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Miles Flint 06 - Kallisto

Miles Flint 06 - Kallisto

Titel: Miles Flint 06 - Kallisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Prozess beendet war. Sie denken, dass Sie ein Kind vor ihnen verstecken.«
    »Sie haben Talia gesehen. Ich verstecke niemanden.«
    »Das Originalkind«, sagte er.
    »Ist tot.« Die Lüge kam ihr leicht über die Lippen. Sie fiel ihr stets leicht. Für sie war Emmeline tot. Für sie und Miles und jeden anderen in Armstrong.
    Emmeline war tot.
    »Die Gyonnese sind anderer Meinung. Sie werden an Ihnen ein Exempel statuieren.«
    Ihr wurde schrecklich kalt, aber sie wusste nicht, ob es am Blutverlust lag oder an seinen Worten. »Ein Exempel wofür?«
    »Sie wollen jeden belangen, der Verschwundenen hilft.«
    »Aber ich bin keine Verschwundene.«
    »Aber eine furchtbare Lügnerin.« Er ließ den Arm sinken und zuckte erneut zusammen, als seine Hand gegen sein Bein stieß. »Ihr Kind ist verschwunden. Woher sollte sonst das Klonmaterial stammen?«
    »Von ihrem Leichnam«, antwortete Rhonda leise. »In Armstrong werden Tote geklont. Davon lebt ein ganzer Industriezweig. Ich dachte, das wüssten Sie.«
    Er studierte sie einen Moment lang, als versuche er, sie zu durchschauen. Dann zuckte er mit den Schultern, und sie beneidete ihn um die Bewegungsmöglichkeit.
    »Davon werden Sie die Gyonnese nie überzeugen können«, sagte er. »Die wollen Sie. Sie wollen diesen Fall. Sie wollen Aleyd bestrafen. Sie haben eine ganze Generation ihrer Kinder verloren.«
    »Sie haben nur verloren, was sie als Originalkinder bezeichnen«, wandte sie ein. »Zu diesem Zeitpunkt waren sie nicht einmal empfindungsfähig.«
    »Noch mehr Ausreden?«, erkundigte er sich.
    »Und diese Larven teilen sich. Das genetische Material ist in allen daraus entstehenden Larven identisch. Nur weil die Originale getötet wurden, sind die Individuen nicht verschwunden.«
    »Sie werden die Gyonnese nie verstehen, nicht wahr?«, fragte er.
    »Warum, tun Sie es?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Sie leben bei ihnen, richtig?«, erkundigte sie sich. »Das ist Ihr Zuhause. Der Rand des Allianzbereichs.«
    Sein Blick hatte sich verschleiert. Entweder Wut oder Furcht. Wie auch immer, sie wusste, dass sie ihn emotional getroffen hatte. Niemand war je zuvor daraufgekommen, wo er lebte – das zumindest schloss sie aus seinem Gesichtsausdruck.
    »Ich bringe Sie zu ihnen«, sagte er. »Für mich ist das alles viel zu nervenaufreibend. Wenn ich Sie abgeliefert habe, werde ich zu den leblosen Objekten zurückkehren. Die versuchen nicht, mich umzubringen.«
    »Oh, doch, das tun sie«, widersprach sie. »Dieser Frachtraum da unten ist tödlich.«
    »Ich verbringe dort nicht so viel Zeit«, sagte er.
    »Mich hätte er beinahe umgebracht«, hielt sie ihm entgegen. »Ich habe für alle Fälle ein paar Tabletten mitgenommen. Was ist aus denen geworden?«
    »Sie haben sie noch.«
    »Vielleicht lassen Sie mir etwas medizinische Unterstützung zukommen und gestatten mir, sie zu nehmen. Ich möchte den Heilungsprozess gern fortsetzen. Es sei denn, Sie wollen, dass ich sterbe, ehe Sie mich den Gyonnese übergeben können …«
    Er seufzte. Dann wedelte er mit der gesunden Hand über einer Konsole, woraufhin über ihr etwas zwitscherte.
    »Computer, medizinische Programme auf die Brücke transferieren.«
    »Die Programme sind nicht auf einen Transfer ausgelegt«, meldete der Computer.
    Er fluchte.
    »Sie brauchen nur eines davon«, erklärte sie. »Holen Sie dasjenige, das die Möglichkeit hat, etwas zu berühren. Ich brauche jemanden, der meine Nase wieder zusammensetzt.«
    Er musterte sie finster.
    Sie legte den Kopf zur Seite. Beinahe so gut wie ein Schulterzucken, allerdings wurde ihr davon ein wenig schwindelig.
    »Ich kann sonst nicht schlucken«, erklärte sie.
    »Übertrag das teure Programm«, sagte er zu dem Computer. »Und sorg dafür, dass der Avatar in menschlicher Gestalt in Erscheinung tritt. Alles andere ist mir unheimlich.«
    »Wie bitte?«, fragte der Computer.
    »Das teure Programm. Transferieren. Verlustfrei. Verstanden?«
    »Welche Ausstattung?«, erkundigte sich der Computer.
    »Schick einen Bot los, der alles herbeischafft, das der Avatar braucht, wenn der Avatar darum bittet. Und mach schnell.«
    Der Computer zwitscherte erneut, und Rhonda erkannte, dass dies das Signal war, mit dem er sich abmeldete.
    Der Mann beugte sich zu ihr herab. »So viel tue ich für Sie. Aber ich werde Ihnen nicht helfen. Ich schnappe mir meinGeld und verabschiede mich vom Handel mit Menschen. Sollten die Gyonnese Sie umbringen, schön. Sollten sie das Verschwundenensystem zu Fall bringen,

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