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Miles Flint 05 - Paloma

Miles Flint 05 - Paloma

Titel: Miles Flint 05 - Paloma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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durch die schmale Lücke in dem Lichtstrahl und eilte zurück zu dem Gebäude, auf dem er den Wagen geparkt hatte. Es gab so viel durchzusieben. So viel zu tun.
    Er fragte sich, was passiert wäre, wenn er Palomas Botschaft in dem Moment erhalten hätte, in dem sie sie abgeschickt hatte, statt Stunden später.
    Wäre er jetzt auch tot?
    Oder wäre sie immer noch am Leben?
    Er musste es wissen.
    Doch als Erstes musste er herausfinden, was passiert war – und das würde einige Arbeit erfordern.

 
5
     
    N yquist starrte das Muster der Blutspritzer an und wünschte, er könnte sehen, was Flint gesehen hatte. Techniker schwärmten über den Korridor, ihre Geräte kletterten die Wände entlang und nahmen Proben von den diversen Stellen, an denen die Rudimente dessen verteilt waren, was einst ein Leben gewesen war.
    Annähernd drei Stunden hatte es gedauert, bis die erste Probe entnommen worden war. So tief hatte die Furcht gesessen.
    Er seufzte und fuhr sich mit der Hand durch das dünne Haar. Seine Ex-Frau hatte ihm stets gepredigt, hätte er sein Haar in Ruhe gelassen, dann wäre noch mehr davon übrig. Natürlich hatte sie ihn auch zu Modifikationen gedrängt – irgendein Zellaustausch, der dafür sorgen sollte, das sein Haar wieder wachsen würde.
    Aber für so etwas hatte er keine Zeit. Er hatte kaum Zeit für das hier – für das Studium eines mysteriösen Tatorts, eines Tatorts, der eine Panik in der ganzen Stadt hätte auslösen können.
    »Er ist mit dem Anzug gegangen«, sagte Mikaela Khundred in tadelndem Ton.
    »Ich habe ihm gesagt, dass er ihn behalten kann.« Nyquist fuhr fort, das Muster zu studieren. Er ging davon aus, dass Flint die ganze Szenerie aufgezeichnet hatte, und es kümmerte ihn weniger als es sollte. Wäre Flint beteiligt gewesen, hätte er nichts aufzeichnen müssen.
    War er aber nicht beteiligt, dann konnte er Nyquist vielleicht helfen, diesen Fall zu lösen.
    Dies war einer der grausamsten Morde, die Nyquist je untergekommen waren. Er hatte einige Disty-Vergeltungsmorde gesehen und ein paar andere Opfer ritueller Tötungen, doch dies schien etwas anderes zu sein. Schon allein das Muster wies darauf hin, dass Paloma – deren Nachnamen er bisher nicht hatte ermitteln können – einen furchtbaren Kampf gekämpft hatte.
    Flint war erschüttert gewesen. Er wäre beinahe ohnmächtig geworden, als er die Leiche gesehen hatte, aber er hatte sich schnell wieder gefangen. Zu schnell? Nyquist wusste es nicht. Er hatte noch nie einen Profi an einen Tatort geführt, an dem der Profi mit einem Opfer konfrontiert wurde, das er kannte.
    »Es war falsch, das zu tun«, sagte Mikaela.
    Nyquist unterdrückte einen Seufzer und bemühte sich, daran zu denken, dass sie neu war. Von Space Traffic befördert aufgrund ihrer hohen Verhaftungsquote. Durch kreatives Denken hatte sie mehr als ein Leben gerettet – etwas, das die hohen Tiere besonders gern sahen.
    Man hatte ihr gestattet, selbst zu wählen, in welche Position sie befördert werden wollte, und wie jeder in dieser Situation hatte sie sich für den Posten eines Detectives entschieden. Irgendwie hielten alle, die nicht der Einheit angehörten, die Arbeit der Detectives für besonders glanzvoll.
    In seinen zwanzig Jahren als Detective hatte er nie das Wort glanzvoll benutzt , wenn es darum ging, seinen Job zu beschreiben. Schwierig, ja. Eine Plackerei, ganz sicher. Aber glanzvoll? Niemals.
    »Er ist ein Ex-Polizist«, sagte Mikaela. »Er beugt die Regeln. Verdammt, ich habe gesehen, wie er einen der härtesten Kerle bei Space Traffic manipuliert hat, um eine Jacht aus dem Hafen zu bringen. Er nutzt jeden Vorteil aus, wissen Sie das? Und ich würde so etwas nicht gern in Ihrer Akte wiederfinden. Ich würde es nicht gern sehen, wenn …«
    »Es in Ihrer Akte auftauchen würde?« Nyquist drehte sich halb zu ihr um.
    Ihre grünen Augen blickten kalt. Sie hatte ihr rotes Haar mit einer Spange zurückgesteckt, ehe sie es mit einer Schutzhülle abgedeckt hatte. Auch sie trug einen Anzug, was sie vorher allerdings nicht getan hatte.
    »Sie mögen mich nicht sonderlich, was?«, fragte sie.
    »Ich kenne Sie nicht«, sagte er und widmete sich wieder den Blutspritzern. Das immerhin war die Wahrheit. Sie war ihm bei diesem Fall zugewiesen worden, weil die hohen Tiere meinten, er brauchte einen Partner. Er jedoch zog es vor, allein zu arbeiten.
    Sie arbeiteten erst seit drei Monaten in derselben Truppe, und wenn er alles, was er in diesen drei Monaten über sie

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