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Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Titel: Miles Flint 04 - Das Marsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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diese Leute zur Mitarbeit bei dieser Mission »überredet« worden waren? Hätte sie ihn um seine Hilfe gebeten, wenn sie es gewusst hätte?
    Als das Schiff in sicherer Entfernung zum Mond war, schaltete er den Autopiloten ein und verlinkte ihn mit seinem persönlichen Netzwerk, ehe er das Cockpit verließ. Er ging die mit Teppich ausgelegten Gänge hinunter, vorbei an der schicken Bordküche, die zur Standardausstattung von Jachten wie dieser zählte, vorbei am Aufenthaltsbereich und der Messe hinein in den Spielbereich.
    Flint spielte keine Spiele, und ursprünglich hatte er die Werft darum gebeten, den Raum umzugestalten. Aber dort hatte man nur die Spielatmosphäre gemildert und Flint überzeugt, einen Teil der Einrichtung beizubehalten. Seine Gäste, so hatte man ihm erklärt, wüssten die Gelegenheit, sich ein wenig zu vergnügen, auf einer langen Reise gewiss zu schätzen.
    Flint hatte die Jacht nie als Objekt des Vergnügens angesehen, und er hatte auch nie mit Gästen gerechnet. Dennoch musste eine ferne Erinnerung an das Gespräch mit der Werft noch in seinem Kopf herumgespukt sein. Denn er hatte die sieben Passagiere hierher gebracht, nachdem er ihnen ihre jeweiligen Quartiere gezeigt hatte.
    Die Luft im Spielzimmer war unverbraucht, sogar jetzt, da er mit Menschen angefüllt war. Im ganzen Raum roch es vage nach Moschusparfüm und Knoblauch – die Servierbots trugen einen Imbiss umher, irgendetwas aus Rindfleisch und Knoblauch, das aus Flints Küchenbeständen stammte. Doch die Mühe war bei diesen Leuten vergeblich; keiner von ihnen aß etwas.
    Alle sieben starrten Flint an, als er den Raum betrat und sich an die schmucke schwarze Wand lehnte. Auf dem Weg hierher hatte er sich überlegt, dass er nichts zu verlieren hätte, wenn er sich von den diversen Regierungsstellen distanzierte, die diese Leute zusammengetrieben hatten.
    »Ich habe Ihre Unterhaltung mit angehört«, erklärte er und deutete mit einem Nicken auf die kleine Systemkonsole in der Nähe der Decke, um sie wissen zu lassen, dass er die Tonübertragungssysteme des Schiffes nicht vor ihnen verborgen gehalten habe. »Wir können umkehren, wenn Sie es wünschen. Ich bin kein Angehöriger irgendeiner Behörde. Ich bin nur der Pilot, der angeheuert wurde, um Sie zum Mars zu bringen.«
    »Sie würden uns nach Hause zurückbringen?«, fragte Hildy Vajra. Sie war die jüngste Überlebende, war kaum vier Monate alt gewesen, als das Massaker stattgefunden hatte, und doch sah sie heute älter aus als alle anderen. Sie hatte offensichtlich keine Modifikationen vornehmen lassen. Ihre Augenwinkel waren voller Lachfalten, und ihre Haut nahm allmählich die Patina des Alters an.
    »Ja«, bestätigte Flint. »Ich kann mich nicht dafür verbürgen, was passieren wird, wenn Sie dort angekommen sind, aber ich würde Sie wieder nach Armstrong fliegen und mich bemühen, keine Aufmerksamkeit zu erregen.«
    »Und das bedeutet was?«, fragte Kiyoshi Stewart. Er war der Älteste, und er hatte an diesem Tag den weitesten Weg zurückgelegt. Seine Heimat war eine der kleinen, abgelegenen Kuppeln in der Nähe des Tycho-Trichters.
    »Der Liegeplatz meiner Jacht befindet sich in Terminal 25«, sagte Flint. »Einer der Vorzüge dieses Bereichs besteht darin, dass ich Space Traffic mein Kommen und Gehen nicht melden muss. Wenn sie uns nicht zufällig bemerken, dürften wir also leicht hineinkommen.«
    »Aber zurzeit kann niemand auf dem Mond landen«, wandte Elwin Wilson ein. Er war der Weichliche, der, der so aussah, als könnte er überall mit seiner Umgebung verschmelzen. Flint wunderte sich, dass er überhaupt etwas gesagt hatte.
    »Ich kenne ein paar Leute. Deshalb könnte es uns gelingen zu landen«, meinte Flint.
    »Was auch die Aufmerksamkeit auf uns lenken würde«, gab Juana Marcos zu bedenken. Ihre Schönheit war so perfekt, dass sie falsch aussah – hohe Wangenknochen, Mandelaugen, glatte Haut. Ihre Augen- und Haarfarbe passten perfekt zusammen, und die Farbe ihrer Wangen griff die Pinktöne ihrer Bluse wieder auf. Ihre Beine, die in kurzen Hosen steckten, hatte sie grazil übereinandergeschlagen, als würde sie eine Party besuchen, statt ihre Heimat zu verlassen.
    »Mag sein«, sagte Flint. »Vielleicht aber auch nicht.«
    »Was wird uns das kosten?«, fragte Wilson.
    »Nichts«, erwiderte Flint. »Ich tue das nicht für Geld.«
    »Warum tun Sie es dann?«, fragte die letzte Frau, Eugenie McEvoy. Ihr blaues Haar wirkte affektiert, ebenso wie ihre gesamte

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