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Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Titel: Miles Flint 04 - Das Marsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Raum, der beinahe rund war. Er hatte eine gewölbte Decke, und in seine Wände waren weitere Nischen eingelassen. Viele dieser Nischen wurden von der Oberseite aus mit mattem Licht erhellt, das die Skulpturen anleuchtete, die die Nischen bevölkerten.
    Die Skulpturen zeigten Menschen in den verschiedensten Posen. In dem ganzen Raum gab es nicht ein außerirdisches Artefakt. Bowles hegte sogar den Verdacht, sie würde, sollte sie die Innendekoration in einer Datenbank suchen, herausfinden, dass alles hier einer Kultur der Alten Erde entstammte, einer, die nie auch nur daran gedacht hatte, dass es außerhalb ihres Heimatplaneten Leben geben könnte.
    Levenbrook zog zwei hölzerne Stühle heran, sodass sie dicht beisammenstanden. Auf beiden Stühlen lagen handgefertigte Kissen in den gleichen Braun- und Rottönen, die für den Außenanstrich des Hauses gewählt worden waren.
    »Nicht, was Sie erwartet hatten, was?«, fragte er grinsend. »Sie haben mit meiner Tochter gesprochen und gedacht, ich wäre ein verschrobener alter Knacker, der keine Ahnung von gar nichts hat.«
    »Ja«, gestand Bowles. »Es tut mir leid.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Kinder verstehen nicht immer alles.«
    Bowles allerdings auch nicht. Und sie würde ihn verstehen müssen, wollte sie hinter das kommen, was er ihr zu erzählen hatte. Aber sie würde die persönlichen Fragen aufschieben, bis er seine reservierte Haltung aufgegeben hätte, bis er aufhörte, sie zu umschmeicheln.
    »Ich würde Ihnen ja gern etwas anbieten«, sagte er. »Aber dann müssten Sie bleiben, bis Sie gegessen und ausgetrunken hätten, und ich würde das gern so schnell wie möglich hinter mich bringen.«
    »Sie wissen, dass ich eine Aufzeichnung von diesem Interview machen muss«, sagte sie. »Es besteht die Möglichkeit, dass Sie in meinem Bericht über Noelle DeRicci zitiert werden.«
    »Wäre ich ein Einsiedler, wären Sie nicht in meinem Haus«, entgegnete er. »Sie haben mein Einverständnis. Wenn ich Ihnen etwas unterzeichnen soll, dann geben Sie es einfach her.«
    Und das tat sie. Das kleine Pad, das sie bei sich hatte, enthielt in seinem Datenspeicher eine Menge verschiedener Einverständniserklärungen. Sie griff zu der, die ihm die wenigsten Freiheiten einräumte – der, die es ihr gestattete, das Interview auf tausend verschiedene Arten zu verwerten –, und er erhob keinerlei Einwände. Sie war nicht einmal sicher, ob er das Formular überhaupt gelesen hatte.
    Nach der Unterzeichnung lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück. »Fragen Sie!«
    »Zunächst«, begann Bowles, »habe ich von Kollegen gehört, dass Sie sich in der Vergangenheit geweigert haben, irgendetwas über Security Chief DeRicci zu sagen. Gibt es einen Grund, warum Sie nun doch über sie sprechen wollen?«
    »Sie haben ihn gerade genannt«, sagte Levenbrook. »Security Chief, zuständig für den ganzen Mond. Selbst wenn ich der Ansicht wäre, wir bräuchten eine mondweite Regierung, würde ich Noelle nicht in leitender Position in irgendeiner angeschlossenen Behörde sehen wollen.«
    »Weil?«
    »Weil sie ernste Probleme hat. Mich überrascht nicht, dass der erste Skandal, in den sie sich hat verwickeln lassen, mit den Disty zu tun hat.«
    Die ganztägigen Meldungen waren voll von Gerede über den Vergeltungsmord der Disty in Armstrong. DeRicci wurde heftig dafür kritisiert, eine von den Disty gesuchte Kriminelle in die Kuppel gelassen zu haben.
    Bowles hatte die Meldungen wegen ihrer eigenen Story über DeRicci verfolgt. Persönlich hielt sie die ganze Geschichte für albern. Immerhin hatte DeRicci bis jetzt keine echten Machtbefugnisse und wäre gar nicht in der Lage gewesen, Costard an der Einreise in die Kuppel zu hindern.
    Aber die Feindseligkeit, die jener Frau entgegenschlug, von der die gesamte Regierung gedacht hatte, ihre Ernennung würde von der Öffentlichkeit gut aufgenommen werden, hatte alle überrascht. Selbst Bowles wusste nicht recht, wie es dazu hatte kommen können. Lag es an DeRiccis Persönlichkeit? Oder an der neuen Position? Oder war es die Kombination aus beidem?
    »Warum überrascht Sie das nicht?«, fragte Bowles.
    »Weil«, sagte Levenbrook, »die Disty für DeRiccis erste Degradierung verantwortlich sind, und ich wäre dabei beinahe gefeuert worden.«
    »Ich habe nie von einem Fall im Zusammenhang mit den Disty gehört, der eine Degradierung zur Folge hatte«, gestand Bowles.
    »Und das werden Sie auch nicht. Die Sache wurde vertuscht. So ist das normalerweise,

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