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Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Titel: Miles Flint 04 - Das Marsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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zugeworfen hatte.
    »Dann sollten wir herausfinden, wo der Rest von uns steht«, meinte Weiss. »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, Mister, würden Sie uns allein lassen? Und vielleicht die Intercom im Kontrollraum für eine Weile abschalten!«
    Mister. Nun erst fiel Flint auf, dass er vergessen hatte, sich mit Namen vorzustellen. »Klar.«
    Er nickte ihnen zu und ging zur Tür hinaus. Er würde die Überwachungsanlage nicht abschalten. Er wollte zu jeder Zeit wissen, was die Leute auf seinem Schiff gerade taten.
    Aber er würde ihnen zumindest die Illusion einer Privatsphäre gönnen – so wie er ihnen die Illusion der freien Entscheidung gegönnt hatte.

 
56
     
    H auk Rackam beobachtete die Wandschirme in seinem Büro, starrte die Hunderte von Schiffen an, die noch immer den Orbit des Mars verließen. Hunderte von Schiffen, und alles nur, weil er die Häfen nicht geschlossen hatte. Seine Assistentin, Zayna Columbus, lieferte ihm ständig die neueste Zahl der Todesopfer unter den Disty, vorwiegend, um Salz in die Wunde zu streuen. Sie war die ganze Zeit anderer Meinung gewesen. Er hatte eine Anordnung erteilt, und sie ließ ihn jetzt dafür leiden, dass er ihren Rat nicht angenommen hatte.
    Er hatte keine Ahnung, wie viele Tote es in den Häfen gegeben hätte, hätte er sie geschlossen, wie sie es vor all diesen Stunden vorgeschlagen hatte. Er wusste sehr wohl, dass die kollidierenden und explodierenden Schiffe sein Werk waren, so wie die geretteten Disty-Leben – die Tatsache, dass nur Wells und die Saharakuppel betroffen waren – auch sein Werk waren.
    Und Columbus’ Werk.
    Rackam schloss die Augen und rieb sie sich. Wenn das alles vorbei wäre, würde er als künftiger Leiter der Menschenregierung des Mars zurücktreten. Er hatte gedacht, es ginge um eine rein protokollarische Position – er hatte sogar die Statuten studiert: Es war eine protokollarische Position, ausgenommen den unwahrscheinlichen Fall eines Machtvakuums in Ermangelung einer echten Führungsspitze.
    Was leider in diesem Fall eingetreten war. Rackam hatte sorgsam darauf geachtet, alles aufzuzeichnen: die Nichtverfügbarkeit des Hohen Rats der Disty, der Todesschwadron oder irgendeiner anderen Person, die ihm einen Rat hätte geben können. Er hatte sogar Wome Nakamura angewiesen, die Notizen aller Beteiligten über die Ereignisse des vergangenen Tages einzusammeln, damit er, wenn die Sache vor Gericht käme – und das würde sie gewiss –, Beweise vorlegen konnte, dass jemand hatte handeln müssen und seine Assistenten ihn davon überzeugt hatten, dass er derjenige sei.
    Dieses Wissen konnte sein Gewissen natürlich nicht besänftigen. Er hatte das Gefühl, er hätte, wäre er klüger gewesen oder vielleicht auch nur nicht so sehr auf seine eigene Angst fixiert, eine bessere Entscheidung fällen können.
    Er war nicht für derartige Entscheidungen geschaffen. Er war dafür nicht ausgebildet, und er besaß nicht den passenden Verstand dazu und offensichtlich auch nicht den Magen.
    Die Tragödie dieses Tages würde ihn den Rest seines Lebens verfolgen, selbst wenn er nicht wegen all dieser Todesfälle vor Gericht gestellt würde.
    »Sir?« Columbus war wieder an seiner Tür. Ihm kam sie mit ihrer Gleichgültigkeit in Bezug auf ihr Auftreten, ihren zu intelligenten Augen, die stets alles sahen, und dem kleinen, stets missbilligenden Mund immer grotesker vor.
    »Was ist jetzt?«, fragte er und machte sich nicht die Mühe, die Ermattung, die er empfand, aus seiner Stimme fernzuhalten.
    »Wir haben endlich etwas von den Disty gehört.«
    Ein Schweißtropfen rann über sein Gesicht und blieb an seinem Kinn hängen. »Und?«
    »Sie haben eine Lösung gefunden, Sir, und sie wollen, dass wir entsprechende Vorkehrungen in Zusammenarbeit mit den Regierungen in Wells und der Saharakuppel treffen. Sie werden sich um ihre Leute kümmern, aber da sind auch Menschen, die dekontaminiert werden müssen.«
    Eine Lösung? Menschen? Dekontaminiert? Sollte er wirklich so viel Glück haben?
    »Was haben wir zu tun?«
    »Eine Todesschwadron wird in zwei Tagen in Wells eintreffen. Die Schwadron wird ihr eigenes Ritual zur Dekontamination der Kuppel und auch der darin lebenden Menschen ausführen.« Sie berührte einen Chip auf ihrem Handrücken. »Ich habe eine Liste mit Anweisungen. Die Menschen in Wells sollen all diese Dinge tun, um sich vorzubereiten.«
    Rackam wischte sich den Schweiß vom Kinn. »Was ist mit der Saharakuppel?«
    »Das ist komplizierter. Die

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