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Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Titel: Miles Flint 04 - Das Marsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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ihrer Materialproben umräumen und so einen Teil der Schubladen an der Wand für weitere Leichen verfügbar machen.
    Oder für Leichenteile.
    Außerdem würde sie eine Einstufung der hereinkommenden Leichen vornehmen müssen und einteilen, in welcher Reihenfolge die Fälle bearbeitet werden sollten. Sie wusste, ohne auch nur zu fragen, dass die menschlichen Behörden ebenso wie die menschlichen Bewohner der Kuppel wissen wollen würden, wie jedes einzelne menschliche Opfer der Massenflucht ums Leben gekommen war. Aber sie wusste nicht, wie sie mit den Disty verfahren sollte, wo sie ihre Leichen verwahren sollte, ob sie ihre Leichen verwahren sollte.
    Sie würde sich bei hohen Tieren danach erkundigen müssen, aber die waren im Moment beschäftigt, waren überwältigt, nicht allein von den panischen Disty, sondern auch von dem Machtvakuum, das die Disty hinterließen, während sie versuchten, aus der Kuppel zu flüchten. Das bedeutete jedoch nur, dass niemand Zeit für Feinheiten aufzubringen vermochte, Feinheiten wie die Frage, wie mit den Leichen umzugehen sei.
    Der Umgang mit Toten. Das war exakt das, was die Saharakuppel erst in diese Krise gestürzt hatte.
    Scott-Olson schloss die Augen und ließ sich auf einen Stuhl sinken.
    Sie wünschte, alles wäre vorbei, aber stattdessen ging es gerade erst los.

 
32
     
    A ls Flint das Kuppelblick-Hotel verlassen hatte, ging er zu Fuß zurück ins Büro. Er brauchte Zeit, die Dinge zu überdenken, ohne dass er sich mit öffentlichen Transportmitteln oder irgendwelchen anderen Problemen herumschlagen musste, die er vorfinden mochte, wenn er wieder in seinem Teil der Stadt angelangt war.
    Die meisten seiner Links hatte er abgeschaltet. Er wollte Stille, nicht, dass er davon innerhalb der Stadt viel bekommen würde. Die Menschen unterhielten sich lautstark auf den Straßen, manche standen ganz allein da und vergaßen, die Stimme zu dämpfen, während sie ihre Stimmlinks benutzten. Musik plärrte ihm aus den Restaurants am Wegesrand entgegen, und Luftwagen hupten über ihm. Manche Wagen hupten einfach zum Ausdruck des Missvergnügens, während andere mit halsbrecherischer Geschwindigkeit vorbeibrausten, vielleicht getrieben von der Hoffnung, ein paar Fußgänger in Rage zu bringen.
    Flint konnte gar nicht noch mehr in Rage geraten. Er war auf Costards Verschwinden vorbereitet gewesen, nicht auf ihren Tod. Nach allem, was sie ihm erzählt hatte, und auch nach seiner Überprüfung ihrer Angaben schien es, als sei ihre Beziehung zu den Disty in eine Ruhephase eingetreten. Sie hatten sie hergeschickt, damit die Anthropologin einen Weg finde, ihrer Zwangslage zu entkommen. Sie hatten sie nicht gejagt.
    Das war einer der Gründe, warum er geglaubt hatte, sie könnte ohne großes Risiko untertauchen. Die Disty hatten ihr vertraut. Was sie nicht gewusst hatten, war, wie gering CostardsErfolgschancen waren, den Fall Jørgen zu lösen. Andere Lokalisierungsspezialisten als Flint wären vermutlich auch nicht dazu in der Lage gewesen. Flints Polizeiausbildung, kombiniert mit seinen Fähigkeiten auf dem Gebiet der Datenwiederherstellung, die er sich in seinem ersten Beruf angeeignet hatte, ermöglichten es ihm, die Nachforschungen dreimal schneller durchzuführen, als die meisten außerhalb seines Berufsstandes es vermocht hätten, und vermutlich auch sehr viel schneller als ein durchschnittlicher Lokalisierungsspezialist.
    Natürlich hatte er das Ursprungsproblem noch nicht gelöst: Er hatte Jørgens Familie nicht gefunden. Er war nicht einmal sicher, ob Jørgen irgendwelche lebenden Angehörigen hatte, als sie ihre Karriere als Betrügerin begonnen hatte.
    Flint hatte wahrscheinlich den Grund für Jørgens Ermordung gefunden, aber das war auch schon alles. Stünde er noch einmal vor der Entscheidung, so würde er Costard wieder raten unterzutauchen.
    Er war entsetzt, dass sie gescheitert war.
    Flint achtete darauf, das Gebiet zu umgehen, das bei dem Attentat im letzten Jahr in Mitleidenschaft gezogen worden war. Normalerweise vermittelten ihm die Spaziergänge in sein Büro ein Gefühl von Erleichterung, aber heute gab es nichts, was irgendwie erleichternd hätte sein können. Nicht einmal seine Lieblingsstrecke, auf die er gerade einbog, war imstande, seine Stimmung zu heben.
    Dieser Teil der Stadt, weit genug von der Universität entfernt, um das Völkchen der Bessergestellten anzulocken, und doch nahe genug, um auch ein paar Studenten herzuführen, war zur neuen Restaurantmeile

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