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Miles Flint 05 - Paloma

Miles Flint 05 - Paloma

Titel: Miles Flint 05 - Paloma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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nächsten Streifenpolizistin näherte.
    Sie war schlank und jung – vielleicht fünfundzwanzig. Sie hatte regelkonform kurz geschnittenes, schwarzes Haar und eine Haut, so weiß, dass sie beinahe durchsichtig erschien. Er hatte noch nie zuvor jemanden mit so weißer Haut gesehen.
    »Vor zwei Stunden«, sagte sie.
    »Haben Sie dabei Aufsicht geführt?«, hakte er nach.
    »Nein, Sir«, sagte sie. »Ich habe nur dafür gesorgt, dass die Leute die markierten Bereiche nicht verlassen haben, als sie das Haus verließen. Die Bewohner waren sauer. Sie wollten wissen, was aus ihren Sachen wird.«
    »Sie werden nicht lange genug fort sein, um sich darüber Sorgen zu machen«, sagte Flint, ratend, hoffend, ihr so noch weitere Informationen zu entlocken.
    »Das wussten wir da noch nicht, Sir. Diese Meldung über irgendeinen biochemischen Schleim – das hat alle erschreckt.«
    Biochemischer Schleim. Er konnte sie nicht um eine genauere Bezeichnung bitten. Das würde ihr nur verraten, dass er nicht dazugehörte. Aber biochemischer Schleim mochte durchaus ein bedeutsamer Hinweis für seine eigenen Ermittlungen sein, einer, der ihm möglicherweise mehr Unterstützung verschaffen würde, als er vom Department zu erwarten hatte.
    Er fragte sich, wie viel Noelle DeRicci über diese vermeintliche biochemische Gefahr wusste oder inwieweit derartige Dinge von ihren Untergebenen bearbeitet wurden. Wenn DeRicci Bescheid wusste, würde sie ihm helfen.
    Das schuldete sie ihm.
    Aber viel würde sie möglicherweise nicht für ihn tun, bedachte man, dass Paloma in die Sache verwickelt war.
    »Wann sollen die Bewohner zurückkehren?«, fragte Flint.
    Die Polizistin errötete. Einer der Nachteile so heller Haut. »Ich habe es nicht so genau gehört, Sir. Es ist nach meiner Schicht, darum habe ich nicht wirklich …«
    Sie wedelte mit der Hand, statt den Satz zu beenden. Anzudeuten, dass es sie nicht interessiert hatte, war etwas anderes, als es auszusprechen.
    Er nickte. »Wann ist die Schicht zu Ende?«
    »In einer Stunde, Sir.«
    Er dankte ihr und ging zum Empfangstresen. Niemand hielt ihn auf. Niemand schien im mindesten auf ihn zu achten. Welcher Teil des Tatorts dies auch gewesen sein mochte – und es war ein Teil davon, sonst hätte man keine Vorsichtsmaßnahmen ergriffen und die Bewohner auf einem vorgegebenen Weg hinausgeführt – nun war es keiner mehr.
    Er sah sich zu den Fahrstühlen um. Sie hielten auf Palomas Etage.
    Als er gekommen war, hatte er Tatortspezialisten in der Nähe der Fahrstuhltüren gesehen. Jetzt waren keine mehr da.
    Dennoch hielt er sich zurück. Er ging hinter den langen, schwarzen Tresen, stellte fest, welcher Art das Sicherheitssystem des Gebäudes war, berührte aber nichts. Es war besser, wenn er seine Finger von den Dingen fernhielt.
    Besser, Nyquist keinen Hinweis darauf zu liefern, was er vorhatte.
    Ein letztes Mal sah sich Flint genau in der Lobby um und zeichnete zugleich alles auf. Dann ging er auf dem Weg hinaus, den er gekommen war. Die Vordertür war inzwischen zwar als Teil des Tatorts gekennzeichnet, aber nicht gerade gut geschützt.
    Die Streifenpolizisten schalteten lediglich die Sicherheitsbeleuchtung ab, nickten ihm zu und fuhren anschließend fort, ins Nichts zu starren, vermutlich beseelt von dem Wunsch, jemand würde das System automatisieren, damit sie nach Hause gehen konnten.
    Der Rasen vor dem Haus war ebenfalls verlassen. Abgesehen von den Fußspuren der Polizisten und einigen Ausrüstungsgegenständen, die darauf warteten, abgeholt zu werden, gab es nichts von Interesse. Die Vans waren noch da, doch niemand rührte sich mehr.
    Ein paar neugierige Leute beobachteten das Haus von der anderen Straßenseite aus, aber sie kamen nicht näher. Die Tatortbeleuchtung hatte sie vorgewarnt – jedem, der unautorisiert die Linie überquerte, drohte ein milder Elektroschock.
    Flint streckte den Kopf noch einmal zur Tür hinein. »Mein Wagen steht auf der anderen Straßenseite«, sagte er zu einem der Polizisten. »Kann ich durchgehen?«
    Der Polizist schüttelte vage den Kopf, folgte Flint aber nach draußen. Als Flint den roten Laserstrahl erreicht hatte, trat der Polizist zuerst hinein, und seine Chips schalteten den Laser ab.
    Der Mann wunderte sich nicht einmal, dass Flint nicht in der Lage war, die Barriere alleine zu überqueren. Viele Detectives weigerten sich, diese Deaktivierungschips zu tragen, weil sie fürchteten, sie könnten eventuelle verdeckte Ermittlungen sabotieren.
    Flint trat

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