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Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Titel: Miles Flint 04 - Das Marsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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geworden.
    Sie hatte nur zwei Assistenten, und die hatte sie bereits mit wichtigen Aufgaben betraut. Also würde sie selbst sich blind durch die Daten der Kuppeluniversität tasten müssen, bis sie jemanden gefunden hätte, der ein Experte auf dem Gebiet außerirdischer Studien war. Dann würde sie sich erkundigen, wer sich auf die Disty spezialisiert habe.
    Schließlich stieß sie auf den Namen Coral Menodi und den zugehörigen privaten Link. Als DeRicci es über den Link versuchte, erhielt sie zunächst keine Antwort. Sie wollte sich schon nach jemandem anderen umsehen, als ihr einfiel, wie die Leute sie früher erreicht hatten, wenn sie ihre Links deaktiviert hatte. Sie aktivierte jeden Alarm, jedes Rotlicht und jedes Blinklicht, das über Links verfügbar war, und schickte alles zusammen mit ihrer Kontaktanfrage an Menodi.
    Menodi meldete sich über Audio und Video. DeRicci lud ihr Bild aus ihren Links auf den Schreibtischschirm.
    Menodi war zierlich, hatte schwarzes Haar und eine Hautfarbe wie Flint, eine Kombination, wie DeRicci sie noch nie zuvor gesehen hatte.
    »Verzeihen Sie, Professor«, sagte DeRicci, nachdem sie sich vorgestellt hatte. »Soweit mir bekannt ist, sind Sie auf Disty spezialisiert?«
    »Niemand ist auf die Disty spezialisiert«, stellte Menodi richtig. Hinter ihr bewegte sich jemand. Da war eine Menge Haut und ein zerwühltes Bett. DeRicci hatte die Frau offensichtlich bei etwas gestört. »Dazu sind sie zu verschlossen.«
    »Aber Sie verstehen sie.«
    »Nein, Sir, ich versuche es. Ich nehme an, das wird mein Lebenswerk sein.«
    »Haben Sie heute schon Nachrichten gesehen?«
    Menodi sah sich über ihre Schulter um und machte eine Geste, die der visuelle Link nicht erfasste, ehe sie sich wieder umdrehte. »Nein. Sollte ich?«
    DeRicci unterdrückte einen Seufzer. Langsam begriff sie, warum die Leute früher oft so gereizt auf sie reagiert hatten. Absichtliche Ignoranz machte alles nur noch schwerer.
    So schnell sie konnte erklärte sie, was auf dem Mars vorgefallen war, ehe sie Flints Theorie erwähnte, ohne allerdings seinen Namen zu nennen, und hinzufügte, dass die Vermutung, es könne zu einem solchen Szenario auf dem Mond kommen, eigentlich aus der Saharakuppel stamme.
    »Zunächst«, begann DeRicci, »ist diese Sache mit der Kontamination richtig?«
    Menodis Haut war noch blasser geworden. »Oh, ja, ich weiß nicht, für wie ernst die Disty diese Kontamination halten – offensichtlich sehen sie sie als ziemlich drastisch an, sonst würden sie nicht derart in Panik die Saharakuppel verlassen –, aber die Lage könnte so sehr außer Kontrolle geraten, dass unsere eigene Disty-Bevölkerung, die, wie Sie wissen, recht groß ist …«
    DeRicci wusste das nicht. Sie wusste, dass es eine Disty-Sektion in Armstrong gab, und um die hatte sie seit ihrer ersten Begegnung mit den Disty stets einen großen Bogen gemacht. Und sie bemühte sich, mit den Disty selbst ebenso zu verfahren.
    »… Unsere Disty könnten glauben, dass die Anwesenheit der Kontaminierten in unseren Häfen reichen könnte, um den ganzen Mond zu kontaminieren. Mit Bestimmtheit kann ich das nicht sagen, solange ich die Art der Kontamination nicht genau kenne.«
    »Wenn ich diese Information beschaffen kann, wären Sie dann in der Lage, mir zu helfen?«
    »Es liefe immer noch auf Rätselraten hinaus. Normalerweise würde ich mich an Freunde aus der Disty-Gemeinde wenden, aber das halte ich in diesem Fall nicht für klug.«
    DeRicci hielt eine solche Kontaktaufnahme sogar für ideal. Sie hätte sich an ein Disty gewandt, würde sie eines kennen. »Warum nicht? Wir brauchen ihren Rat!«
    »Hatten Sie Kontakt zu einem der flüchtenden Disty?«, fragte Menodi.
    »Nein«, erwiderte DeRicci.
    »Hatten Sie Kontakt zu irgendjemandem, der Kontakt zu diesen Disty hatte?«
    DeRicci kam sich vor wie auf dem Prüfstand. »Nein.«
    »Wie ist es mit Kontakten zu irgendjemandem in der Saharakuppel?«
    »Menschen oder Disty?«
    »Beides.«
    »Nein«, antwortete DeRicci. »Keinen Kontakt.«
    »Hatten Sie Kontakt zu irgendjemandem, der im Zuge der Krise mit jemandem in der Saharakuppel gesprochen hat?«
    Beinahe hätte DeRicci nein gesagt, doch dann dachte sie an Flint. »Ein Kollege hat das getan. Er ist derjenige, der mich vor der ganzen Sache gewarnt hat.«
    Menodi fluchte leise.
    »Das ist reine Spekulation«, sagte sie, »aber unter Berücksichtigung der Reaktion, die die Disty auf diese wie auch immer geartete Krise zeigen, würden sie Sie

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