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Millennium Falke

Millennium Falke

Titel: Millennium Falke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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fragte ich mit einer Stimme, die zu schrill war, um noch nach mir zu klingen.
    »Zurück nach Delphon«, sagte man mir.
    Einen Moment später brüllten sie alle gleichzeitig auf mich ein, und meine Ohren klingelten vor den immer gleichen Aussagen.
    Wir mussten es tun, um der Tiere willen. Wir konnten sie nicht auf Regosh zurücklassen, wo sie alle sterben würden. Die großen Tiere konnten sich selbst verteidigen, aber die kleineren mussten gerettet werden. Nur der Falke war schnell genug, um diese Aufgabe zu erledigen, und nur ich konnte ihn durch all die Mikrosprünge steuern, die nötig sein würden. Die anderen würden derweil auf dem Mond bleiben und versuchen, die Raubtiere auf Abstand zu halten.
    Also trat ich beiseite, um den Pflegern Platz zu machen, und sofort begannen sie, die Tiere in den Falken zu treiben. Ich wünschte, die Piraten hätten uns wenigstens genug taanabisches Stroh dagelassen, um die Deckplatten des Schiffes damit auszulegen, aber sämtliche Tiernahrung war mit dem Haor-Chall-Landungsschiff verschwunden. Als ich meinen Schock schließlich überwunden hatte, rannte ich ebenfalls an Bord und aktivierte die Sauerstoffgeneratoren und die Trägheitsdämpfer und stellte die Luftfilter auf die höchste Stufe. Doch meine Nase sagte mir bereits, dass es unmöglich war, den Gestank zu neutralisieren, der von den nervösen Schneeechsen und den anderen Kameloiden ausging. Tatsächlich bezweifelte ich, dass der Falke jemals wieder so riechen würde wie zuvor.
    Als wäre das noch nicht schlimm genug, schien Schneeberg plötzlich den Eindruck zu gewinnen, dass der Falke die kleinen Tiere verschlang , und er beschloss, ihnen zu Hilfe zu eilen. Ich weiß nicht, ob jemals zuvor ein Albino-Rancor einen YT-1300-Raumfrachter angegriffen hat, aber genau das geschah nun, und die einzige Möglichkeit zu verhindern, dass das Schiff platt gewalzt und von ätzendem Speichel zersetzt wurde, bestand darin, die Repulsortriebwerke zu aktivieren und mit dem Falken außer Reichweite von Schneebergs langen Armen zu fliegen, während die Dompteure ihr Bestes taten, um ihn wieder zu beruhigen. Ich weiß nicht, wie lange ich so in der Luft kreiste, aber es war jedenfalls lang genug, um viele der Tiere an Bord schiffskrank zu machen, und der Gestank wurde noch schlimmer, als sie sich plötzlich übergaben und weitere üble Gerüche ausdünsteten.
    Bei all dem Durcheinander hatte ich Sari völlig aus den Augen verloren, aber ich vermutete, dass sie in ihre Kabine an Bord des Passagierschiffes geflohen war. Vielleicht können Sie sich meine Überraschung vorstellen, als ich aus dem Verbindungsgang zum Cockpit trat und sie im Schneidersitz auf dem nunmehr schmutzigen Boden des Hauptabteils vorfand. Ihr Abendkleid war hoffnungslos verdreckt und zerrissen, ihr Gesicht mit unidentifizierbarem Schmutz beschmiert und ihre Schminke verlaufen. Ich sah, dass sie leise weinte, und ich eilte an ihre Seite und murmelte eine Entschuldigung nach der anderen, für alles, was mir nur einfiel, einschließlich des Piratenüberfalls.
    Sie blickte mich einen langen Moment an, dann wischte sie sich die Tränen unter den Augen fort und lachte. »Du bist ein Trottel«, sagte sie, »auch wenn du nicht im Clownskostüm steckst.« Ich setzte zu einer gestammelten Entgegnung an, doch sie schnitt mir das Wort ab. »Warum, glaubst du, bin ich beim Zirkus? Wegen des Applauses? Wegen der Handvoll Credits, die wir verdienen?« Sie deutete auf die stinkenden Schneeechsen und Eopies, die sich um sie herum aneinanderdrängten. »Ich liebe Tiere, Purn. Und ich glaube, wenn wir sie alle zurück nach Delphon geschafft haben, dann könnte ich auch dich lieben.«
    »Letzten Endes brauchten mein Ryn-Kopilot und ich vier Flüge, um all die Tiere nach Delphon zu transportieren«, fuhr Purn fort. »Aber dank des Falken haben wir die Mikrosprünge in Rekordzeit zurückgelegt, und so verloren wir nur insgesamt zwölf unserer Zirkustiere an die Raubtiere von Regosh.«
    »Was ist mit den großen Tieren passiert?«, fragte Allana, die gespannt auf der Kante ihres Stuhls saß.
    »Nun, die blieben auf Regosh und führten dort ein neues Leben in Freiheit.«
    »Sogar Schneeberg?«
    »Sogar Schneeberg.« Purn lächelte. »Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, machte er einen sehr zufriedenen Eindruck.«
    »Weil er keine Zirkustricks mehr aufführen musste?«
    »Vielleicht war das auch ein Grund, ja. Aber ich denke, Regosh hat ihn ein wenig an seine Heimatwelt Dathomir

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