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Miles Flint 06 - Kallisto

Miles Flint 06 - Kallisto

Titel: Miles Flint 06 - Kallisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Wasser.
    Yus Herz pochte aufgeregt. Er fürchtete, er könnte gegen irgendein Protokoll verstoßen haben.
    Endlich sagte der Gyonnese, der bisher geschwiegen hatte: »Sie zu berühren hat ihn krank gemacht. Er wird sich erholen, aber die Schande wird er nie vergessen.«
    Yu wusste nicht recht, wie er reagieren sollte. »Das wusste ich nicht«, entgegnete er. »Ich hätte sicher eine andere Möglichkeit finden können, ihre Identität zu bestätigen.«
    »Es gibt keine andere Möglichkeit«, erwiderte derselbe Gyonnese.
    Und dann starrten sie ihn an, die verbliebenen vier Kreaturen, als erwarteten sie etwas von ihm.
    »Hören Sie«, sagte er. »Ich kann das medizinische Programm von meinem Schiff herunterladen. Sie wird in etwa vier Erdenstunden von allein aufwachen. Dann wird sie kampfbereit sein. Wie ich schon sagte, sie sollten dafür sorgen, dass sie dazu keine Gelegenheit bekommt.«
    »Sind Sie sicher, dass sie nicht tot ist?«, fragte der mittlere Gyonnese.
    »Absolut«, antwortete Yu. »Und wenn Sie wollen, dann erkundigen Sie sich bei dem, der sie angefasst hat. Lebende Menschen sind warm. Sie sollte warm gewesen sein. Sie ist es immer noch, falls irgend jemand sich vergewissern möchte.«
    Alle trippelten hastig zurück, als könnte er sie gegen ihren Willen dazu bringen, sie zu berühren. Er war froh, dass sie sein Gesicht hinter dem Visier nicht sehen konnten, denn ihre Reaktion entlockte ihm ein Lächeln.
    »Sie ist warm.« Der erste Gyonnese kehrte aus der Dunkelheit zurück. Seine Haut war nicht mehr fleischfarben, wie Yu es gewohnt hatte, sondern orangegelb verfärbt.
    »Sehen Sie?«, sagte Yu. »Nun brauche ich nur noch mein Honorar, dann schicke ich Ihnen das Programm und überlasse es Ihnen, was Sie mit ihr machen.«
    »Nein«, widersprach der mittlere Gyonnese.
    Yu erstarrte. Er hatte mit Einwänden gerechnet, aber nicht mit einem klaren Nein.
    »Ich habe sie geliefert«, beharrte er. »Sie haben Zahlung bei Lieferung zugesagt. Ich habe Ihnen vertraut. Ich habe nicht einmal eine Anzahlung verlangt, und diese Frau hat mich einiges gekostet. Sie hat meinen Partner ermordet. Verstehen Sie jetzt, warum ich Sie vor ihr warne?«
    »Wir haben keinen Beweis dafür, dass Ihr Partner tot ist«, sagte der mittlere Gyonnese.
    »Ich kann Ihnen seine Leiche bringen«, blaffte Yu. »Wollen Sie sie? Ich weiß so oder so nicht, was ich damit machen soll.«
    Vier von ihnen wichen noch weiter zurück, aber der Mittlere rührte sich nicht vom Fleck.
    »Wir zahlen die Hälfte.«
    »Die Hälfte?«, fragte Yu. Damit hatte er nicht gerechnet. Bisher waren die Gyonnese ihm gegenüber immer fair gewesen.
    »Sie ist beschädigt. Wir wissen nichts über Ihre Art. Sie könnte leben, bis Sie weit weg sind, und dann stirbt sie. Wir brauchen sie für die Verhandlung.«
    »Es geht ihr gut«, sagte Yu.
    »Sie haben gesagt, sie sei krank.«
    »Ich habe Ihnen auch gesagt, es ist nichts Schlimmes.« Hatte er wirklich? Ein blauer Fleck war für Menschen nichts Schlimmes, aber was stellte er in den Augen der Gyonnese dar? Und die Kontamination. Er hatte ihnen erzählt, dass fünfundneunzig Prozent neutralisiert wurden, aber nicht, welche Auswirkungen die verbliebenen fünf Prozent haben mochten.
    »Wir haben keine externe Bestätigung für diese Aussage.«
    »Sie bekommen das medizinische Programm«, entgegnete Yu.
    »Das wir von Ihnen erhalten werden«, gab der mittlere Gyonnese zurück. »Wir können ihm nicht trauen.«
    Kein schlechtes Argument, aber das würde er ihnen nicht sagen. »Ich will die volle Summe.«
    »Sie bekommen die zweite Hälfte, wenn sie vor Gericht erscheint.«
    »Dann bezahlen Sie mir wenigstens drei Viertel«, sagte Yu. »Immerhin habe ich meinen Mitarbeiter verloren.«
    »Die Hälfte«, beharrte der mittlere Gyonnese.
    »Ich nehme sie wieder mit«, drohte Yu.
    »Die Hälfte.« Der mittlere Gyonnese faltete die langen Arme vor dem Körper. Er hatte schon früher mit Menschen verhandelt und versuchte nun, die Geste der vor der Brust verschränkten Arme nachzuahmen. Was ihm nicht ganz gelang. Die gefalteten Arme sahen eher aus wie um einen Spieß gewickelte Würstchen.
    Yu hatte genug Erfahrung mit den Gyonnese, um zu wissen, dass die Verhandlungsführung Sache des Sprechers war. Und er hatte das Gefühl, dass dieser Kerl nicht weiter verhandeln würde. Jedenfalls nicht über den Preis.
    Yu hatte bereits eine Summe ausgehandelt, die alles überstieg, was er je von den Gyonnese kassiert hatte. Vielleicht war ihnen

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