolya Döbryn würde für die Allianz in einem Desaster enden, einem, über das überall in den Netzen berichtet werden würde. Armstrong war als zivilisierte, friedfertige Stadt bekannt. Wenn die Leute, die Anatolya mit hergebracht hatte, es schafften, diese guten Bürger aufzubringen, nun, dann würde gewiss keine andere Stadt noch das Risiko auf sich nehmen, ihr und ihren

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