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Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Titel: Miles Flint 04 - Das Marsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Armstrongs geworden.
    Die Restaurants hier warteten mit den verschiedensten Küchen auf, viel Kochkultur von der Erde dabei, aber auch einiges aus den entferntesten Gebieten des bekannten Universums. Die Gebäude, viele davon neu gestaltet, um mehr Besuchern Platz zu bieten, großzügiger zu wirken und damit anziehender, hatten Fenster zur Straße hinaus, Fenster, die sich zu bestimmten Tageszeiten sogar öffneten.
    Die beste Zeit war vor Anbruch der Kuppel-Morgendämmerung: So viele Bäcker gingen dann hier ihrem Handwerk nach, dass die ganze Straße nach Brot und süßem Gebäck duftete. Aber auch so spät am Tag hatte diese Restaurantmeile ihren ganz eigenen Geruch – eine Mischung aus Ingwer, Knoblauch und gegrilltem Rindfleisch im unteren Quadranten und eine nicht minder verführerische Mischung aus Peperoni, Chiliöl und Zitronengras im nächsten.
    Oft war Flint hierhergekommen und hatte sich allein anhand des Geruchs ein passendes Restaurant für sein Abendessen ausgesucht.
    Aber an diesem Nachmittag konnten auch die Kochdüfte ihn nicht besänftigen. Stattdessen machten sie ihm erst richtig bewusst, wie gereizt er war.
    Die Tatsache, dass Costard nach Dienstschluss im Büro einer Schlepper-Organisation umgebracht worden war, verwunderte ihn. Niemand hätte sie dort erwischen dürfen. Die Schlepper hätten Costard eigentlich schützen müssen.
    Flint war nicht bereit zu glauben, ihr Tod wäre nichts als Zufall. Die Art, wie sie umgebracht worden war – ein Vergeltungsmord der Disty, echt oder auch nicht –, schloss einen Zufall aus. Wäre Costard lediglich das Zufallsopfer eines beliebigen Mörders, dann hätte dieser Mörder sicher nicht diese Mordmethode gewählt.
    Aber die Disty konnten Costard nicht umgebracht haben. Costards Vollzugsbefehl besagte eindeutig, dass sie kontaminiert war. Disty würden also nichts mit ihr zu tun haben wollen. Costard war nicht einmal in der Nähe eines Disty gewesen, seit sie einen Blick auf Jørgens Skelett geworfen hatte.
    Und kein Disty hätte sich jemals in Costards Nähe begeben, nicht einmal ein Angehöriger der Todesschwadron, nicht einmal, um Vergeltung zu üben.
    Die letzten paar Restaurants am Ende der Häuserzeile verströmten einen leicht verbrannten, honigähnlichen, zuckrigen Geruch. Hier gab es herrliche Desserts zu probieren, und Flint hatte diese Restaurants stets besonders gern besucht. Er verspürte just in diesem Augenblick ein sonderbares Verlangen nach gezuckertem Kaffee, gab ihm aber nicht nach. Er hatte genug Kaffee für einen Tag, auch wenn oder gerade weil es der miese Kaffee in der Juristen-Cafeteria der Universität gewesen war. Mehr Koffein jedenfalls wollte er seinem Körper nicht zumuten.
    Flint überquerte die Straße und ließ die Restaurantmeile hinter sich. Er hoffte, dass er Nyquist kräftig genug in die richtige Richtung geschubst hatte. Wenn Flint Recht hatte, hatte jemand anderes Costard umgebracht, vermutlich jemand, der der menschlichen Spezies angehörte.
    Und Flint war nicht bereit, darüber zu spekulieren, wer dieser Mensch sein mochte, abgesehen davon, dass er, was Flint einräumen musste, anscheinend von Costards Zusammenstoß mit den Disty gewusst hatte.
    Der nächste Block war voller kleiner Läden, viele von ihnen so exklusiv, dass sie nur nach vorheriger Terminvereinbarung öffneten. Flint machte sich nicht einmal die Mühe, die Schaufensterauslagen zu betrachten. Das Ärgerliche an dieser Gegend war, dass die Läden sich Aufschaltwerbung leisten konnten – sofortigen Zugriff auf die Links jedes Passanten samt einem schnell gewählten und meist passenden Appell an den persönlichen Geschmack des potenziellen Kunden.
    Flint hastete rasch an all dem vorbei.
    Dieser Fall war keineswegs abgeschlossen, nur weil Costard tot war. Er, Flint, wurde vom Human Government der Saharakuppel bezahlt, nicht von Costard. Und da gab es noch andere, mit denen er Kontakt aufnehmen musste.
    Vermutlich würde er der Erste sein, der diese Leute über Costards Tod informierte.
    Flint seufzte. Für einen Moment blieb er stehen und lehnte sich an die Tür eines jener exklusiven, geschlossenen Läden. Einen derart heiklen Kontakt würde er gewiss nicht auf den Straßen von Armstrong herstellen.
    Es war Zeit, in sein Büro zurückzukehren und sich auf die Arbeit zu konzentrieren, die vor ihm lag.
    Wenn Costard tot war, dann schien es nur logisch, dass die Disty die anderen kontaminierten Menschen auch töteten.
    Und Flint hatte vielleicht den einen

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