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Miles Flint 05 - Paloma

Miles Flint 05 - Paloma

Titel: Miles Flint 05 - Paloma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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bemüht, einen dankbaren Ton anzuschlagen. »Ich werde hier warten.«
    »Ja, das werden Sie«, sagte Nyquist. Auf keinen Fall würde er diesen Mann in sein Büro lassen, jedenfalls nicht, ehe er ihn überprüft hatte.
    Nyquist bahnte sich einen Weg um die Schreibtische herum und ging in das Büro neben seinem. Sein eigenes Büro würde er nicht benutzen: Er hatte zu viele Geschichten darüber gehört, wie sogar innerhalb des Departments Informationen verfälscht worden waren. Wenn Justinian Wagner seine Augen manipulieren konnte, sodass sie gerade im rechten Maß funkelten, dann konnte er auch Informationen geschickt genug manipulieren, dass sie nur in Nyquists System auftauchen würden.
    Nyquist lächelte in sich hinein. Er wurde allmählich paranoid. Trotzdem würde er sein Büro nicht aufsuchen. Er setzte sich hinter den Schreibtisch des anderen Büros, aktivierte den Tischplattenschirm und machte sich auf die Suche nach den Geburtsdaten von Justinian Wagner.
    Sie waren leicht zu finden. Wagner war nur wenige Blocks von hier entfernt geboren worden. Seine Ankunft in diesem Universum war aufgezeichnet worden – mit Datumsstempel, Zeitstempel, Bildstempel und DNA-Stempel – und die erschöpfte Frau im Hintergrund, eine Frau, die offensichtlich gerade eine normale Geburt hinter sich gebracht hatte, obwohl es auch andere Möglichkeiten gab, hatte keine Ähnlichkeit mit der Leiche, die Nyquist in Palomas Wohnung vorgefunden hatte.
    Aber das hatte natürlich wenig zu bedeuten. Inzwischen waren Jahrzehnte vergangen. Modifikationen veränderten das Aussehen von Menschen von einem Moment zum anderen. Es war längst nicht mehr möglich, Menschen ausschließlich nach bloßem Augenschein zu identifizieren.
    Die Geburtsakte führte als Mutter eine Lucianna Stuart auf, als Vater einen Claudius Wagner, beide von Wagner, Stuart und Xendor. Nyquist fühlte, wie ihm ein Schauer über den Rücken rann. Affären zwischen Anwälten bereiteten ihm Unbehagen. Die Tatsache, dass diese beiden, zumindest laut den biografischen Daten, die in der Geburtsakte niedergelegt worden waren, Gründungspartner von WSX gewesen waren und somit eine der besten (oder zumindest bekanntesten) Kanzleien der Galaxie aufgebaut hatten, behagte ihm noch weniger.
    Er konnte keine DNA-Daten finden, die hätten beweisen können, dass es sich bei Lucianna Stuart und Paloma um dieselbe Frau handelte. Er nahm an, er würde einen Abgleich zwischen der DNA aus Wagners Geburtsakte und der von Paloma, die am Tatort gesichert worden war, vornehmen können, aber damit würde er schlicht zu viele Informationen in ein nicht sonderlich gut geschütztes System einspeisen.
    Nach allem, was Nyquist bisher wusste, konnte diese Information exakt das sein, was Wagner von ihm wollte.
    Stattdessen suchte Nyquist nach einem Beweis dafür, dass Lucianna Stuart ihren Namen geändert hatte. Und den fand er schneller, als er erwartet hatte – eine Gerichtsakte von vor über vierzig Jahren, die den legalen Namenswechsel und den Übergang sämtlichen Besitzes von Lucianna Stuart auf ihre neue Identität bestätigte.
    Wagner hatte nicht gelogen, zumindest nicht in Hinblick auf seine Herkunft.
    Nyquist seufzte und schickte DeRicci eine Botschaft über seine Links: Zeuge hat überraschend mein Büro aufgesucht. Können wir uns zwei Stunden später treffen?
    Sofort blitzte eine Antwort unter seinem linken Auge auf. Probleme?
    Ich weiß es noch nicht. Ich sage es Ihnen, wenn wir uns sehen.
    Okay. Ich werde hier sein.
    Er meldete sich ab, stellte für den unwahrscheinlichen Fall, dass er sich zu tief in ein Gespräch mit Wagner verstricken sollte, einen internen Timer auf neunzig Minuten ein und ging zu dem Labyrinth aus Schreibtischen zurück.
    Wagner war noch da, wo Nyquist ihn verlassen hatte, stand noch immer an exakt derselben Stelle, als glaubte er mit einer Anzeige rechnen zu müssen, wenn er sich bewegte. Natürlich wusste Wagner, dass es in dem Department jede Menge Überwachungseinrichtungen gab, und vermutlich wusste er auch, dass jeder Zug, den er tat, als verdächtig gelten konnte.
    Was Nyquist auf eine Frage brachte, die er bisher nicht gestellt hatte. »Wie sind Sie hier hereingekommen?«
    »Haben meine Informationen Ihrer Überprüfung nicht standgehalten?«, fragte Wagner.
    »Man braucht einen Code, um hierherzukommen …« Eine Lüge. Tatsächlich war die Tür auf die DNA der verschiedenen Detectives programmiert. »… und ich weiß, dass Sie den nicht haben.«
    »Ich bin

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