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Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Titel: Miles Flint 03 - Die Tödlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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unter sie und drehte sie wieder zurück, sodass es den Anschein hatte, als wäre sie auf ihre Waffe gefallen.
    Dann startete er alle Bots neu und erteilte ihnen verbale Anweisungen darüber, welche Bereiche sie zu reinigen hatten. Die Bots nahmen sich die Schleifspuren, den großen Fleck an der Wand, die Tropfen und die Fußabdrücke vor.
    Sie reinigten sogar die Schuhe des Täters und seine Kleidung.
    Nun sah der Tatort fast so aus wie das Bild, das Flint auf den anderen Computern gesehen hatte, bis auf eine Ausnahme: Die Wände waren überwiegend sauber. Nur die Wand, vor der Carolyn gestanden hatte, als sie erschossen worden war, wies noch Spuren von Blut und Gehirnmasse auf, und diese Wand war, Flints Notizen zufolge, absolut sauber gewesen.
    Der Mörder hatte den größten Teil der verbliebenen Zeit nach den Morden für die Reinigung des Zimmers aufgewandt. Nun trat er an die Schalttafel des Sicherheitssystems – verborgen hinter einem der Gemälde – und öffnete sie.
    Dann hielt er plötzlich inne, als wäre ihm ein Gedanke gekommen. Er drehte sich wieder zu der Kamera um. Seine Hände bewegten sich, ohne dass Flint den Zweck hätte erfassen können. Offensichtlich sprach er wieder.
    Die Bots, die sich um die Reinigung gekümmert hatten, verteilten sich im Zimmer. Dann spien sie die aufgesammelten Spuren auf die Möbel, die Wände, den Boden. Die Spritzer verteilten sich genau so, wie sie es getan hätten, wären die Lahiris an den Stellen getötet worden, an denen sie nun lagen.
    Abermals breitete sich eine Gänsehaut über Flints Körper aus. So etwas hatte er noch nie gesehen.
    Dann sammelte der Mann die Bots ein, entnahm seine Chips und warf sie in einem Haufen vor die Küchentür. Der einzig verbliebene Bot schwebte noch immer in seiner Ecke, als wäre gar nichts passiert.
    Schließlich griff der Mann nach der Hauptsteuereinheit des Sicherheitssystems. Während Flint noch zusah, flackerte das Bild und erlosch dann ganz.
    Flint hatte noch nie etwas annähernd so Brillantes gesehen. Der letzte Bot würde reprogrammiert werden, um die Wohnung mit Ausnahme des inszenierten Bereichs zu säubern. Das war dann auch der Grund dafür gewesen, warum die Wohnung so sauber, die Blutflecken aber an den Wänden verblieben waren. Vermutlich würde der Bot auch die beschädigten Bots einsammeln und zur Wiederaufbereitung schicken. Das Programm war jedoch nicht darauf ausgelegt, neue Bots zu beschaffen – das war eine Entscheidung, welche die Lahiris, wären sie noch am Leben, selbst hätten treffen müssen.
    Also hatte dieser eine kleine Bot die letzten paar Tage in der Wohnung damit zugebracht, Spuren zu vernichten, Beweise für die Anwesenheit des Mörders fortzuwischen und ihm zu helfen, sein Lügenmärchen glaubhaft zu machen.
    Flint schüttelte den Kopf. Er wollte DeRicci davon erzählen. Sie würde diese Information brauchen, wollte sie diesen Fall je lösen.
    Aber er wusste nicht, wie er das anstellen sollte. Seine eigenen Signaturen befänden sich im System der Lahiris, so tief vergraben wie das Video selbst. Nach allem, was die Polizei bisher wusste, musste sie annehmen, Flint hätte ein gefälschtes Video deponiert, um sich selbst zu entlasten.
    Das jedenfalls würde er denken, wenn er so spät auf dieses Video stoßen würde, ganz besonders, da seine Spionageausrüstung schon seit längerer Zeit im System der Lahiris lauerte.
    Für den Augenblick konnte Flint nur hoffen, dass die Techniker der Detective Division so schlecht wie eh und je waren, wenn es darum ging, ein Computersystem auseinanderzunehmen. Das Letzte, was er jetzt brauchen konnte, war, dass sie noch mehr Beweise für seine Verwicklung in dieses Verbrechen fanden.
    Auf dem Computerschirm vor ihm lief noch immer die Videoaufzeichnung, auch wenn das Bild schwarz blieb. Eine Audioaufzeichnung hatte er nicht; also wusste er nicht, was dort stattgefunden hatte.
    Dennoch gab er dem Rechner den Befehl, einen Aufräumversuch durchzuführen und nachzuforschen, ob noch irgendwelche Bilder verfügbar waren. Viel Hoffnung hatte er zwar nicht, aber er wollte auch nichts unversucht lassen.
    Außerdem startete er das Übersetzungsprogramm in der Hoffnung, er könnte durch die Lippenbewegungen noch etwas erfahren – wenigstens etwas mehr, als er bisher erfahren hatte. Und er speiste die gespeicherten Bilder des Mörders in ein anderes System ein und nutzte sie als Vorlage, um sie mit allen bekannten Kriminellen des Sonnensystems zu vergleichen.
    Sollte er

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