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Millennium Falke

Millennium Falke

Titel: Millennium Falke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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gezwängt, durch den Raumhafen marschierten, als gehörte der Planet ihnen. Als Jadak noch für die Republikanische Gruppe geflogen war, hatten diese Wesen einen fast schon mythischen Ruf gehabt.
    In vielerlei Hinsicht schien die Galaxis noch ebenso offen wie in den Tagen vor der Blockade des kleinen Naboo durch die Handelsföderation. Menschliche Reisende starrten nicht mehr jedes Mal, wenn sie einen Gossam, einen Koorivar oder einen Muun sahen oder beobachteten, wie eine Gruppe von Geonosianern nach einer Begegnung mit einem feindlichen Agenten in eines ihrer organisch anmutenden Raumschiffe flüchtete. Doch obgleich nun selbst die weiter entfernten Systeme leicht zu erreichen waren, schienen die verschiedenen Spezies sich nur noch um ihre eigenen Angelegenheiten zu kümmern, und sie waren auch viel verschwiegener, wenn man sie fragte, wer sie waren oder was sie durch die Galaxis führte. In der Art, wie sie sprachen und sich bewegten, lag etwas Zweckmäßiges, etwas, das Jadak äußerst zielgerichtet vorkam. Vielleicht war das ja der Grund für die strengen Sicherheitsmaßnahmen. Das herrschende Regime wollte, dass alle im Gleichschritt marschierten. Störungen des hart erkämpften Friedens, ob nun zufällig oder absichtlich, wurden nicht toleriert. Die Kameras und Scanner, die jede Bewegung verfolgten, schienen zu sagen: Wir beobachten alles, was ihr tut, und es ist uns völlig egal, dass ihr das wisst .
    Es hatte Jadak nicht behagt, sich heimlich, still und leise aus dem Aurora fortzuschleichen. Sompa und die anderen hatten sein Leben zwar nicht wirklich gerettet, aber es doch zumindest verlängert, und dafür stand er in ihrer Schuld. Doch dass sie versucht hatten, mit ihm zu spielen, konnte er ihnen nicht verzeihen. Wer auch nur einen Funken technisches Wissen hatte, konnte ihm vermutlich problemlos folgen, aber Jadak hoffte, dass er sich durch seinen Vorsprung zumindest einen kleinen Vorteil verschafft hatte. Mit ein wenig Glück konnte er den anderen einen Schritt vorausbleiben, bis er sich eine neue Identität angeeignet hatte – was auf Nar Shaddaa eigentlich nur ein paar Stunden dauern sollte. Doch nun war er sich da nicht mehr so sicher.
    Am Raumhafen von Balmorra hatte er so getan, als wäre er neugierig zu sehen, wie seine neuen Beine auf dem Scannerschirm aussahen, und einen bothanischen Sicherheitsbeamten bestochen, damit er einen Blick auf das Bild werfen durfte. Der schlichte Identichip, den man ihm im Aurora ins Handgelenk implantiert hatte, stach deutlich hervor, doch davon abgesehen ließ sich nichts Auffälliges erkennen. Falls der Schmugglermond noch immer das Verbrecherparadies war, als das er ihn in Erinnerung hatte, würde er sich dort auch gleich noch auf Ortungschips scannen lassen.
    Vorausgesetzt, seine Credits reichten dafür.
    Die Reise durch die Galaxis hatte einen nicht unerheblichen Teil seiner zehntausend Credits von der Kern-Leben verschlungen, und wenn er das Geld weiterhin im selben Tempo ausgab, würde er sich nach einem Job umsehen müssen, lange bevor er die Sternengesandte gefunden hatte – vorausgesetzt, dass das Schiff überhaupt noch in einem Stück war und von jemandem geflogen wurde.
    In der Bibliothek des Aurora hatte er gelesen, dass Nar Shaddaa während des Yuuzhan-Vong-Krieges stark in Mitleidenschaft gezogen worden war, ähnlich wie Obroa-skai, wo die Invasoren sogar einen ihrer Kriegskoordinatoren eingesetzt hatten. Doch das, was Jadak sah und hörte, als er den Zollbereich des Raumhafens von Nar Shaddaa durchquerte, ließ ihn neuen Mut schöpfen. Jenseits der wandgroßen Terminalfenster erhoben sich die uralten, kilometerhohen Tanksäulen und Verladedocks, die er vor einem Lebensalter schon dort gesehen hatte. Der Gestank der zügellosen Umweltverschmutzung überforderte selbst die Luftreiniger im Terminal. Davon abgesehen war die Vertikale Stadt noch immer der lauteste Ort der Galaxis. Die Bewohner des Mondes waren so daran gewöhnt zu brüllen, um den Geräuschpegel der Baudroiden, absichtlich aufgedrehten Gleitermotoren, gellenden Lautsprecher und Blasterschüsse zu übertönen, dass jede Unterhaltung, ganz gleich wann und wo auf Nar Shaddaa, völlig automatisch in der höchsten Lautstärke geführt wurde.
    Während er sich auf den Ausgang zuschlängelte, mischte Jadak sich immer weiter unter die bunte Menge. Kurz vor den automatischen Türen blieb er stehen und starrte entgeistert zu der Holokugel hinauf, die den Ausgangsbereich mit Werbung berieselte –

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