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Miles Flint 06 - Kallisto

Miles Flint 06 - Kallisto

Titel: Miles Flint 06 - Kallisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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passierten. Aber sie träumte von der Demo – davon, wie ihr Gleiter über ein gyonneser Feld flog und synthetisches Wasser abließ, das von einer Windverwirbelung aufgefangen wurde.
    Sie hatte die Daten so oft kontrolliert; sie hätte nie gedacht, dass irgend etwas in der Nähe des Demonstrationsgebiets am Boden sein könnte, schon gar nicht so etwas Kostbares wie Larven.
    Kinder, korrigierte sie sich in Gedanken. In den Augen der Gyonnese waren es Kinder.
    »Und nun haben Sie mit eigenen Händen einen Mann getötet«, sagte der Beschaffer. »Wie fühlt sich das an?«
    »Wie fühlt es sich an, eine Frau um ein Haar zu Tode zu prügeln?«
    »Nachdem sie versucht hat, mich umzubringen?« Er lächelte. »Großartig.«
    Sie glaubte ihm nicht. Sie hatte ihm Angst gemacht, so wie er ihr Angst gemacht hatte.
    »Ich kann Aleyd dazu bringen, Sie zu bezahlen«, fuhr sie drängend fort. »Wir können etwas organisieren. Irgendein Außenweltkonto einrichten, dann können sie das Geld anweisen. Und sie werden es tun. Sie haben meine Verteidigung bezahlt …«
    »Und das hat nicht funktioniert, nicht wahr?«, sagte der Beschaffer.
    »Und sie haben dafür bezahlt, mich umzusiedeln. Sie wollen mich von den Gyonnese fernhalten. Noch sind nicht alle Prozesse abgeschlossen.«
    Er lehnte den Kopf zurück, als könnte er sie klarer sehen, wenn er auf sie herabblickte. Dann schnaubte er spöttisch.
    »Wenn die Sie umbringen, werden die Gyonnese Sie nie bekommen.«
    »Wenn Aleyd mich hätte umbringen wollen«, konterte sie, »dann hätten sie es längst getan.«
    Sie wusste, dass das die Wahrheit war; sie hatte gehört, wie ein Angehöriger der Geschäftsführung diesen Punkt bei einem vertraulichen Gespräch diskutiert hatte, kurz bevor das Mulitkulturelle Tribunal zusammengetreten war. Wäre es nicht billiger, hatte er gefragt, die Beschuldigten einfach loszuwerden? Dann gäbe es gar keinen Fall.
    Dann konzentrieren sich alle Anschuldigungen ausschließlich auf Aleyd, hatte einer der Anwälte eingewandt. Jemand wird das Muster erkennen, die Sache aufdecken, und wir verlieren.
    Außerdem, hatte sich ein Dritter zu Wort gemeldet, jemand, den sie nicht hatte sehen können, werden die Wissenschaftler verlieren. Die Gyonnese werden einen Preis von ihnen fordern, und es wird aussehen, als würden wir kooperieren. Das erhöht unsere Chancen, unsere Fälle zu gewinnen.
    Daraufhin hatte sie sich einen eigenen Anwalt gesucht.
    Und Martin Oberholst, er sei gesegnet, hatte sich einiges einfallen lassen, um sie und Emmeline zu schützen.
    Und um Miles aus der Sache herauszulassen.
    Armer, unschuldiger Miles. Er wusste immer noch nicht, was mit seinem Leben passiert war.
    »Sie wollen, dass ich Ihnen vertraue?«, fragte der Beschaffer.
    »Nein«, widersprach Rhonda. »Ich versuche nur, einen vorteilhaften Weg zu finden, um Ihnen zu Ihrem Profit zu verhelfen.«
    »Und Ihr Leben zu retten.«
    »Selbstverständlich«, sagte sie und hustete so heftig, dass sie Blut auf die Außenseite der Reisekammer spuckte. »Sie haben mich schwer verletzt. Vielleicht sollten Sie diese falschen medizinischen Idioten herholen, damit sie meine Nase richten.«
    »Sie haben mich genauso schwer verletzt. Ich habe eine Menge Blut verloren, und …« er streckte die rechte Hand aus, »… ich könnte auch noch meine rechte Hand verlieren.«
    Sie hätte mit den Schultern gezuckt, hätte sie die Möglichkeit gehabt. Bisher war ihr nie bewusst gewesen, wie wichtig das Schulterzucken für sie war, wollte sie sich den Anschein der Nonchalance geben. »Heute werden Hände hergestellt, die besser sind als die, mit denen wir zur Welt kommen. Sie sollten sich glücklich schätzen.«
    »Sie sind ein eiskaltes Miststück«, sagte er.
    »Und Sie sind ein Feigling«, konterte sie.
    Wieder sichtlich erschrocken blinzelte er sie an.
    »Hätten Sie auch nur ein bisschen Schneid, würden Sie mein Angebot annehmen.«
    »Hätte ich auch nur ein bisschen Schneid, würde ich Ihr Angebot annehmen und Sie hinterher an die Gyonnese verkaufen.«
    Sie zwang sich zur Ruhe. Daran hatte sie gar nicht gedacht. Sie war überforciert, und sie wusste es, aber sie musste es irgendwie schaffen, am Leben zu bleiben.
    »Warum wollen die mich so dringend haben?«, fragte sie. »Der Prozess, den sie gegen mich angestrengt haben, ist doch abgeschlossen.«
    »Sie denken, Sie hätten gegen das Gesetz verstoßen.«
    »Dem Gericht zufolge habe ich das«, erwiderte sie. »Deshalb habe ich verloren.«
    »Nachdem der

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